Dundo

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Dundo
Dundo (Angola)
Dundo (Angola)
Dundo
Koordinaten 7° 22′ S, 20° 49′ OKoordinaten: 7° 22′ S, 20° 49′ O
Basisdaten
Staat Angola
Provinz Lunda Norte
Município Chitato
Comuna Luachimo
Klimadiagramm Dundos (nach Walther und Lieth)
Klimadiagramm Dundos (nach Walther und Lieth)
Klimadiagramm Dundos (nach Walther und Lieth)

Dundo ist die Hauptstadt der angolanischen Provinz Lunda Norte. Überregional bekannt ist das Museum von Dundo.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ursprünglich hier lebenden Pygmäenvölker wurden bis 400 n. Chr. endgültig durch Bantu verdrängt.

Nachdem 1912 in der Region Diamanten gefunden wurden, gründete sich 1917 die Diamang. Das Diamantenunternehmen gründete mit der Errichtung von Unterkünften und ersten Verwaltungseinrichtungen dabei die Ortschaft Dundo. Nach der Unabhängigkeit Angolas 1975 erlangte die Regierung im Verlauf des Angolanischen Bürgerkriegs (1975–2002) 1986 die Kontrolle über die Diamantengebiete in Lunda und ersetzte die frühere Diamang durch das staatliche Unternehmen Endiama. Bereits 1978 war der frühere Distrikt Lunda in die heutigen Provinzen Lunda Norte und Lunda Sul geteilt worden, Lucapa wurde Hauptstadt der Provinz Lunda Norte. 2009 begann die Umsetzung der Pläne, Dundo zur Hauptstadt der Provinz auszubauen. 2013 löste Dundo dann Lucapa als Regierungssitz der Provinz ab.[1] In vier Aufbauphasen soll der Bau von 20.000 Wohnungen realisiert werden. Ende 2014 waren davon 5000 fertiggestellt.[2]

Das Museum von Dundo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf eine Initiative der Diamang-Leitung 1936 und auf Basis der Sammlung des Angola-Kenners José Redinha wurde 1942 das Museu Etnológico in Dundo gegründet, das sich der Geschichte und Kultur der Ethnien im Osten Angolas widmete. Es beherbergt auch die 1018 Objekte der ethnographischen Sammlung aus Südwest-Angola des Ethnologen Hermann Baumann, die er bei seiner Forschungsreise 1954 erworben hatte.[3] Nach der Unabhängigkeit 1975 ging das Museum 1976 in den Besitz der Regierung Angolas über.

Im Verlauf des Angolanischen Bürgerkriegs (1975–2002) erfuhr das Museum eine starke Vernachlässigung, so dass es 2004 geschlossen werden musste. Es folgten Renovierungsarbeiten und Umstrukturierungen, finanziert durch das staatliche Diamantenunternehmen Endiama und in Zusammenarbeit mit dem Kulturministerium, der Provinzregierung von Lunda Norte und der portugiesischen Universität Coimbra, u. a. Im August 2012 wurde das Museum als Museu Regional do Dundo neu eröffnet.

Bekannt ist es insbesondere für seine Sammlung von Objekten der Lunda- und Chokwe-Ethnien. Als größte Attraktion unter dem etwa 10.000 Stücke zählenden Fundus gilt die Maske der Mwana Pwo (Junge Frau). Aber auch die regionale Urgeschichte, die historische Verbindung der Region zur Diamantenförderung, und die Repression während der portugiesischen Kolonialverwaltung sind Gegenstand der zwölf verschiedenen Dauerausstellungen des Museums. In den weiteren zweien der vierzehn Ausstellungsräumen werden Wechselausstellungen gezeigt.[1]

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fußballverein Grupo Desportivo Sagrada Esperança ist in Dundo beheimatet. Er spielt in der höchsten Spielklasse Angolas, dem Girabola (Stand 2014). Seine Heimspiele trägt er im 3000 Zuschauer fassenden Estádio Quintalão aus, auch Estádio Sagrada Esperança genannt. 1988 und 1999 konnte der GD Sagrada Esperança den Landespokal gewinnen, die Taça de Angola, bevor er 2005 erstmals die Landesmeisterschaft errang.[4]

Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dundo ist Sitz der Gemeinde (Comuna) Luachimo im Kreis (Município) von Chitato, in der Provinz Lunda Norte. Es ist zudem die Hauptstadt der Provinz.

Zu den Ortschaften der Gemeinde Luachimo gehören u. a. Samakaka, Camakenzo, Bairro Norte, Bairro Estufa und Bairro Sul, die zum Teil Stadtviertel Dundos sind.

Im Jahr 2018 wurde in Dundo ein Wasserversorgungsnetz für 120.000 Einwohner geplant.[5]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Diana Andringa (* 1947), portugiesische Journalistin, Autorin und Dokumentarfilmerin
  • Wanda Ramos (1948–1998), portugiesische Schriftstellerin und Übersetzerin
  • José Raposo (* 1963), portugiesischer Schauspieler

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Die Geschichte der Stadt Dundo und ihres Ausbaus zur Provinzhauptstadt auf www.buala.org, abgerufen am 19. April 2014
  2. Dundo oficializada como capital da Lunda Norte redeangola.info, 29. November 2014, abgerufen am 13. Oktober 2019
  3. Die ethnographische Sammlung aus Südwest-Angola im Museum von Dundo, Angola (1954) koeppe.de, abgerufen am 13. Oktober 2019
  4. Webseite zum GD Sagrada Esperança auf der offiziellen Website der Liga Girabola, abgerufen am 19. April 2014
  5. Expansão e Reabilitação do Sistema de Abastecimento de Água da Cidade de Dundo (Memento des Originals vom 13. Oktober 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fma2018.pt fma2018.pt, abgerufen am 13. Oktober 2019