Edith Meller

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Edith Meller auf einer Fotografie von Alexander Binder

Edith Karolina Meller (* 16. September 1897 in Budapest, Österreich-Ungarn; † 18. Oktober 1953 in Berlin)[1] war eine ungarische Schauspielerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tochter eines Mühlenbesitzers wuchs in Wien auf und besuchte dort eine Theaterschule. Auf Vermittlung der Frau von Leopold Berchtold erhielt sie 1916 eine Rolle in dem Bogdan Stimoff. Für diesen Film nannte sie sich noch Edith Möller.[2] Es folgten zahlreiche weiter Rollen.

Sie war regelmäßig eine der Hauptdarstellerinnen in Produktionen, darunter Adaptionen der Romane von E. Marlitt durch die National-Film. Mehrmals fungierte Georg Jacoby als Regisseur, den sie am 20. April 1922 heiratete[3], doch schon am 18. April 1930 kam es zur Scheidung. Bald danach ging auch ihre Filmkarriere zu Ende.

Als Jüdin durfte sie im Dritten Reich keiner künstlerischen Beschäftigung mehr nachgehen. Laut Reichsfilmkammerunterlagen galt sie als sogenannte Volljüdin. 1936 wurde Edith Meller in Berlin Mutter einer Tochter namens Edith. Im Zweiten Weltkrieg, als die Deportationen der Juden in Deutschland im vollen Gange war, boten Jacoby und seine damalige Ehefrau Marika Rökk der Verfolgten Unterschlupf in ihrer Villa im Schwarzwald an. Diese hatte das Ehepaar wenige Jahre zuvor dem nach Amerika emigrierten Filmproduzenten Alfred Zeisler abgekauft.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 384.
  • Kay Weniger: Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikkünstler 1933 bis 1945. Mit einem Geleitwort von Paul Spiegel. Metropol, Berlin 2008, ISBN 978-3-938690-10-9, S. 247.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesarchiv Berlin, Sterberegister Standesamt Berlin-Charlottenburg, Nr. 2932/1953
  2. Gerhard Lamprecht: Deutsche Stummfilme 1915–1916. Deutsche Kinemathek e.V., Berlin 1969, S. 338.
  3. Landesarchiv Berlin, Heiratsurkunde Georg Gustav Franz Jacoby mit Edith Karolina Meller vom 20. April 1922/Nr. 261, Standesamt Schöneberg II