Einschienenbahn Osaka

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Einschienenbahn Osaka
Ein Zug vom Typ 1000 der Monorail Osaka
Ein Zug vom Typ 1000 der Monorail Osaka
Strecke der Einschienenbahn Osaka
Streckenplan der Einschienenbahn Osaka
Streckenlänge:28,0 km
Stromsystem:1500 V =
Maximale Neigung: 50 
Minimaler Radius:100 m
Höchstgeschwindigkeit:75 km/h
Zugbeeinflussung:ATC
Zweigleisigkeit:durchgehend
Streckenverlauf
Abstellanlage
0,0 Flughafen 大阪空港駅
Hanshin-Autobahn
1,4 Hotarugaike 蛍池駅 Hankyu–Takarazuka-Bahnstrecke
Chukogu-Autobahn
3,1 Shibahara 柴原阪大前駅
4,8 Shōji 少路駅
Abstellanlage
6,6 Senri-Chūō 千里中央駅
Kita-Osaka–Kyuko-Bahnstrecke
8,5 Yamada 山田駅
Hankyu–Senri-Bahnstrecke
Hauptzugdepot und Betriebswerk
9,9
0,0
Banpaku-kinen-kōen 万博記念公園
Kinki-Autobahn
1,1 Kōen-higashiguchi 公園東口
2,6 Handai-byōin-mae 阪大病院前
4,2 Toyokawa 豊川
6,8 Saito-nishi 彩都西
Abstellanlage
Meishin-Autobahn
12,1 Unobe 宇野辺駅
JR Kyoto-Bahnstrecke
JR Tokaido Güterstrecke
13,3 Minami Ibaraki 南茨木駅 Hankyu–Kyoto-Bahnstrecke
Kinki-Autobahn
14,5 Sawaragi 沢良宜駅
16,0 Settsu 摂津駅
Ai
Tokaido-Shinkansen
17,8 Minami Settsu 南摂津駅
Yodo
19,9 Dainichi 大日駅 Tanimachi-U-Bahn-Linie
21,2 Kadoma-shi 門真市駅 Keihan-Bahnstrecke
Abstellanlage
Matsuocho 松生町駅
Kadoma Minami 門真南駅 U-Bahn Kadoma-Minami–Taishō
Kōnoikeshinden 鴻池新田駅 Katamachi-Bahnstrecke
Aramoto 荒本駅 Kintetsu–Keihanna-Bahnstrecke
30,7 Uryūdō 瓜生堂駅 Kintetsu–Nara-Bahnstrecke

Die Einschienenbahn Osaka (jap. 大阪モノレール, Ōsaka Monorēru), auch Osaka Monorail genannt, ist eine nach dem ALWEG-System gebaute Sattelbahn in der japanischen Präfektur Osaka. Die von der Firma Hitachi gebaute Bahn wurde im Juni 1990 in Betrieb genommen. Sie hat zurzeit insgesamt 28,0 Kilometer Streckenlänge (Stand Juli 2023).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits im Januar 1971 beschloss das Planungsamt der Präfektur Osaka, die übermäßige Konzentration im Stadtzentrum zu mildern und eine mehrkernige städtische Struktur zu schaffen. Dafür war der Bau einer „Zentralen Ringbahn“, die Osaka und Minami-Osaka von Ost nach West verbindet, ein wesentliches Element. Zugleich wurde die Einführung neuer Transportsysteme wie der Einschienenbahn auf dieser Ringbahn in Betracht gezogen.[1]

So wurde zum 15. Dezember 1980 die Osaka Rapid Railway Co. Ltd. (jap. 大阪高速鉄道株式会社としŌsakakōsokutetsudō kabushikigaisha to shi) gegründet und keine zwei Jahre später begannen im November 1982 die Bauarbeiten zwischen den Stationen Minami Ibaraki und Senri-Chūō.[2] Dieser Abschnitt wird am 1. Juni 1990 eröffnet, im Sommer darauf beginnen die Bauarbeiten für die Verlängerung nach Kadoma shi und auch die Bauarbeiten an der Westverlängerung in Richtung Flughafen sind in vollem Gange. Am 1. April 1997 wird dieser an die Strecke der Einschienenbahn angeschlossen, zum 1. August des Jahres wird die Strecke zur bisher südlichsten Endstation eröffnet. Im Jahr darauf am 1. Oktober wird die Zweigstrecke zum Universitätskrankenhaus eingeweiht, die zum 19. März 2007 dann ihre Endstation Saito-nishi erreicht. Mit dieser Eröffnung wird die Nummerierung der Bahnhöfe eingeführt.

Am 21. März 2019 werden an der Station Senri-Chūō erstmals automatische Bahnsteigtüren eingeweiht[3], der Einbau dieses Sicherheitssystems erfolgt in der Folgezeit in allen anderen Stationen.[4]

Seit 1. Juni 2020 firmiert die Betreibergesellschaft unter dem Namen Osaka Monorail Co. Ltd. (jap. 大阪モノレール株式 Ōsaka monorēru kabushiki).[5]

Strecken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einschienenbahn Osaka erschließt auf durchgängig zweigleisigen und aufgeständerten Strecken mit zwei Linien den Raum nördlich der Stadt Osaka. Die Stammstrecke, die Monorēru sen (Monorail Linie), umfasst 14 Haltestellen auf 21,2 Kilometern Streckenlänge und führt von Toyonaka über Suita, Ibaraki, Settsu und Moriguchi nach Kadoma. Die Zweigstrecke, die Monorēru Saito sen (Monorail Saito Linie), umfasst von der Anschlussstation Bampaku-kinen-kōen aus vier weitere Haltestellen auf 6,8 Kilometer langer Strecke und führt von Suita nach Ibaraki. Die beiden Linien verbinden drei Campusse der Universität Osaka miteinander.

Die steilste Neigung beträgt an mehreren Stellen 50 Promille und die engste Kurve hat einen Radius von 100 Metern und liegt zwischen den Stationen Hotarugaike und Shibahara.

Chronik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eröffnungsdatum Linie Streckenabschnitt Streckenlänge Neue Bahnhöfe
1. Juni 1990 1 Senri-Chūō – Minami-Ibaraki 6,7 km 5
30. September 1994 1 Senri-Chūō – Shibahara-handai-mae 3,5 km 2
1. April 1997 1 Shibahara-handai-mae – Flughafen Osaka-Itami 3,1 km 2
22. August 1997 1 Minami-Ibaraki – Kadoma-shi 7,9 km 5
1. Oktober 1998 2 Bampaku-kinen-kōen – Handai-byōin-mae 2,6 km 2
19. März 2007 2 Handai-byōin-mae – Saito-nishi 4,2 km 2

Planungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wird geplant, bis 2029 die Hauptlinie über Kadoma-shi hinaus in den Süden fortzusetzen und mit fünf Haltestellen bis zum Bahnhof Uryūdō in Higashiōsaka um knapp 9 Kilometer Strecke zu verlängern.[6] Die erste Haltestelle dieser Ausbaumaßnahme, Matsuocho, wurde erst nachträglich in die Planung aufgenommen, nachdem die Städte Kadoma und Ibaraki diesen Halt angefragt hatten.

Verworfene Planungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es war geplant, die Zweiglinie über Saito-nishi hinaus in den Nordosten fortzusetzen und mit zwei Haltestellen Nakabe und Higashi um gut 2 Kilometer Strecke zu verlängern und die dort geplanten Wohngebiete zu erschließen. Nachdem dann aber Gewerbegebiete entstanden, wurde das Projekt mangels Rentabilität in 2017 verworfen.[7]

Fahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einschienenbahn Osaka setzt elektrische Triebwagen aus drei Fahrzeuggenerationen ein, die als Typ 1000, Typ 2000 und Typ 3000 bezeichnet werden. Dabei handelt es sich um Zweirichtungsfahrzeuge. Eine Zuggarnitur besteht immer aus vier Triebwagen.

Tabelle der Baureihen
Generation Einsatzbeginn Zug-Nr. Anzahl Aufbau Länge Breite Plätze
(Sitz-/Steh-)
Bau-
material
Leermasse Leistung v-max
(Antrieb)
Bemerkungen
abgestellt
Typ 1000 1995 32 1 4-teilig 60,20 m 2,98 m 494Anm. 1 Aluminium 108,6 t 16 × 80 kW 85 km/h 18. Juni 2018 mit Schaden durch Erdbeben abgestellt,
2020 verschrottet
1990 02, 06 2 2021 verschrottet
1994 31 1 2022 verschrottet
im Betriebseinsatz
Typ 1000 1990 01, 03–05 4 4-teilig 60,20 m 2,98 m 494Anm. 1 Aluminium 108,6 t 16 × 80 kW 85 km/h 2007–2009 renoviert
1997/1998 21–25 5
Typ 2000 2001 11 1 4-teilig 60,20 m 2,98 m 410 Aluminium 104,5 t 16 × 100 kW 75 km/h
2005–2007 12–17 6
2010 18 1
Typ 3000 2018–2021 50–53 4 4-teilig 60,20 m 2,98 m 400
(124/276)
Aluminium 108,8 t 16 × 105 kW 75 km/h Kinderspielzone am Zugende
Stand: 1. August 2023

Anm. 1 Der deutlich höheren Gesamtkapazität im Vergleich zu den Typen 2000 und 3000 liegt eine größere Belegung von Stehplätzen pro Quadratmeter Bodenfläche zugrunde.

Bildergalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Osaka Monorail – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 大阪モノレール建設記録 大阪府土木部 大阪高速鉄道株式会社, veröffentlicht im Juni 1990 (japanisch)
  2. 「大阪モノレール」起工式 まず千里中央-南茨木間七キロ”, in: Verkehrsnachrichten des Transportverbandes (交通新聞 (交通協力会)) vom 19. November 1982 (japanisch)
  3. 千里中央駅「可動式ホーム柵」の使用を開始します. Osaka Rapid Railway (大阪高速鉄道), 14. März 2019, abgerufen am 3. Oktober 2023 (japanisch).
  4. Sicherheitsbericht (安全報告書) 2019. Osaka Rapid Railway, abgerufen am 3. Oktober 2023 (japanisch).
  5. osaka-monorail.co.jp (Memento vom 23. Mai 2020 im Internet Archive; PDF)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  6. 申請者の概要 (Bewerberprofil). (PDF) MLIT, 17. Januar 2019, abgerufen am 29. Juli 2023 (japanisch).
  7. 彩都線の延伸断念「採算見通し立たず」 (Verzicht auf die Verlängerung der Saito-Linie „Keine Rentabilitätsaussichten“). In: Manichi. 27. Januar 2017, abgerufen am 30. Juli 2023 (japanisch).