Eine Handvoll Staub

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Film
Titel Eine Handvoll Staub
Originaltitel A Handful of Dust
Produktionsland Vereinigtes Königreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1988
Länge 118 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen London Weekend Television
Stab
Regie Charles Sturridge
Drehbuch Tim Sullivan,
Derek Granger,
Charles Sturridge
Produktion Derek Granger
Musik George Fenton
Kamera Peter Hannan
Schnitt Peter Coulson
Besetzung
  • James Wilby: Tony Last
  • Kristin Scott Thomas: Brenda Last
  • Richard Beale: Ben
  • Jackson Kyle: John Andrew
  • Norman Lumsden: Ambrose
  • Jeanne Watts: Nanny
  • Kate Percival: Miss Ripon
  • Richard Leech: Arzt
  • Roger Milner: Vikar
  • Tristram Jellinek: Richard Last
  • Anjelica Huston: Mrs. Rattery
  • Rupert Graves: John Beaver
  • Judi Dench: Mrs. Beaver
  • Pip Torrens: Jock
  • Beatie Edney: Marjorie
  • Stephen Fry: Reggie
  • Graham Crowden: Mr. Graceful
  • John Quentin: Brendas Anwalt
  • Timothy Bateson: MacDougal
  • Moyra Fraser: Mrs. Northcote
  • Marsha Fitzalan: Polly Cockpurse
  • Annabel Brooks: Daisy
  • Tamsin Olivier: Veronica
  • Maureen Bennett: Marjories Dienstmädchen
  • Hugh Simon: Reisebürokaufmann
  • Alan Hay: Club-Pförtner
  • Matthew Ryan: Club-Page
  • Cathryn Harrison: Milly
  • Alice Dawnay: Winnie
  • John Junkin: Blenkinsop
  • Peggy Aitchison: Waitress
  • Christopher Godwin: Dr. Messinger
  • Jeannette Baillie: Rosa
  • Julian Infante: Indigener Wortführer
  • Wiliam Gonzalez: Indigener Sänger
  • Alec Guinness: Mr. Todd

Eine Handvoll Staub (Originaltitel: A Handful of Dust) ist ein britisches Filmdrama von Charles Sturridge aus dem Jahr 1988. Der Film basiert auf dem Roman A Handful of Dust von Evelyn Waugh.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ehe des englischen Landedelmannes Tony Last und seiner Frau Brenda geht in die Brüche. Brenda beginnt eine Affäre mit dem gesellschaftlichen Aufsteiger John Beaver. Als der achtjährige Sohn der Lasts, John Andrew, bei einem Reitunfall ums Leben kommt, informiert Brenda Tony über ihre Affäre. Sie bittet um die Scheidung, damit sie Beaver heiraten kann. Tony ist erschüttert, stimmt aber zunächst zu und will sie mit 500 Pfund pro Jahr unterstützen. Beaver und seine Mutter drängen Brenda, 2.000 Pfund pro Jahr zu verlangen. Für diesen Betrag müsste Tony Hetton Abbey, sein geliebtes viktorianisch-gotisches Haus und Anwesen, aufgeben. Nachdem er festgestellt hat, dass Brenda weiß, dass er das Anwesen aufgeben müsste, und da er ebenso wie sie weiß, wie sehr er sein Haus liebt, zieht er sich aus den Scheidungsverhandlungen zurück. Er kündigt an, dass er sechs Monate lang verreisen will. Nach seiner Rückkehr, so sagt er, könne Brenda sich scheiden lassen, allerdings ohne finanzielle Unterstützung.

Ohne die Abfindung verliert Beaver das Interesse an Brenda. Sie verarmt, und Beaver zieht mit seiner Mutter nach Kalifornien. Tony schließt sich einem Forscher an, der auf der Suche nach einer angeblich verlorenen Stadt im brasilianischen Urwald ist. Die Expedition scheitert und Tony ist der letzte Überlebende. Er wird von Mr. Todd gerettet, einem Siedler, der über eine kleine Gemeinde in einem unzugänglichen Teil des Dschungels herrscht. Der Analphabet Mr. Todd hat eine Sammlung der Romane von Charles Dickens, die Tony ihm vorliest. Als Mr. Todd sich weiterhin weigert, Tony bei der Rückkehr in die Zivilisation zu helfen, erkennt Tony, dass er gegen seinen Willen festgehalten wird. Ein Suchtrupp erreicht schließlich die Siedlung, aber Todd hat dafür gesorgt, dass Tony betäubt und versteckt wird; er erzählt dem Suchtrupp, dass Tony gestorben sei, und gibt ihm seine Uhr mit auf den Weg. Als Tony erwacht, erfährt er, dass seine Hoffnungen auf Rettung zunichtegemacht wurden und dass er dazu verdammt ist, seinem Entführer auf unbestimmte Zeit Dickens vorzulesen. Zurück in England wird Tonys Tod akzeptiert; Hetton geht an seine Cousins über, die ein Denkmal zu seinem Gedenken errichten, während Brenda ihre Situation löst, indem sie Tonys Freund Jock Grant-Menzies heiratet.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roger Ebert von der Chicago Sun-Times verlieh dem Film drei von vier Sternen und erklärte, dass der Film eigentümlich, aber provokativ sei. Die Handlungen implizierten mehr, als die Dialoge erklärten, und es gab Passagen, in denen man nicht ganz glauben könne, wie monströs sich die Figuren verhielten. Eine Handvoll Staub enthalte mehr Grausamkeit als ein Dutzend gewalttätiger Hollywood-Thriller, die jedoch stets ruhig, fast höflich ausgedrückt würde.[2]

Vincent Canby von The New York Times lobte Anjelica Hustons Darstellung von Mrs Rattery als „überwältigende Leistung“, nannte den Film jedoch zu wörtlich und ohne wirkliche Aussage.[3]

Das Lexikon des internationalen Films schreibt, dass der Film zwar „hervorragend gespielt und bestechend fotografiert“ sei, sich aber „in den aufwendig rekonstruierten Kostümen und Kulissen“ verliere und die „existentielle Tragik […] weitgehend oberflächlich und klischeehaft“ bleibe.[1]

Einspielergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Vereinigten Königreich spielte der Film £608.594 ein, in den Vereinigten Staaten und Kanada $1.560.700.[4][5]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BAFTA Awards 1989

Oscarverleihung 1989

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Eine Handvoll Staub. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 25. Februar 2024.
  2. Roger Ebert: A Handful Of Dust movie review (1988) | Roger Ebert. Abgerufen am 24. Februar 2024 (englisch).
  3. Vincent Canby: Review/Film; 'Dust,' Evelyn Waugh's Dark Gothic Tale of the 1930's. In: The New York Times. 24. Juni 1988, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 24. Februar 2024]).
  4. Back to the Future: The Fall and Rise of the British Film Industry in the 1980s – An Information Briefing. In: British Film Institute. 2005, abgerufen am 24. Februar 2024.
  5. A Handful of Dust. Abgerufen am 24. Februar 2024.