Dorfkirche Daspig

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Dorfkirche Daspig von Süden
Ansicht von Südosten

Die Dorfkirche Daspig ist eine denkmalgeschützte evangelische Kirche im Ortsteil Daspig der Stadt Leuna in Sachsen-Anhalt. Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist sie unter der Erfassungsnummer 094 20795 als Baudenkmal verzeichnet.[1] Sie gehört zum Pfarrbereich Leuna-Unteres Geiseltal im Kirchenkreis Merseburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Geschichte und Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dorfkirche von Daspig, deren Patrozinium und genaues Erbauungsjahr nicht bekannt sind, befindet sich an der Wendenstraße in Daspig. Der kleine Bruchsteinbau mit niedrigem östlichen Chorturm und breiterem Schiff ist im Ursprung romanisch; auf einer Tafel neben der Kirche wird sie als Wehrkirche bezeichnet.

Anfang des 16. Jahrhunderts und im Jahr 1678 wurde sie durchgreifend verändert. Eindrucksvoll ist dabei die Staffelung der einzelnen Gebäudeteile. An der später entstandenen Vorhalle auf der Nordseite wurde ein spätgotisches Stabwerkportal mit alter Verriegelung wieder verwendet.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Umbau 1678 und in den Jahren danach erhielt die Kirche eine barocke Ausstattung, zu der u. a. die Emporen aus dem Umbaujahr gehören. Das Erdgeschoss des Turms hat eine flache marmorierte Balkendecke, im Kirchenschiff findet man dagegen ein segmentbogiges Tonnengewölbe vor.

Der hölzerne Kanzelaltar, um 1720 gefertigt, besitzt schwungvoll geschnitzte Akanthuswangen und korinthische Pilaster. Im Sprenggiebel befand sich ursprünglich das jetzt an der Westwand befindliche Doppelwappen des Herzogs Christian von Sachsen-Weißenfels mit Monogramm und Fürstenhut. Es wird vermutet, dass der Altar von Johannes Heinrich Agner d. Ä. (1684–1744) aus Merseburg stammt. Ebenfalls Agner wird der um 1730 geschnitzte Taufengel mit Lesepultaufsatz zugeschrieben.

Weitere Ausstattungsgegenstände sind eine spätgotische Sakramentsnische wie auch ein qualitätvolles barockes Vortragekreuz aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, gebildet aus Ranken, die in vier Blüten auslaufen mit beidseitigem Corpus Christi.

Auf dem Kirchhof befindet sich an der Südostseite der Kirche eine 1927 errichtete Gedenkstätte für Märzgefallene des Jahres 1921.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Falko Grubitzsch, Marina Meincke-Floßfeder: Landkreis Merseburg-Querfurt (I), Altkreis Merseburg (= Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. Band 6.1.). Fliegenkopf Verlag, Halle (Saale) 2000, ISBN 3-910147-66-6, S. 101.
  • Ute Bednarz (Bearb.): Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen Anhalt II, Regierungsbezirke Dessau und Halle. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1999, ISBN 3-422-03065-4. S. 113–114.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kirche Daspig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. 03. 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Seite 3245.

Koordinaten: 51° 18′ 56,5″ N, 12° 2′ 8,8″ O