Ebal

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Der Ebal (arabisch جبل عيبال, DMG Ǧabal ‘Ībāl oder Ǧabal ‘Aybāl, Hebräisch: הר עיבל Har ‘Eival) ist ein 938 m hoher Berg nordwestlich der Stadt Nablus im Samaria der Antike. Heute gehört er zu den Palästinensischen Autonomiegebieten.

Eisenzeitliches Heiligtum el-Burnaṭ, Berg Ebal.

Archäologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Nordosthang des Ebal befindet sich bei el-Burnaṭ ein ummauerter Siedlungsplatz der Eisenzeit I in strategisch günstiger Lage. Innerhalb der Mauern wurden zwei Siedlungsschichten freigelegt.

  • Ältere Phase (1240–1200 v. Chr.): ein Heiligtum bzw. eine Opferstätte und ein Vierraumhaus als Wohnung für die Priester;
  • Jüngere Phase (1200–1140 v. Chr.): ein größeres Bauwerk (evtl. ein überdimensionierter Altar) mit zwei Höfen.

Bibel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Alten Testament bilden die Berge Ebal und Garizim ein Paar. Hier sollte den Israeliten Fluch und Segen zugesprochen werden:

„Wenn dich nun der HERR, dein Gott, in das Land bringt, in das du kommen sollst, es einzunehmen, so sollst du den Segen sprechen lassen auf dem Berge Garizim und den Fluch auf dem Berge Ebal.“ (5. Mose 11, 29, Lutherbibel 2017)

Samaritanische Tradition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem Samaritanischen Pentateuch zufolge soll nach dem Einzug ins Land der Verheißung auf dem Berg Garizim ein Altar erbaut werden, gemäß dem Masoretischen Text hingegen auf dem Ebal (Dtn 27,4 EU). Die Samaritaner halten am Garizim als ihrem heiligen Berg fest. Infolgedessen betritt bis heute kein Samaritaner den Ebal.[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mount Ebal, West Bank – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans Kühner: Israel. Ein Reiseführer durch 3000 Jahre. Walter-Verlag, Olten, 5. Aufl. 1978, ISBN 3-530-49171-3, S. 152.