Edouard Jean Conrad Hamman

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Edouard Jean Conrad Hamman (* 24. September 1819 in Ostende; † 31. März 1888 in Paris) war ein belgisch-französischer Historienmaler, Stecher und Illustrator.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hamman war ein Sohn von Michel Hamman (1786–1852), Stadtpräsident von Ostende, und dessen Frau Anne-Louise (geborene Wieland; 1791–1887) und hatte drei Brüder und drei Schwestern:[1]

  • Michel (1817–1860), Thomas (1824–1887) und Paul (1825–1901)
  • Adèle (1821–1843), Cécile (1828–1832) und Auguste (1832–1935)

Im Jahr 1853 heiratete er in Paris Louise-Janny Audiat (1835–1894), mit der er mehrere Kinder hatte:

  • Edouard Michael Ferdinand Hamman (1854–1952), der Landschafts- und Tiermaler wurde.[2]
  • Maurice Hamman (1855–1934)
  • Annette-Marguerite (1858–1925)
  • Alice Hamman, wurde Aquarellmalerin
  • Louise Hamman

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Anatom Andreas Vesalius

Hamman zunächst von François Antoine Bossuet an der 1820 gegründeten Schule für Zeichnen und Architektur in Ostende unterrichtet. Um 1837 wurde er Schüler im Atelier des Historien- und Porträtmalers Nicaise de Keyser im Vleeshuis in Antwerpen das als Gegenstück zur offiziellen Kunstakademie galt. Hier widmete er sich der dem historischen Genre. Er debütierte 1838 im Salon von Gent und nachdem er 1842 in der Brüsseler Ausstellung mit dem Bildnis Zurbaran im Hospital präsentiert hatte, für das er mit einer Silbermedaille ausgezeichnet wurde, erhielt er den Auftrag, den Siegreichen Einzug des Erzherzöge Albrecht und Isabella in Ostende im Jahr 1604 für das dortige Rathaus anzufertigen. Er wurde durch Louis Gallait beeinflusst und ließ sich 1846 in Paris nieder. Hier schuf er Reihe von Bildern, die durch ihren interessanten oder pikanten Stoff und durch ihr Kolorit gekennzeichnet waren. Er orientierte sich an Werken von Thomas Couture und Joseph Nicolas Robert-Fleury. Viele seiner Gemälde konnte er in den Jahren 1847 bis 1887 in Salon de Paris in Antwerpen oder in Brüssel ausstellen. So war sein volkstümliches Bild Andreas Vesalius 1848 in der Brüsseler Ausstellung und kam später in das Museum in Marseille. Die Messe Adrian Willaerts, die er 1854 in Brüssel zeigte, kam ins Königliche Museum in Marseille. Es folgten weitere Werke, die in unterschiedliche Museen kamen. Hamman stellte auch Genrebilder und Porträts aus und seine Werke wurden mehrmals mit Medaillen ausgezeichnet. Von einigen Gemälden wurden Lithografien oder Stiche angefertigt. Er stellte selbst einige Stiche her und lieferte Zeichnungen, so beispielsweise für die Holzschnitte zu der Geschiedenis van Belgie von Hendrik Conscience, die 1845 in Antwerpen erschien.[3]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Neugeborene
  • Rabelais am französischen Hof
  • Karl IX. und sein Leibwundarzt
  • Kolumbus
  • Dante in Ravenna (1859, Museum in Brüssel)
  • Einzug Alberts und Isabellas in Ostende (Museum in Brüssel)
  • Die Erzählungen der Margarete von Navarra
  • Die Kindheit Franz’ I.
  • Die Kindheit Karls V. oder Erasmus als Lehrer des jungen Karl V. (1865, Museum des Luxemburg in Paris)
  • Das Fest des Bucentaur in Venedig (1867)
  • Fliehende Hugenottenfamilie (1870)
  • Ludwig XIII. und Maria von Medicis durch Richelieu überrascht
  • Albrecht Dürer beräth sich mit Erasmus von Rotterdam
  • Porträtserie Compositeurs celebres

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Edouard Hamman – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. N. Hostyn: Vergeten Oostendse Kunstschilders – xxxiv : Edouard Hamman. In: Tijdschrift van de Oostendse Heemkundige Kring „De Plate“. 12, Nr. 5–8, 1983, S. 13–15 (vliz.be PDF).
  2. Hamman, Edouard Michael Ferdinand. In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 15: Gresse–Hanselmann. E. A. Seemann, Leipzig 1922, S. 560–561 (Textarchiv – Internet Archive).
  3. Hamman, Edouard Jean Conrad. In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 15: Gresse–Hanselmann. E. A. Seemann, Leipzig 1922, S. 560 (Textarchiv – Internet Archive).
  4. Die Künstler aller Zeiten und Völker: oder Leben und Werke der berühmtesten Baumeister, Bildhauer, Maler, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen etc. Band 4: Nachträge seit 1857. Ebner & Seubert, Stuttgart 1870, S. 178 (Textarchiv – Internet Archive).