Distrikt Einbeck

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der Distrikt Einbeck im Kanton der Leine östlich der Weser (grün)

Der Distrikt Einbeck war ein Distrikt im Departement der Leine im Königreich Westphalen. Er wurde durch das Königliche Decret vom 24. Dezember 1807 gebildet[1] und bestand bis 1813.

Territorium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Norden grenzte der Distrikt an Kurhannover (ab 1810 an das Departement der Aller), im Nordosten an den Distrikt Hildesheim, im Osten an den Distrikt Goslar, im Südosten an den Distrikt Osterode, im Süden den Distrikt Göttingen, im Südwesten an den Distrikt Höxter und im Nordwesten an den Distrikt Rinteln.

In diesem Distrikt lebten bei seiner Einrichtung durch das Königliche Decret des Hieronymus Napoleon 69.325 Menschen in 144 Gemeinden. 96 % der Menschen waren lutherischen Glaubens. Die Gesamtfläche des Distrikts betrug 22,65 mi² (ca. 1246 km²). Nach den territorialen Änderungen von 1810 lebten dort 61.163 Menschen auf 18,34 Quadratmeilen.[2]

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Unterpräfektur war in Einbeck. Der Unterpräfekt des Distriktes war bis 1811 der Justizrat und spätere Bettmarer Kreisamtmann Carl Friedrich Pini. Unterstützt wurde er durch den Sekretär Walter.

Friedensgerichte befanden sich in Einbeck (zwei Friedensgerichte), Dassel, Delligsen, Eschershausen, Fürstenberg, Gandersheim, Greene, Halle, Holzminden, Markoldendorf, Rotenkirchen, Seesen, Stadtoldendorf, Westerhof.[3]

Kantonaleinteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Distrikt Einbeck war in die folgenden 15 Kantone unterteilt.

Kanton[1] Kantonmaire[3] Einwohner[2] Fläche
in mi²[2]
Dassel Sohn von Friedrich Christian Ernst August von Rauschenplat auf Juliusburg 5024 1,67
Delligsen Ernst von Meltzing (?) 5833 1,63
Einbeck (Land) Konrad Siemers 3000 1,07
Einbeck Georg David Ernst 5080 0,16
Eschershausen Johann Friedrich Karl Seulcke 5702 2,35
Fürstenberg Kuntze 3366 1,08
Gandersheim Johann Konrad Ude 6806 1,82
Greene Körber 3277 1,13
Halle (bis 1810) 3608
Holzminden Hausmann 6263 2,37
Markoldendorf von Zielberg 5141 0,63
Rotenkirchen Friedrich Thedel Johann von Dassel auf Hoppensen und Wellersen 4682 1,71
Seesen Brinkmeyer 7709 2,38
Stadtoldendorf Anton Julius Ludwig Bach (?) 6083 1,59
Westerhof Rode 5613 2,44

Veränderungen der Kantonaleinteilung ab 1810[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Per Gesetzesbulletin vom 16. Juni 1809 kam es zu verschiedenen Umorganisationen zwischen den Kantonen. Der Kanton Halle bestand nur bis 1810.

Weitere Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orte dieses Distrikts, die vor 1807 zum Hochstift Hildesheim oder zu Kurhannover gehört hatten, kamen zum Königreich Hannover, wo sie in den Ämtern der Landdrostei Hildesheim verwaltet wurden. Die vormals braunschweigischen Orte kamen nicht zum Königreich Hannover, sondern zum Herzogtum Braunschweig.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Königliches Decret, wodurch die Eintheilung des Königreichs in acht Departements angeordnet wird. Verzeichniß der Departements, Districte, Cantons und Communen des Königreichs. In: Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.): Bulletin des lois du Royaume de Westphalie. Band I, Nr. 6, 1807 (lwl.org [PDF; 4,9 MB; abgerufen am 5. April 2013])., In dem Königlichen Decret vom 24. Dezember 1807 wurden auch verschiedene Gebäude außerhalb der Städte und Dörfer wie Domänen (Gutshöfe), Klöster, Mühlen, Wachtürme und Weiler aufgelistet.
  2. a b c Friedrich Justin Bertuch (Hrsg.): Allgemeine geographische Ephemeriden. Mit Charten und Kupfern. Sechs und dreißigster Band. Verlage des Landes-Industrie-Comtoirs, Weimar 1811, S. 49 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 5. April 2013]).
  3. a b Hof- und Staats-Handbuch des Königreichs Westphalen. Gebrüder Hahn, Hannover 1811, S. 174 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 5. April 2013]).