Dobbs & Poensgen

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Die Firma S. Dobbs & E. Poensgen mit Sitz in Aachen war einer der ersten Hersteller von Dampflokomotiven in Deutschland.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Samuel Dobbs, der zu den Gründern der Firma gehörte, war seit den 1820er Jahren als Techniker mit der stetigen Verbesserung der von ihm entwickelten Dampfmaschinensysteme befasst. Im Jahre 1832 schied er bei der Firma Englerth, Reuleaux & Dobbs aus und war zunächst mit Franz Nellessen von 1833 bis 1836 und darauf mit Eduard Poensgen (1806–1871) von 1837 bis 1841 an zwei weiteren Aachener Maschinenbauunternehmen beteiligt.

Das letztgenannte Werk erhielt 1837 die Genehmigung zur Errichtung einer Kesselschmiede vor dem Kölner Tor und war einer der ersten Loklieferanten in Deutschland, auf dem die Hoffnung ruhte, durch eine in Deutschland beheimatete Eisenbahnindustrie von den Importen aus England und Belgien unabhängig zu werden. Diese Hoffnung erfüllte sich zunächst nicht, da man insgesamt nur zwei Lokomotiven liefern konnte. Bei beiden Maschinen, die zu den ersten in Deutschland gebauten Dampflokomotiven gehören, lagen die Zylinder in der Rauchkammer. Die unter der Fabriknummer 1 für die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft gebaute 1A1-Lokomotive Carolus Magnus lief am 10. September 1839 zum ersten Mal mit einem Bauzug nach dem Nirmertunnel. Weitere Lieferungen von Lokomotiven sind nicht bekannt. Neben den Dampflokomotiven wurden auch Dampfmaschinen und Dampfkessel hergestellt.

Das Unternehmen Dobbs & Poensgen wurde 1842 versteigert und existiert seither unter diesem Namen nicht mehr.

Lieferliste der Dampflokomotiven[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Bj. Bauart Spurweite geliefert Empfänger/Verbleib
1 1839 1A1n2 1435 mm September 1839 Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft CAROLUS MAGNUS (1841 Umbau; 1856 verkauft)
2 1840 1A1n2 1435 mm 16. Februar 1840 Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft DÜSSEL (1847 ++)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Messerschmidt: Taschenbuch Deutsche Lokomotivfabriken. Ihre Geschichte, ihre Lokomotiven und Konstrukteure. Stuttgart: Franckh 1977 ISBN 978-3-440-04462-9; 3-440-04462-9
  • Hans D. Reichardt: Deutsche Lokomotivhersteller seit 1838. Rheinstahl-Technik 11, Nr. 1, 1973
  • Hartmut Schainberg: Die belgische Beeinflussung der Frühindustrialisierung im Aachener Raum, ca. 1820–1860, Inauguraldissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Philosophie am Fachbereich III (Geschichte, Politikwissenschaft, Klassische Archäologie, Kunstgeschichte, Ägyptologie, Papyrologie) der Universität Trier, April 1997
  • Josef Otto Slezak: Die Lokomotivfabriken Europas. IAL. Internationales Archiv für Lokomotivgeschichte 1. Wien: J. O. Slezak 1962
  • Gerhard Tiffe: Geschichte des deutschen Lokmotivbaus. Berlin: Georg Siemens 1985 ISBN 978-3-87749-050-1; 3-87749-050-6

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]