Ekaschewo

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Dorf
Ekaschewo
Экажево (russisch)
Эккажакъонгий-Юрт (inguschisch)
Föderationskreis Nordkaukasus
Republik Inguschetien
Rajon Nasran
Erste Erwähnung 1760
Frühere Namen Nowoardonskoje (1944–1957)
Bevölkerung 15.658 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Höhe des Zentrums 520 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 87322
Postleitzahl 386150–386151
Kfz-Kennzeichen 06
OKATO 26 220 850 001
Geographische Lage
Koordinaten 43° 13′ N, 44° 49′ OKoordinaten: 43° 12′ 45″ N, 44° 49′ 15″ O
Ekaschewo (Europäisches Russland)
Ekaschewo (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Ekaschewo (Republik Inguschetien)
Ekaschewo (Republik Inguschetien)
Lage in Inguschetien
Liste großer Siedlungen in Russland

Ekaschewo (russisch Экажево, inguschisch Эккажакъонгий-Юрт/Ekkažak’ongij-Jurt) ist ein Dorf (selo) in der Republik Inguschetien (Russland) mit 15.658 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt am Nordrand des Großen Kaukasus am Terek-Nebenfluss Sunscha. Unmittelbar westlich schließt sich fast lückenlos die Stadt Nasran an, deren Zentrum knapp fünf Kilometer entfernt ist. Etwa vier Kilometer südlich von Ekaschewo liegt die neue inguschische Hauptstadt Magas.

Ekaschewo gehört zum Rajon Nasran.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das inguschische Dorf wurde erstmals im Jahre 1760 erwähnt. 1919 wurde es im Russischen Bürgerkrieg von den Truppen Anton Denikins niedergebrannt.[2]

Im Zusammenhang mit der Deportation der Inguschen und Liquidation der Tschetscheno-Inguschischen ASSR erhielt das Dorf 1944 den russischen Namen Nowoardonskoje (abgeleitet vom unweit in Nordossetien-Alanien fließenden Ardon, Nowo- für Neu-). Nach Rückkehr der Inguschen ab 1957 wurde der alte Ortsname in seiner russifizierten Form wiederhergestellt.

Heute ist Ekaschewo die nach Einwohnerzahl zweitgrößte Landgemeinde der Republik Inguschetien, die mit den anderen Ortschaften im dicht besiedelten Gebiet entlang der Sunscha faktisch eine Einheit bildet.

Im Zusammenhang mit den Tschetschenienkriegen und den mit diesen in Verbindung stehenden Aktionen tschetschenischer und anderer Separatisten geriet der Ort mehrfach in die Schlagzeilen. Am 10. Juli 2006 wurde in der Nähe einer der meistgesuchten Terroristen Schamil Bassajew getötet (nach Rebellenangaben kam er bei einem Unfall ums Leben). Am 2. März 2010 wurde am Ortsrand von FSB-Kräften eine Werkstatt ausgehoben, die der Vorbereitung des Bombenanschlages auf den Newski-Express zwischen Moskau und Sankt Petersburg im November 2009 mit fast 30 Toten gedient haben soll. Beim vorangehenden Feuergefecht wurden mehrere Terroristen getötet, darunter der Umarow-Vertraute Alexander Tichomirow (besser bekannt als Said Burjatski oder Said abu Saad al-Burjati),[3] der erste einflussreiche Nicht-Kaukasier oder -Araber auf Seiten der Rebellen.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1979 7.916
2002 23.156
2010 15.658

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptwirtschaftszweig ist die Landwirtschaft.

Westlich am Ort führt die Fernstraße M29 vorbei, die von Pawlowskaja in der Region Krasnodar entlang dem Kaukasusnordrand zur aserbaidschanischen Grenze verläuft. Von dieser zweigt dort eine bis ins große, den rechten Sunscha-Nebenfluss Kentsch knapp zehn Kilometer aufwärts gelegene Dorf Surchachi ab. Die nächstgelegene Bahnstation befindet sich in Nasran an der Strecke Beslan – Grosny – Gudermes.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Artikel über Ekaschewo auf der offiziellen Webseite der Republik Inguschetien (russisch)
  3. Sprengung des „Newski-Express“ aufgeklärt, Banditen in Inguschetien vernichtet bei RIA Novosti, 6. März 2010 (russisch)