Edwin Nil

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Edwin Ludwig Nil (* 16. August 1833 in Gadmen; † 3. Oktober 1893 in Kirchberg) war ein Schweizer evangelischer Geistlicher.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Edwin Nil war der Sohn des Pfarrers Rudolf Ludwig Nil und dessen Ehefrau Nanette (geb. Schachtler).

Er immatrikulierte sich an der Universität Bern und studierte in der Folge an den Universitäten Heidelberg, Berlin, Jena und Halle Theologie; zu seinen Kommilitonen gehörten unter anderem auch der spätere Maler Albert Anker[1] und der Pfarrer Eduard Langhans, mit dem er sich 1866 im Leitfadenstreit auseinandersetzte.

1862 wurde er Pfarrer in Huttwil, bis er 1867 Pfarrer in Kirchberg wurde.

Er war Mitglied der bernischen Kirchensynode und des Synodalrats.

Edwin Nil war seit 1863 in erster Ehe mit Rosalie (geb. Geist) und seit 1876 mit Louise Pauline, Tochter des Pfarrers Johannes Walther (1811–1879), in zweiter Ehe verheiratet. Mit seiner zweiten Ehefrau hatte er mehrere Kinder:[2]

  • Bertha Nil, führte später eine Pension;
  • Walter Nil-Guyer, Pfarrer in Trub;
  • Ella Nil, heiratete den Grönlandforscher Alfred de Quervain;[3]
  • Rösli Nil, Lehrerin an der Zurlindenschule in Bern;
  • Eugen Nil-Elsässer, Ingenieur in Meiringen.

Geistliches und schriftstellerisches Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Apostolikumsstreit trat Edwin Nil als Vermittler und gilt als Mitgründer der innerkirchlichen Gruppierung Mitte und deren Zeitschrift Volksblatt: Mitteilungen aus Kirche und Schule (1869–1771). Auch an den Anfängen der Zeitschrift saemann hatte er einen massgeblichen Anteil.

Im Leitfaden-Streit um das von Eduard Langhans publizierte Werk Die heilige Schrift rief Nil mit seiner Publikation Waffen zur Rechten und zur Linken 1866 zur Versöhnung auf.[4]

Er verfasste im Auftrag des Synodalrats einen Rechenschaftsbericht über die kirchlichen Verhältnisse der Jahre 1886 bis 1890. Er äusserte sich in dem Bericht zu den Freikirchen und Sekten, die durch verschiedene kirchliche Initiativen am Eindringen gehemmt wurden. Bei diesen Initiativen handelte es sich unter anderem um zusätzliche Gottesdienste in Schulhäusern und abgelegenen Dörfern, Bibelstunden während der Woche, Vorträge über Kirchengeschichte und soziale Fragen, Missionsfeste, Bezirksfeste, kirchliche und religiöse Zeitschriften, und nicht zuletzt das neue Kirchengesangbuch. Das religiöse Leben wird in seiner ganzen landeskirchlichen Vielfalt dargestellt,[5] er beschreibt aber auch die Armut und die ungelöste soziale Frage.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Waffen zur Rechten und zur Linken. K.J. Wyss, Bern 1866.
  • Der neue Todtentanz, oder, Die verbesserte Branntweinwaage. Bern 1883.
  • Bericht über das kirchliche, religiöse und sittliche Leben der bernischen Landeskirche in den Jahren 1886–1890. Stämpfli, Bern 1890.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Walter Rytz: Die Theologen Ludwig Hürner, Albert Anker, Albrecht Rytz und ihr Freundeskreis. In: Burgdorfer Jahrbuch 1983. Casino-Gesellschaft Burgdorf, abgerufen am 27. März 2020.
  2. Helene Roth: Die Familie Walther im Pfarrhaus Wangen an der Aare. In: Neujahrsblatt 2001. 2001, abgerufen am 27. März 2020.
  3. Berner Geschlechter - Personen. Abgerufen am 27. März 2020.
  4. Theologisches Literaturblatt. Will, 1866 (google.de [abgerufen am 27. März 2020]).
  5. 1887 – 1890 Edwin Nil - Jahrzehntbericht. Abgerufen am 27. März 2020.