Distrikt (Mauritius)

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Skyline von Port Louis (2006)
Savanne (Distrikt)Grand PortBlack River (Mauritius)Port Louis (Distrikt)Pamplemousses (Distrikt)Plaines WilhemsMoka (Distrikt)FlacqRivière du Rempart (Distrikt)
Die neun Distrikte von Mauritius

Der Inselstaat Mauritius ist heute in neun Distrikte gegliedert.[1]

Heutige Distrikte von Mauritius[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Distrikt Distrikthauptstadt Fläche in km² Einwohner[2] Bevölkerungsdichte in Ew./km²
Black River Bambous 259,0 80.939 310
Flacq Centre de Flacq 297,9 138.460 460
Grand Port Mahébourg 260,3 112.997 430
Moka Quartier Militaire 230,5 83.251 360
Pamplemousses Triolet 178,7 139.966 780
Plaines Wilhems Beau Bassin-Rose Hill 203,3 368.621 1800
Port Louis Port Louis 42,7 119.706 2800
Rivière du Rempart Mapou 147,6 108.005 730
Savanne Souillac 244,8 63.585 280

Für jeden Distrikt ist ein erstinstanzliches Distriktgericht (District Court) eingerichtet.[3] Daneben dienen die Distrikte vor allem statistischen Zwecken.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu niederländischer Zeit war die Zahl der Siedler und Siedlungen auf Mauritius gering. Eine verwaltungsmäßige Untergliederung gab es daher nicht. Auch mit der Übernahme der Insel durch die Franzosen 1715 änderte sich daran zunächst nichts. Mit Dekret von König Ludwig XV. vom 1. August 1768 wurde erstmals eine solche Untergliederung geschaffen. Ludwig XV teilte die Insel in elf Quartiers ein. 1773 wurde die Zahl der Distrikte mit königlicher Ordonnanz auf die nachfolgend genannten acht Distrikte reduziert.

Damaliger Name Heutiger Name
Rivière noire Black River
Plaines Wilhems Plaines Wilhems
Moka Moka
Port Louis Port Louis
Pamplemousses Pamplemousses
Port Bourbon Grand Port & Savanne
Flacq et Rivière Base Rivière du Rempart

Der Verlauf der Grenzen der früheren Distrikte waren jedoch nicht immer mit den heutigen identisch. An der Spitze jedes Quartiers stand ein Kommandant. In Pamplemousses war dies beispielsweise anfangs Etienne François Le Juge.

Die Französische Revolution reichte in ihren Auswirkungen bis Mauritius. Als Selbstverwaltungsorgan in der Kolonie bestand vor der Revolution eine Assemblée Coloniale, die gegenüber dem Gouverneur nur geringe Kompetenzen hatte. Nun wurde eine Assemblée Coloniale Léglislative aus 51 Männern frei gewählt, die am 27. April 1790 erstmals zusammentrat. Wahlberechtigt waren jedoch nur die freien Männer, die Mehrheit der Bevölkerung hingegen bestand aus Sklaven. Am 21. Juli 1790 beschloss die Assemblée Coloniale Léglislative eine Verwaltungsordnung, die nun auf den heutigen neun Distrikten basierte. Diese Distrikte entsprachen den Arrondissements im Mutterland. Die Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung wurde umgesetzt. Für jeden Distrikt wurde ein Friedensrichter gewählt. Wie in Frankreich bestanden unterhalb der Distrikte Kantone und Gemeinden.

Nach der Eroberung der Insel durch die Briten 1810 blieb die Distriktstruktur unverändert. In den 1890er Jahren wurden District Boards in den Distrikten eingerichtet, um eine Mitwirkung der Bevölkerung an der Verwaltung zu erreichen. Damit verbunden war eine Dezentralisierung der Aufgaben der Verwaltung.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Benjamin Moutou: Pamplemousses, Rivière du Rempart. Quatre siècles d'histoire. (1598– 2006). Alfran, Ile Maurice 2008, ISBN 978-99903-992-9-5, S. 267–274.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Districts Act vom 1. September 1875, Section 2
  2. Ministry of Finance & Economic Development: ANNUAL DIGEST OF STATISTICS 2015. (PDF; 6,18 MB) Government of Mauritius, August 2016, S. 19, abgerufen am 23. Dezember 2016 (englisch).
  3. Courts Act (Act 41 of 1945), Sec. 93