Eckhart Sindern

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Eckhart Sindern (* 1960 in Kiel) ist ein deutscher Neurologe, Professor und Chefarzt für Neurologie im Diakovere Friederikenstift Hannover. Sindern ist bekannt für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Multiplen Sklerose, des Guillain-Barré-Syndroms und der Adulten Polyglucosankörperkrankheit.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sindern wurde 1986 an der Universität zu Lübeck zum Arzt approbiert und zum Dr. med. in Lübeck promoviert. Seine Dissertation behandelte Immunologische Aspekte der Epilepsie. Er war 1987 bis 1992 Wissenschaftlicher Assistent an der Medizinischen Hochschule Hannover. 1992 erfolgte die Facharztanerkennung zum Neurologen in Hannover. Im selben Jahr wurde er zum Oberarzt der Neurologischen Universitätsklinik Bergmannsheil in Bochum ernannt. 1998 habilitierte er sich mit dem Thema "Zellaktivierungsmechanismen im Blut und Liquor beim akuten Guillain Barrè Syndrom und bei der Multiplen Sklerose" und wurde Leiter des Schwerpunkts Klinische Neuroimmunologie und experimentelle Liquordiagnostik im Universitätsklinikum Bergmannsheil sowie Sprecher der Forschungsgruppe Multiple Sklerose an der Ruhr-Universität Bochum. Sindern hielt von 2004 bis 2006 eine außerplanmäßige Professur an der Ruhr-Universität Bochum und hält seit 2006 eine Außerplanmäßige Professur an der Medizinischen Hochschule Hannover. Seit November 2005 ist er Chefarzt der Neurologischen Klinik im Diakovere Friederikenstift. 2010 bis 2013 war er Ärztlicher Geschäftsführer am Diakoniekrankenhaus Friederikenstift, heute Diakovere Friederikenstift.[1]

Klinisch-Wissenschaftlicher Beitrag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seiner Dissertation beschäftigte sich Sindern während der Assistententätigkeit in der Medizinischen Hochschule Hannover mit klinischen Fragestellungen zur Multiplen Sklerose (MS) und dem Guillain-Barré-Syndrom (GBS).[2][3] An der Ruhr-Universität Bochum konzentrierte er sich auf die Charakterisierung von Zellaktivierungsmechanismen im Blut und Liquor bei entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems. Die Cytokin Expression und Freisetzung und die Charakterisierung von Lymphozyten-Subpopulationen in Blut und Liquor wurde insbesondere bei MS und dem GBS untersucht und mit klinischen Daten korreliert.[4][5] Später wurde auch die Bedeutung der Chemokine und ihrer Rezeptoren in der Pathogenese der MS untersucht.[6][7] Zusammen mit Focke Ziemsen und Matthias Vorgerd erfolgten Untersuchungen zur Adulten Polyglucosankörperkrankheit mit Nachweis von Neumutationen und Enzymdefekten in verschiedenen Geweben.[8][9] Neben den klinischen und laborchemischen Arbeiten beschäftigt Sindern sich bei entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems auch mit gutachterlichen Fragestellungen.[10]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bücher

  • Hela-Felicitas Petereit, Eckhart Sindern, Manfred Wick (Autoren, Hrsg.): Liquordiagnostik: Leitlinien der Liquordiagnostik und Methodenkatalog der Deutschen Gesellschaft für Liquordiagnostik und Klinische Neurochemie. 1. Auflage. Springer, Berlin/ Heidelberg 2007, ISBN 978-3-540-39017-6.
  • Volker Limmroth, Eckhart Sindern, Karin Baum: Multiple Sklerose: Taschenatlas spezial. 1. Auflage. Thieme, 2004, ISBN 3-13-133281-6. (1. portugiesische Aufl. 2006.)

Wissenschaftliche Artikel

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. E. Sindern Vita (Memento des Originals vom 24. Februar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.diakovere.de
  2. E. Sindern, J. Haas, E. Stark, U. Wurster: Early onset MS under the age of 16: clinical and paraclinical features. In: Acta Neurol Scand. 86, 1992, S. 280–284. doi:10.1111/j.1600-0404.1992.tb05086.x
  3. E. Sindern, J. P. Malin: Das akute Guillain-Barré-Syndrom. In: Deutsches Ärzteblatt. 93. Jahrgang, Heft 28/29, 1996, S. 1895–1898.
  4. E. Sindern, K. Schweppe, L. M. Ossege, J. P. Malin: Potential role of transforming growth factor-ß1 in terminating the immune response in patients with Guillain-Barré syndrome. In: J Neurol. 243, 1996, S. 264–268.
  5. K. F. Haegele, C. A. Stueckle, J. P. Malin, E. Sindern: Increase of CD8+ T-effector memory cells in peripheral blood of patients with relapsing-remitting multiple sclerosis compared to healthy controls. In: J Neuroimmunol. 183, 2007, S. 168–174. doi:10.1016/j.jneuroim.2006.09.008
  6. E. Sindern, T. Patzold, L. M. Ossege, A. Gisevius, J. P. Malin: Expression of chemokine receptor CXCR3 on cerebrospinal fluid T-cells is related to active MRI lesion appearance in patients with relapsing-remitting multiple sclerosis. In: J Neuroimmunol. 131, 2002, S. 186–190.
  7. E. Sindern: Role of chemokines and their receptors in the pathogenesis of multiple sclerosis. In: Front Biosci. 9, 2004, S. 457–463.
  8. F. Ziemsen, E. Sindern, J. M. Schröder, Y. S. Shin, J. Zange, M. W. Kilimann, J. P. Malin, M. Vorgerd: Novel missense mutations in the glycogen branching enzyme gene in adult polyglucosan body disease (APBD). In: Ann Neurol. 47, 2000, S. 536–540.
  9. E. Sindern, F. Ziemsen, T. Ziemsen, T. Podskarbi, Y. Shin, F. Brasch, K. M. Müller, J. M. Schröder, J. P. Malin, M. Vorgerd: Adult polyglucosan body disease: A postmortem correlation study. In: Neurology. 61, 2003, S. 263–265.
  10. E. Sindern: Entzündliche Erkrankungen des Nervensystems (Kapitel 6.2). In: E. Fritze, B. May (Hrsg.): Die ärztliche Begutachtung. 8. Auflage. Steinkopff-Verlag, Darmstadt 2012.