EKD EL.100

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EL.100
EL.102 im Jahr 1936
EL.102 im Jahr 1936
EL.102 im Jahr 1936
Nummerierung: EKD EL.101–106
DR E.101…106
PKP EL.106
Anzahl: 6
Hersteller: Metropolitan-Vickers EL.101–102
Fablok EL.103–106
Baujahr(e): 1935–1936
Ausmusterung: bis 1964
Achsformel: Bo'Bo'
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 13.564 mm
Höhe: 4575 mm (bis SA)
Drehzapfenabstand: 6477 mm
Drehgestellachsstand: 2819 mm
Gesamtradstand: 9296 mm
Dienstmasse: 75,2 t
Radsatzfahrmasse: 18,8 t
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
Stundenleistung: 1648 kW
Dauerleistung: 1352 kW
Treibraddurchmesser: 1220 mm
Stromsystem: 3 kV =
Übersetzungsstufen: 69:22
Bremse: Knorr

Die 1935 bis 1936 hergestellten Lokomotiven der Baureihe EL.100 wurden von der privat betriebenen Elektryczne Koleje Dojazdowe (EKD) beschafft. Die nach dem Zweiten Weltkrieg in Polen verbliebene und von den Polnischen Staatseisenbahnen (PKP) übernommene EL.106 gilt nach der 1951 durchgeführten Übernahme der EKD als die erste Elektrolokomotive der PKP.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um den Betrieb auf den Tunnelstrecken der privaten Elektryczne Koleje Dojazdowe durchführen zu können, waren diese rund 100 km langen Strecken in den Jahren 1936 und 1937 mit 3 kV Gleichspannung elektrifiziert worden. Dafür wurden neben mehreren Triebwagen zehn elektrische Lokomotiven bestellt, zu denen die sechs EL.100 gehörten.

Diese Lokomotiven wurden bei Metropolitan-Vickers bestellt. Die ersten beiden wurden bei Metropolitan-Vickers selbst gefertigt und per Schiff nach Gdingen geliefert.[1] Vier weitere Lokomotiven wurden bei Fablok gefertigt, die elektrische Ausrüstung kam von General Electric. Die Montage wurde von Spezialisten von GE betreut.[1] Sie waren für die Beförderung von Fernzügen durch die Tunnelstrecke von Warschau gedacht, zogen allerdings auch Personen- bzw. Güterzüge.

E.101…106[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis auf die 1939 zerstörte EL.103 gelangten alle Lokomotiven in den Bestand der Generaldirektion der Ostbahn. Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden sie als E.101...106 bezeichnet. Eine weitere Lok wurde bei Kampfhandlungen 1944 zerstört.

Drei Lokomotiven kamen nach dem Krieg bei der Eisenbahndirektion Augsburg in den Bestand der Deutschen Bundesbahn. Die dort nicht zu gebrauchenden Loks wurden bis 1958 verschrottet.[2]

PKP EL.106[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die einzige nach dem Krieg noch vorhandene Lokomotive, die EL.106, verblieb in Polen und war nach ihrer Aufarbeitung im Raum Warschau und Łódź eingesetzt. Für sie war noch die Bezeichnung PKP EP01-1 vorgesehen, die sie jedoch nicht mehr erhielt, da sie nach 1964 verschrottet wurden.[2]

Konstruktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die einfach aufgebauten Maschinen besaßen einen genieteten Lokkasten. Die Drehgestelle waren mit einem Drehzapfen im Lokkasten geführt. Die Zug- und Stoßeinrichtung war im Drehgestell geführt. Der Lokkasten stützte sich über seitliche Gleitplatten auf den Drehgestellen ab. Die Fahrmotoren waren im Drehgestell in Tatzlager-Bauweise gelagert und als Gleichstrom-Reihenschlußmotoren ausgeführt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ingo Hütter, Raimar Holzinger: Die Lokomotiven der PKP 1918–1939. Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte e.V., Hövelhof 2007, ISBN 978-3-937189-27-7.
  • Thomas Estler: Loks der Polnischen Staatsbahnen PKP. Transpress Verlag, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-613-71466-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: EP01 PKP – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Thomas Estler: Loks der Polnischen Staatsbahnen PKP. Transpress Verlag, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-613-71466-3, S. 34.
  2. a b Ingo Hütter, Raimar Holzinger: Die Lokomotiven der PKP 1918–1939. Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte e. V., Hövelhof 2007, ISBN 978-3-937189-27-7, S. 405.