Eberhard von Pannwitz

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Eberhard Wilhelm Eilhard von Pannwitz (* 4. April 1887 in Gründorf, Kreis Oppeln; † 13. Dezember 1945 in einem US-amerikanischen Internierungslager bei Hof)[1][2] war ein deutscher Diplomat.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eberhard von Pannwitz war ein Sohn des Rittergutsbesitzers Hans-Curt von Pannwitz und der Marie geb. Mitscherlich. Nach dem Besuch des Bismarck-Gymnasiums Wilmersdorf und des Realgymnasiums in Charlottenburg studierte er an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin und der Alma Mater Gryphiswaldensis Rechtswissenschaften. 1908 wurde er Mitglied des Corps Borussia Bonn.[3] 1913 wurde er in Greifswald zum Dr. jur. promoviert.[4] Nach dem Referendarexamen trat er in den diplomatischen Dienst ein. Am 1. Dezember 1918 überbracht Pannwitz, damals Legationssekretär an der deutschen Gesandtschaft in Den Haag, dem auf der niederländischen Insel Wieringen internierten Kronprinzen Wilhelm im Auftrag der neuen republikanischen Regierung die Aufforderung zum Thronverzicht. Wilhelm vermutete, dass Pannwitz, wie jener Mitglied des Corps Borussia Bonn, diese Aufgabe freiwillig übernahm, da eine solche Nachricht „aus Freundesmund“ einfacher zu akzeptieren gewesen wäre.[5]

1928 war er Gesandtschaftsrat an der deutschen Gesandtschaft in Warschau. 1936 wurde er deutscher Gesandter in Tirana. Nach der Annexion Albaniens durch Italien im April 1939 stand er der deutschen Vertretung bis 1941 als Generalkonsul vor.[6] Nach der Kapitulation Deutschlands wurde er in ein US-amerikanisches Internierungslager bei Hof verbracht, in dem er noch 1945 verstarb.

Eberhard von Pannwitz war verheiratet mit Dagmar Gräfin Dankelmann aus Groß-Peterwitz in Schlesien. Sie hatten einen Sohn (Dietmar), der nach Argentinien auswanderte.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • G. G. Winkel: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1821–1928. Aschaffenburg 1928, S. 263.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser A Band XXVIII Band 138 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2005, S. 228.
  2. Kösener Corpslisten 1960, 9, 900
  3. Kösener Korpslisten 1910, 19, 798
  4. Dissertation Universität Greifswald 1913: Der Verlust der Reichs- und Gliedsstaatsangehörigkeit
  5. Erinnerungen des Kronprinzen Wilhelm. Aus den Aufzeichnungen, Dokumenten, Tagebüchern und Gesprächen. herausgegeben von Karl Rosner. Cotta, Stuttgart / Berlin 1922, S. 341
  6. Tobias C. Bringmann: Handbuch der Diplomatie, 1815–1963: Auswärtige Missionschefs in Deutschland und Deutsche Missionschefs im Ausland von Metternich bis Adenauer. Walter de Gruyter, Berlin 2001, S. 156.