El hoyo en la cerca

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Film
Titel El hoyo en la cerca
Produktionsland Mexiko, Polen
Originalsprache Spanisch
Erscheinungsjahr 2021
Länge 100 Minuten
Stab
Drehbuch Joaquín del Paso,
Lucy Pawlak
Produktion Joaquín del Paso,
Fernanda de la Peza
Musik Michael Stein,
Kyle Dixon
Kamera Alfonso Herrera Salcedo
Schnitt Paloma López Carrillo
Besetzung

El hoyo en la cerca (span. für „Das Loch im Zaun“) ist ein Thriller von Joaquín del Paso, der im September 2021 bei den Internationalen Festspielen von Venedig seine Premiere feierte.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jedes Jahr schickt das Centro Escolar los Pinos, eine renommierte religiöse Privatschule für Jungen, „die Söhne der mexikanischen Elite“ zu einem Sommercamp auf dem Land. Unter den wachsamen Augen ihrer Lehrer und Priester werden die Jungen körperlich ertüchtigt und moralisch und in ihrem Glauben gefestigt. Dann jedoch entdeckt man ein Loch in der Umzäunung des Camps.[1][2]

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regie führte der Mexikaner Joaquín del Paso, der gemeinsam mit Lucy Pawlak auch das Drehbuch schrieb.[3] Nachdem 2016 sein Film Maquinaria Panamericana bei den Filmfestspielen in Berlin seine Premiere feierte, der in der Sektion Forum vorgestellt wurde und hier als bester Spielfilm ausgezeichnet wurde, wählte man del Paso im darauffolgenden Jahr aus, um in Berlin das Drehbuch für El hoyo en la cerca fertigzustellen.[4]

Im Juli 2022 stellte Regisseur Joaquín del Paso den Film beim Filmfest München vor

Del Paso sagt über den Film, dieser habe Elemente eines Horrorfilms und eines Thrillers, im Grunde erzähle er aber von der polarisierten mexikanischen Gesellschaft und von den Klassenunterschieden in Mexiko. Der Film versuche zu verdeutlichen, in welcher Blase Kinder in der mexikanischen Oberschicht aufwachsen, völlig fern von der Realität.[3] Der 1986 in Mexiko-Stadt geborene Del Paso hatte in seiner Jugend selbst ein Jahr lang eine Opus-Dei-Schule besucht. Es hatte einige Jahre gedauert, bis er erkannte, dass es das Ziel solcher Einrichtungen war, unter Kindern „eine ganz besondere Weltanschauung zu schaffen“ und die privilegierten Klassen zu stärken, indem man „einen äußeren Feind“ schafft, von dem man ihnen von frühester Kindheit an erzählt.[5] Nach wie vor seien religiöse Privatschulen in vielen lateinamerikanischen Ländern ein Statussymbol, so Del Paso. Deren Versprechen, dass harte Disziplin und das Gebet die Schüler zu zukünftigen Führern in Wirtschaft und Politik machen werden, verkaufe sich gut. Er wollte mit seinem Film einen kritischen Blick darauf werfen, wie dieses Bildungssystem Hand in Hand mit der katholischen Religion eingesetzt wird, um fest verankerte Machtstrukturen zu stärken, die darauf ausgerichtet sind, psychologische Mauern zwischen den Menschen zu schaffen. Diese unsichtbaren Barrieren trügen grundlegend zum anhaltenden rassischen, geschlechts- und klassenbasierten Missbrauch bei und hinterließen tiefe Wunden im Leben derer, die die fast kultähnliche Indoktrination, die in solchen Institutionen praktiziert wird, aus erster Hand erfahren haben.[2]

Yubáh Ortega Iker Fernández spielt Eduardo, den Schüler mit indigenem Hintergrund. Enrique Lascuráin und Jacek Poniedziałek spielen die Professoren Monteros und Stuhr, die das Lager leiten.[6] Lucciano Kurti spielt den Schüler Joaquin, der als schwul bezeichnet wird.[7] Regisseur Joaquín del Paso selbst ist in der Rolle des Secretario zu sehen.

Die Premiere erfolgte am 3. September 2021 bei den Internationalen Festspielen von Venedig, wo der Film in der Sektion Orizzonti gezeigt wurde.[2] Anfang Oktober 2021 wurde er beim Antalya Golden Orange Film Festival vorgestellt[8] und kurz danach beim Warsaw Film Festival erstmals in Polen gezeigt. Mitte des Monats wurde der Film auch beim London Film Festival gezeigt.[9] Ende Juni 2022 wurde er beim Filmfest München vorgestellt.[10]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den bei Rotten Tomatoes aufgeführten Kritiken sind 94 Prozent positiv.[11]

David Katz vom Online-Filmmagazin Cineuropa schreibt, The Hole in the Fence sei ein gut gemachter und sehenswerter Film mit feinen, improvisatorischen Darbietungen von jungen Heranwachsenden, die zum ersten Mal schauspielern. Trotz aller Realitätsnähe traue der Film seinem Publikum aber vielleicht nicht genug zu. So werde das Los-Pinos-Lager so unheimlich gruselig gefilmt, als hätte man einen US-amerikanischen Horrorfilm vor sich.[12]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cairo International Film Festival 2021

  • Auszeichnung als Bester Film im Wettbewerb (Joaquín del Paso)[13]

Hollywood Music in Media Awards 2021

Internationale Filmfestspiele von Venedig 2021

Internationales Filmfestival Warschau 2021

  • Nominierung für den 1-2 Award[16]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: El hoyo en la cerca – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. El hoyo en la cerca. In: visionssudest.ch. Abgerufen am 1. September 2021.
  2. a b c El hoyo en la cerca. In: labiennale.org. Abgerufen am 1. September 2021.
  3. a b Joaquín del Paso explorará terror y thriller en su siguiente película. In: 20minutos.com.mx, 1. Januar 2019. (Spanisch)
  4. Joaquín del Paso. In: goethe.de. Abgerufen am 1. September 2021.
  5. „El hoyo en la cerca“, la crítica a la élite de Del Paso provoca en Venecia. In: swissinfo.ch, 4. September 2021. (Spanisch)
  6. https://cineuropa.org/en/newsdetail/410277
  7. Stephen Saito: Venice Film Fest 2021 Review: A Youth Retreat Reveals a Terrifying and Inescapable Reality in Joaquín del Paso’s “The Hole in the Fence”. In: moveablefest.com, 5. September 2021.
  8. Vassilis Economou: The 58th Antalya Golden Orange Film Festival unveils its selection. In: cineuropa.org, 28. September 2021.
  9. https://whatson.bfi.org.uk/lff/Online/Article/holeinthefence
  10. El hoyo en la cerca. In: filmfest-muenchen.de. Abgerufen am 9. Juni 2022.
  11. The Hole in the Fence. In: Rotten Tomatoes. Abgerufen am 3. Juni 2023.
  12. https://cineuropa.org/en/newsdetail/410277
  13. Mariana Hristova: Mexican-Polish co-production The Hole in the Fence grabs the main trophy at Cairo. In: cineuropa.org, 6. Dezember 2021.
  14. Paul Grein: Ariana Grande, Beyonce & More Vie for Hollywood Music in Media Awards: Complete Film Nominations List. In: billboard.com, 4. November 2021.
  15. Films in Competition. In: queerlion.it. Abgerufen am 1. September 2021.
  16. The hole in the fence. In: wff.pl. Abgerufen am 7. Oktober 2021.