Douvres

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Douvres
Douvres (Frankreich)
Douvres (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Auvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.) Ain (01)
Arrondissement Belley
Kanton Ambérieu-en-Bugey
Gemeindeverband Plaine de l’Ain
Koordinaten 45° 59′ N, 5° 22′ OKoordinaten: 45° 59′ N, 5° 22′ O
Höhe 249–480 m
Fläche 5,26 km²
Einwohner 1.094 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 208 Einw./km²
Postleitzahl 01500
INSEE-Code
Website www.douvres.fr

Das Dorf vom Mont Luisandre aus gesehen

Douvres ist eine französische Gemeinde mit 1.094 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Ain in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie gehört zum Kanton Ambérieu-en-Bugey im Arrondissement Belley und ist Mitglied im Gemeindeverband Plaine de l’Ain.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Douvres liegt auf 275 m, etwa 26 Kilometer südsüdöstlich der Präfektur Bourg-en-Bresse, 35 Kilometer nordwestlich der Stadt Belley und 63 Kilometer nordwestlich der Stadt Chambéry (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich am Westrand der historischen Provinz Bugey am Übergang zwischen dem unteren Ain-Tal und dem südlichen französischen Jura-Gebirge. Douvres grenzt an die großflächigen Gemeinden Ambronay im Norden und Ambérieu-en-Bugey im Süden.

Topographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fläche des 5,26 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt in den Westausläufern des Jura direkt unterhalb des 805 m hohen Mont Luisandre. Es untergliedert sich in einen flachen Bereich, der zum hier etwa sechs Kilometer breiten Talboden des unteren Ain-Tals gehört, und den bewaldeten Anstieg zum Mont Luisandre. Die kompakt angelegte Siedlungsfläche schmiegt sich hierbei an den Gebirgsfuß an unterhalb eines kleinen Einschnitts, der von dem Bach Le Nantay geschaffen wurde. Dieser entwässert den Gemeindeboden über den Seymard und die Albarine zum Ain hin. Auf der Flanke des Mont Luisandre erreicht die Gemeinde mit 480 m ihre höchste Erhebung. Die dortigen Waldbestände machen etwa 44 % der Gemeindefläche aus. Anteilsmäßig folgen landwirtschaftlich genutzte Flächen (24 %) und Wiesen (19 %), die Bebauung nimmt 13 % ein.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus der Burgunder- oder Merovingerzeit wurden 1865 einige Grabstätten freigelegt.[2] Im Mittelalter bestand in Douvres eine kleine Herrschaft, die 1227 als Villa de Dolvres erwähnt wurde. Sie gehörte einer Familie gleichen Namens, die den Äbten von Ambronay und ab 1346 den Herren von Oncieu(x) treuepflichtig waren. Zu der Zeit waren die Grafen von Savoyen die Landesherren im Bugey, das mit dem Vertrag von Lyon im Jahre 1601 ein Teil von Frankreich wurde.[3]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2010 2021
Einwohner 267 254 298 534 606 646 952 1094
Quellen: Cassini und INSEE

Mit 1094 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021)[4] gehört Douvres zu den kleinen Gemeinden des Départements Ain. Nachdem die Einwohnerzahl im 19. und 20. Jahrhundert kontinuierlich zurückgegangen war (1851 wurden noch 553 Einwohner gezählt), setzte Mitte der 1970er Jahre eine starke Bevölkerungszunahme ein, die bis heute anhält.[5] Die Ortsbewohner von Douvres heißen auf Französisch Douvrois(es).

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche Saints-Pierre-et-Paul wurde im 19. Jahrhundert im Stil der Neo-Romanik erbaut und ersetzte einen Vorgängerbau.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Douvres war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Die für Getreide und Eiweißpflanzen genutzten Felder unterhalb des Dorfes werden heute von wenigen großen Höfen in Douvres und den Nachbarorten bestellt. Daneben gibt es verschiedene Betriebe des lokalen Kleingewerbes. Mittlerweile hat sich das Dorf vor allem zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind Wegpendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung ihrer Arbeit nachgehen.[6]

Die Ortschaft liegt abseits der größeren Durchgangsstraßen, ist aber dennoch durch die Nähe zu Ambérieu und zur Anschlussstelle der Autobahn A42 in Château-Gaillard gut an das regionale Verkehrsnetz angeschlossen. Mehrere Abzweigungen der Departementsstraße D36 verbinden das Dorf mit den Ortschaften in der Ebene das Ain-Tals. Ein von den TER Auvergne-Rhône-Alpes bedienter Bahnhof befindet sich in Ambérieu, durch das die beiden Strecken Lyon–Genf und Mâcon–Ambérieu verlaufen. Als Flughäfen in der Region kommen Lyon-St-Exupéry (52 km) und Genf (103 km) in Frage.

Schulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Douvres befindet sich eine staatliche école primaire (Grundschule mit eingegliederter Vorschule).

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • France Kermer, französische Malerin, Kunstpädagogin und Autorin (* 1945 in Douvres)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Douvres (Ain) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Daten 2006 von CORINE Land Cover, abrufbar z. B. unter www.statistiques.developpement-durable.gouv.fr (Memento des Originals vom 24. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistiques.developpement-durable.gouv.fr.
  2. André Buisson: Carte Archéologique de la Gaule - Ain 01. Académie des Inscriptions et Belles-Lettres, 1990, ISBN 2-87754-010-3, S. 33 (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. É. Philipon: Dictionnaire Topographique du Département de l’Ain. Imprimerie Nationale, 1911, S. 157 (französisch, online [PDF; abgerufen am 4. Januar 2014]).
  4. Französisches Statistikinstitut (www.insee.fr)
  5. Douvres – notice communale. In: cassini.ehess.fr. Abgerufen am 26. August 2015 (französisch, ab 1968 Einwohnerzahlen von INSEE).
  6. Commune de Douvres – Dossier complet. In: INSEE. Abgerufen am 26. August 2015 (französisch).