Drazan Tomic

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Basketballspieler
Basketballspieler
Drazan Tomic
Spielerinformationen
Geburtstag 27. April 1974
Geburtsort Berlin, Deutschland
Größe 197 cm
Position Small Forward /
Shooting Guard
Vereine als Aktiver
1992–1997 Deutschland Alba Berlin
1997–2000 Deutschland Telekom Baskets Bonn
2000–2001 FrankreichFrankreich Élan Sportif Chalonnais
2001–2003 Deutschland RheinEnergie Köln
2003–2004 SpanienSpanien Lucentum Alicante
2004–2005 Deutschland TuS Lichterfelde
000 0 2005 SpanienSpanien UB La Palma
2005–2006 Polen Unia Tarnów
000 0 2006 Griechenland Kolossos Rhodos
2006–2007 Deutschland NY'er Phantoms Braunschweig
Nationalmannschaft1
1995–2003 Deutschland 83 Spiele
1Stand: 25.12.2009

Drazan Tomic (* 27. April 1974 in Berlin) ist ein ehemaliger deutscher Basketballspieler kroatischer Herkunft.[1]

Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tomic wuchs im Berliner Stadtteil Schöneberg auf, seine Eltern kommen aus Kroatien.[2]

In der Saison 1992/93 wurde er bei Alba Berlin erstmals in der Basketball-Bundesliga eingesetzt und spielte weiterhin beim damaligen Kooperationsverein der Hauptstädter, dem TuS Lichterfelde, in der 2. Basketball-Bundesliga. In der Saison 1994/95 kam Tomic nicht bei Alba Berlin zum Einsatz, war 1995/96 mit 7,4 Punkten je Begegnung und dank seiner Treffsicherheit beim Dreipunktewurf (30 von 64, 46,9 Prozent Erfolgsquote im Saisonverlauf) dann Leistungsträger. 1997 wurde er mit Berlin deutscher Meister und Pokalsieger, kam in der Saison 1996/97 aber nur zu vier Bundesliga-Einsätzen.[3]

Zur Saison 1997/98 wechselte Tomic zu den Telekom Baskets Bonn.[4] Mit den Bonnern zog er 1999 in die Bundesliga-Finalserie ein, doch dort unterlag man gegen seinen alten Verein Alba Berlin. Tomic kam in der Saison 1998/99 auf 12,3 Punkte je Begegnung, er traf 52 Dreipunktewürfe.[5] Neben einem guten Wurf gehörte auch die Verteidigung zu seinen Stärken.[2]

Tomic ging nach drei Jahren im Rheinland nach Frankreich, stand 2000/01 beim Erstligisten Elan Chalon unter Vertrag (7,7 Punkte/Spiel in der Hauptrunde).[6] Mit Chalon erreichte er das Endspiel des europäischen Vereinswettbewerbs Saporta-Cup. Tomic erzielte in dem Spiel in zwölf Einsatzminuten keinen Punkt, er verlor mit seiner Mannschaft gegen GS Marousi mit 72:74.[7] 2001 unterschrieb er wie mehrere andere Nationalspieler beim Bundesliga-Neuling RheinEnergy Cologne und wurde dort wie in Berlin Schützling von Svetislav Pešić.[8] Mit Köln zog er in der Saison 2001/02 in die Endspielserie ein, musste sich aber wie 1999 mit Bonn den Berliner geschlagen geben. Während Tomic auf dem Weg zur Vizemeisterschaft 2002 mit 48 Dreipunktewürfen zweitbester Kölner in dieser statistischen Wertung war und 10,2 Punkte pro Partie erzielte,[9] fiel diese Zahl in der Saison 2002/03 auf 4 Punkte je Begegnung.[5]

Sein Abstecher zum spanischen Erstligisten Lucentum Alicante (2003/04) blieb weitgehend ohne großen Erfolg, abgesehen von seinen 15 Punkten (5 von 6 Dreipunktewürfe), die er am sechsten Spieltag gegen Caja San Fernando erzielte.[10] In der Saison 2004/05 spielte er zeitweise beim TuS Lichterfelde in der 1. Regionalliga (7 Spiele: 14,4 Punkte/Spiel)[11] und zeitweise beim spanischen Zweitligisten Union Baloncesto La Palma (10 Spiele: 8,2 Punkte/Spiel)[12] auf Teneriffa.

Im Spieljahr 2005/06 bestritt Tomic sechs Ligaspiele für Unia Tarnów in der ersten Liga Polens und erreichte 12,6 Punkte/Spiel.[13] Er wechselte zu AO Kolossos Rhodos nach Griechenland, zur Saison 2006/07 kehrte Tomic in die Bundesliga zurück. Bei den New Yorker Phantoms Braunschweig spielte er unter Trainer Emir Mutapčić, einem Weggefährten vom TuS Lichterfelde. Tomic trug in 24 Bundesliga-Spielen für die Niedersachsen im Schnitt 4,1 Punkte pro Begegnung bei und wurde in seinem letzten Jahr als Berufsbasketballspieler mit der Mannschaft Bundesliga-14.[14] Im Mai 2007 bestritt er sein letztes Bundesliga-Spiel und traf in diesem auf seinen alten Verein Alba Berlin.[15]

2008 gründete er mit Marko Pešić ein Spielerberatungsunternehmen.[16] Tomic war zeitweilig Trainer beim DBV Charlottenburg. Mit der Ü35-[17] und der Ü40-Mannschaft[18] der Charlottenburger wurde er als Spieler Deutscher Meister. Beruflich wurde Tomic in Berlin im Immobiliengewerbe tätig.[19]

Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1995 bis 2003 war Tomic Mitglied der deutschen Nationalmannschaft. Er absolvierte 83 Spiele für Deutschland und nahm an den Europameisterschaften 1999 und 2001 teil.[20] Sein bestes Länderspiel war das EM-Spiel gegen Kroatien Ende Juni 1999, als er 32 Punkte erzielte und dabei sechs Dreipunktewürfe traf.[21]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2006 spielte er im Film Wo ist Fred? den Alba-Spieler Mercurio Müller.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. www.faz.net: Nationalteam nach Sieg gegen Kroatien in Zwischenrunde, Artikel auf der Webseite von Frankfurter Allgemeine Zeitung, abgerufen am 12. Oktober 2012.
  2. a b Drazan Tomic – Munzinger Biographie. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
  3. 25 Jahre Alba Berlin Basketball. Eine Chronik. Alba Berlin, abgerufen am 6. Dezember 2020.
  4. Saison 1997/98 – Telekom Baskets Bonn. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
  5. a b 1307 Drazan TOMIC. In: BBL GmbH. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
  6. S’inscrire: Drazan TOMIC. In: Elan Chalon. Abgerufen am 6. Dezember 2020 (französisch).
  7. Saporta Cup 2000-01. In: linguasport.com. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
  8. Basketball: Köln soll sich den Virus holen. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
  9. RheinEnergy Cologne 2001/2002. In: BBL GmbH. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
  10. Drazan Tomic: croata-alemán que fue de más a menos en Alicante – Jugadores – Historia del baloncesto – Planeta Basket – Endesa Basket Lover. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 6. Dezember 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.endesabasketlover.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  11. Beste Werfer (Saison: 2004/2005) – 1.Regionalliga Herren (Senioren). Deutscher Basketball Bund e.V., abgerufen am 6. Dezember 2020.
  12. TOMIC, DRAZAN. In: Federación Española de Baloncesto. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
  13. PLK.PL: Koszykówka – Polska Liga Koszykówki. Abgerufen am 6. Dezember 2020 (polnisch).
  14. Das Team 06/07. In: Ute Berndt, Henning Brand, Ingo Hoffmann, Christoph Matthies (Hrsg.): Dunke-Schön. 25 Jahre 1. Bundesliga Basketball in Braunschweig. Klartext Verlag, 2015, ISBN 978-3-8375-1505-3, S. 240.
  15. Berliner Morgenpost – Berlin: Drazan Tomic beendet gegen Alba Berlin seine Karriere. 10. Mai 2007, abgerufen am 6. Dezember 2020 (deutsch).
  16. Pesic Junior: Ex-Alba-Star berät jetzt den Riesen-Nachwuchs. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
  17. Drazan Tomic über Basketball jenseits einer Profikarriere. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
  18. Ü40 Deutsche Meisterschaft 2015 in Köln. Deutscher Basketball Bund, abgerufen am 10. Dezember 2020.
  19. Drazan Tomic. In: northdata.de. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
  20. Spiele von Drazen Tomic (83). In: mahr.sb-vision.de. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
  21. Drazan Tomic profile, European Championship for Men 1999. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 6. Dezember 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.fiba.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)