Edge East Side Tower

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EDGE East Side Tower
Amazontower
EDGE East Side Tower
Edge East Side Tower, Oktober 2023
Basisdaten
Ort: Berlin-Friedrichshain
Bauzeit: 2019–2023
Status: Erbaut
Baustil: Moderne
Architekten: Bjarke Ingels Group
Koordinaten: 52° 30′ 21,7″ N, 13° 26′ 54,6″ OKoordinaten: 52° 30′ 21,7″ N, 13° 26′ 54,6″ O
Edge East Side Tower (Berlin)
Edge East Side Tower (Berlin)
Nutzung/Rechtliches
Nutzung: Gewerbe, erste drei Etagen Gastronomie, Kultur
Eigentümer: Allianz Real Estate und Universal-Investment
Hauptmieter: Amazon
Bauherr: Projektentwickler Edge
Technische Daten
Höhe: 142,0 m
Etagen: 36
Nutzungsfläche: 65.000 m²
Baustoff: Stahlbeton
Baukosten: 400 Mio. €
Anschrift
Anschrift: Warschauer Straße
Postleitzahl: 10243
Stadt: Berlin
Land: Deutschland

Der EDGE East Side Tower Berlin (Eigenschreibweise: EDGE East Side Berlin) ist ein im Jahr 2018 geplantes und begonnenes Bürohochhaus im Berliner Ortsteil Friedrichshain des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg, für das im November 2019 die endgültige Baugenehmigung erteilt wurde. Der 142 m hohe Turm mit markanter Fassadenstruktur entstand am südlichen Ende der Warschauer Brücke und wurde Ende 2023 fertiggestellt.[1][2]

Planung und Ausführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baufortschritt im Juli 2022

Den Entwürfen ging ein Einladungswettbewerb an drei Architektenteams voraus, den das dänische Architekturbüro Bjarke Ingels Group gewann. Die Senatsvorgaben orientierten sich am gültigen Berliner Bebauungsplan aus dem Jahr 2004, der den Titel Rough & Wild trug und das Ziel verfolgte, den Einzelturm gut in die bereits vorhandene Bebauung der Umgebung einzupassen.[3][4] Dies bezieht sich nicht nur auf die East Side Gallery, sondern auch auf die Allianz-Treptowers (Bebauungsplan V-3, Mark 1).[5][6] Der Bebauungsplan erscheint damit im Zusammenhang mit der Entwicklung der Mediaspree, für die ab 2002 von Seiten des Senats ein neuer Flächennutzungsplan für das Gebiet vorlag.

Auf der Basis des Bebauungsplans lag ein Planungsrecht vor, zu dem im Verlauf des Jahres 2018 Gespräche mit dem Bezirk und dem Baukollegium stattfanden.[4] Am 19. März 2019 wurde dann ein Bauantrag durch die Della S.à.r.l. (Luxembourg) eingereicht. Die Baugenehmigung wurde am 2. September 2019 durch das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg erteilt.[5] Das Baukollegium der Senatsverwaltung hatte weitere Anpassungen des ersten Entwurfs gefordert, die zu einer Änderung am Sockelbereich sowie des Rhythmus’ der Stützen und Träger geführt hat. In einer Beratung des Baugremiums der Senatsbaudirektorin Regula Lüscher im September 2019 kam allerdings zum Ausdruck, dass die meisten Fachleute die vorgelegten Änderungen eher als „Kosmetik“ ansehen. Wegen der bereits erfolgten Genehmigung seien aber weitere Umplanungen kaum noch möglich.[3] Diskussionen zur Entziehung des Baurechts im Oktober 2019 stellten sich als rechtlich aussichtslos heraus – die in der Berliner Hochhausleitline geforderte „besonders hohe städtebauliche und architektonische Qualität“ muss daher nicht angewendet werden.[7]

Die Kosten des Neubaus werden auf rund 400 Millionen Euro geschätzt.[8][9] Erster Bauherr des Projekts war der Projektentwickler Edge, ein Tochterunternehmen der holländischen OVG Real Estate.[9]

Im Juli 2019 wurde die Baustelle vorbereitet und erste Container aufgestellt. Im Sommer 2019 wurde das Projekt an ein Joint Venture aus Allianz Real Estate und Universal-Investment verkauft.[3] Im Februar 2020 wurde der erste Kran aufgestellt und das Fundament vorbereitet. Im Oktober 2020 wurde die Baugrube ausgehoben. Der Grundstein wurde im Januar 2021 gelegt.[10] Am 12. Oktober 2022 wurde Richtfest gefeiert.[11] Die Verglasung wurde im März 2023 fertiggestellt.[12]

Die Fertigstellung und Eröffnung war für das Jahr 2023 geplant.[10] Die Übergabe von Projektentwickler Edge an Pimco Prime Real Estate (ehemals Allianz Real Estate) erfolgte im Januar 2024.[2][13] Damit startet der Innenausbau. Amazon will Ende 2024 einziehen.[14] Öffentlich zugänglich sein werden die geplante Gastronomie im Erdgeschoss und der obersten Etage, sowie eine Etage mit Büros für gemeinnützigen Organisationen.[14]

Standort und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Hochhaus entstand auf der Fläche westlich der Warschauer Straße an der Warschauer Brücke direkt neben den Bahngleisen. Mit 36 Stockwerken bildet es einen Blickfang an dieser Stelle und zählt mit seiner Höhe von 142 m zu den höchsten Hochhäusern in Berlin und überragt sowohl das Zoofenster als auch das Upper West.

Die Bürofläche beträgt rund 65.000 m². Auf einer rechteckigen Grundfläche wurden neun rundum gerasterte Etagen errichtet. Darüber beginnt eine treppenartig ausgeführte Vorhangfassade, die sich auf die übrigen Stockwerke gleichmäßig verteilt (Stand: 2018).[3] Neben den Büroflächen sind die ersten beiden Etagen öffentlich zugänglich und verfügen über Restaurants, Cafés und Veranstaltungsräume. Der Bauherr plante zudem eine Bar auf dem Dach des Turms.[15] Die zuständige ZWP Ingenieur AG projektierte mit 142 m über 33 Etagen und einer Bruttogeschossfläche von insgesamt 80.500 m², von denen 28 an Amazon vermietet wurden.[16]

Im Gebäude sind Doppelstock-Aufzüge von Kone verbaut.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Edge East Side Tower – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Senat gibt Neubau von Amazon-Turm frei. Abgerufen am 14. November 2019.
  2. a b Edge übergibt Berlins neue Landmarke EDGE East Side an PIMCO. Deal Magazin, 23. Januar 2024;: „Wir freuen uns, dass dieser markante Büroturm in Berlin termingerecht fertig gestellt wurde.“
  3. a b c d Ulrich Paul: Kritik am Turm. In: Berliner Zeitung, 25. September 2019, S. 16 (Printausgabe).
  4. a b Bürohochhaus EDGE (Wiedervorlage) – Protokoll 70. Sitzung des Baukollegiums Berlin 10.09.2018. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen (Berlin), 10. September 2018;: „Am 31. Juli 2018 fand ein Zwischentermin [mit dem Vorhabenträger] statt, bei dem erste Zwischenergebnisse präsentiert wurden. Das Projekt befindet sich nun im Abschluss der Leistungsphase 2, die Einreichung des Bauantrags ist für Ende des Jahres 2018 geplant.“
  5. a b Drucksache 18 / 21 153 : Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Gabriele Gottwald (LINKE). 22. Oktober 2021;: „Grundlage der Baugenehmigung ist der gültige Bebauungsplan V-3 aus dem Jahre 2004, der auf dem betreffenden Baufeld ein Hochhaus von der Höhe des genehmigten Hochhauses vorsieht. […] Die Platzierung des Hochhauses verfolgt bestimmte städtebauliche Ziele, die im Einzelnen der Begründung des B-Plans V-3 entnommen werden können.“
  6. Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin – Abteilung für Stadtentwicklung und Bauen – Amt für Stadtplanung und Vermessung: Begründung Bebauungsplan V-3 : Für die Grundstücke Mühlenstraße 4–11, 31–33, eine Teilfläche des Grundstücks Mühlenstraße 12–30 und eine Teilfläche des Rummelsburger Platzes. März 2004, archiviert vom Original am 2019; abgerufen am 1. November 2021: „Der Teilbereich MK 1 ist zugleich ein in sich geschlossener Block, in dem ein bis zu maximal knapp 137 m hohes Gebäude errichtet werden soll. Die Gebäudehöhe basiert auf dem städtebaulichen Konzept und nimmt Bezug auf das Allianz-Hochhaus an der Elsenbrücke. Das Hochhaus ist einer von insgesamt fünf Hochpunkten, die miteinander korrespondieren sowie das Plangebiet städtebaulich prägen und einfassen werden. Das im Teilbereich MK 1 geplante Gebäude soll das höchste dieser Gebäude sein und das Plangebiet in seiner nordöstlichen Ecke städtebaulich markant abschließen. Städ-tebaulich ist ein möglichst nahes Heranbauen an die Warschauer Brücke erforderlich. […] Die besondere Lagegunst am U- und S-Bahnhof Warschauer Straße erfordert aus Gründen der Verkehrsvermeidung eine hohe Bebauungsdichte. Die hervorragende Anbindung an den öffentlichen Verkehr sowie die direkte Anbindung an die Warschauer Brücke, die die Fußwege weiter verkürzt und die Benutzung des öffentlichen Verkehrs noch attraktiver macht, stellen ausgleichende Umstände im Sinne des § 17 Abs. 2 Nr. 2 BauNVO dar. Die zulässige städtebauliche Dichte – die zulässige GFZ beträgt 13,8 – ist zwar sehr hoch; die auf das Baugrundstück bezogene GFZ ist jedoch auch vor dem Hintergrund der sich im Norden anschließenden freien Bahnflächen verträglich und erforderlich. Insoweit stellen die Bahnflächen einen ausgleichenden Umstand für die hohe städtebauliche Dichte dar.“
  7. Edge East Side in Berlin-Friedrichshain: Grünes Licht für den Amazon-Turm. Berliner Zeitung, 27. Oktober 2019;.
  8. Friedrichshain soll 36-stöckigen Turm bekommen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. August 2019; abgerufen am 1. August 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rbb24.de
  9. a b EDGE East Side Berlin | A development by EDGE Technologies. Abgerufen am 1. August 2019 (amerikanisches Englisch).
  10. a b EDGE East Side Berlin. Edge, abgerufen am 1. November 2021 (englisch).
  11. Sophie Barkey, Team News: Amazon Tower: Berlins höchstes Gebäude feiert Richtfest. Abgerufen am 14. Oktober 2022.
  12. Friedrichshain: Hochhausprojekt „EDGE EAST SIDE“ vollständig verglast. Entwicklungsstadt Berlin, 9. März 2023;.
  13. Ulrich Paul: Berlin hat ein neues höchstes Hochhaus – nicht allen gefällt’s. Berliner Zeitung, 24. Januar 2024;.
  14. a b Maria Häußler: Widerstand gegen Amazon: „Wir hören erst auf, wenn der Konzern zerschlagen ist“. Berliner Zeitung;
  15. Isabell Jürgens: 140-Meter-Hochhaus an der Warschauer Brücke in Friedrichshain. 11. September 2018, abgerufen am 1. August 2019.
  16. Projekt: EDGE East Side, Berlin Friedrichshain-Kreuzberg. ZWP Ingenieur AG, abgerufen am 21. April 2022.