Ele’azar bar Šemu’el

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Ele’azar bar Šemu’el (geb. im 12. Jahrhundert; gest. nach 1220; auch: Ele’azar ha-Roqeaḥ[1]) war ein jüdischer Gelehrter, dessen Familie aus Speyer kam.

Bekannt blieb er vor allem, weil er einer der Unterzeichner der Taqqanot Qehillot Šum war, einer gemeinsamen Rechtssammlung der SchUM-Städte, der jüdischen Gemeinden von Speyer, Worms und Mainz. Für die Versammlung der Gemeinden in Mainz 1220, auf der das erstmals geschah, wird er einerseits als Vertreter der Gemeinde Speyer angeführt[2], andererseits aber auch als Vertreter der Gemeinde Mainz.[3] Weiter ist von ihm bekannt, dass er dem Gericht der jüdischen Gemeinde in Speyer angehörte, einem dreiköpfigen Kollegium. Diesem gehörte auch sein Bruder Simḥa bar Šemu’el von Speyer an.[4] In einem anderen Kontext arbeitete er mit Yitsḥaq bar Šemu’el ha-Lewi in einem solchen richterlichen Dreier-Kollegium zusammen.[5]

In der älteren Literatur wurde Ele’azar bar Šemu’el noch mit Eli’ezer bar Šemu’el genannt von Metz identifiziert. Heute geht die Forschung aber davon aus, dass dieser spätestens um 1200 gestorben ist.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rainer Josef Barzen (Hg.): Taqqanot Qehillot Šum. Die Rechtssatzungen der jüdischen Gemeinden Mainz, Worms und Speyer im hohen und späten Mittelalter. 2 Bände = Monumenta Germaniae Historica. Hebräische Texte aus dem mittelalterlichen Deutschland, Band 2. Harrasowitz, Wiesbaden 2019. ISBN 978-3-447-10076-2

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. So: Barzen, S. 157.
  2. So: Barzen, S. 154f.
  3. So: Barzen, S. 464.
  4. So: Barzen, S. 155, Anm. 227.
  5. So: Barzen, S. 157.
  6. So: Barzen, S. 155, Anm. 227.