Edaphosphäre

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Die Edaphosphäre (von griechisch ἔδαφος edaphos Sitz, Grundlage, Boden[1]) ist ein Begriff aus der Bodenkunde mit zwei Bedeutungen.

Ökotopische Edaphosphäre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innerhalb eines lokal abgegrenzten Ökosystems (Ökotop) bezeichnet die Edaphosphäre jene Bereiche des Bodens, in denen sich augenblicklich keine Pflanzenwurzeln befinden. Demzufolge werden diese Bodenbereiche von Pflanzen nicht unmittelbar beeinflusst.[2] Zusammen mit der Rhizosphäre – jene Bodenbereiche unmittelbar anliegend und beeinflusst von Pflanzenwurzeln – bildet die ökotopische Edaphosphäre die Böden des Ökotops.[3]

Ein Synonym für die ökotopische Edaphosphäre lautet Extrarhizosphäre.[4]

Globale Edaphosphäre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die globale Edaphosphäre bezeichnet die Gesamtheit der Böden der Erde.[5] Dieser erdsphärische Begriff wird sehr selten benutzt. Außerdem kann es zu Missverständnissen kommen wegen des Begriffs der ökotopischen Edaphosphäre – die ja nur einen Teil des Bodens in einem räumlich eng umfassten Gebiet meint.

Ein Synonym für die globale Edaphosphäre lautet Pedosphäre.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Band 1. Braunschweig 1914, S. 715 (zeno.org).
  2. P. Perotti: On the limits of biological inquiry in soil science. In: Proceedings of the International Society of Soil Science. 2, 1926, S. 156–157.
  3. H. Moormann: Einfluss der Rhizodeposition auf den mikrobiellen Schadstoffabbau. Bremen 2001, S. 18.
  4. C. S. Potter, R. E. Meyer: The Role of Soil Biodiversity in Sustainable Dryland Farming Systems. In: Advances in Soil Science. 13, 1990, S. 242.
  5. They Coin Some New Words. In: The Ohio conservation bulletin. 2, 1938, S. 229.
  6. A. A. Ярило: Педология, как самостоятельная естественнонаучная дисциплина о земле. Юрьев 1905.