Electronic Enlightenment

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Electronic Enlightenment (EE), „elektronische Aufklärung“, ist eine Volltextdatenbank der Korrespondenz wichtiger Persönlichkeiten aus dem Zeitalter der Aufklärung. Sie wird an der Bodleian Library erarbeitet und von der Oxford University Press (OUP) kommerziell vertrieben.

Bis Sommer 2022 ist sie auf 79.254 Briefe und Dokumente von 10.232 Korrespondenten[1] angewachsen. Sie wurde 2008 zum ersten Male im Internet veröffentlicht und wird seitdem laufend erweitert.

Suchmöglichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

EE ermöglicht eine Stichwortsuche über den gesamten Datenbestand. Es gibt Sucheinstiege über Namen, Beruf, Nationalität, Lebensdaten, Geschlecht, Sprache, Absender, Adressat, Datum, Ort, Quelle und Bestandsnachweise.

Diese digitale Datenbank stellt ein für frühere Philologen-Generationen unvorstellbares revolutionäres Suchinstrument dar, das nicht nur Romanisten ungeahnte neue Möglichkeiten in der literarischen Forschung eröffnet.[2]

Inhalte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meisten Texte sind in englischer und französischer Sprache gehalten, der Rest verteilt sich auf Deutsch, Griechisch, Italienisch, Latein, Niederländisch, Portugiesisch, Russisch, Spanisch und Schwedisch. Die digitalisierten Volltexte sind mit Querverweisen, biographischen Angaben und zahlreichen editorischen Anmerkungen versehen.

EE enthält die gesamte Korrespondenz Voltaires im Volltext. Alle 21.221 Briefe der 50 Bände umfassenden Besterman-Printedition.[3] liegen als Digitalisat vor. Sie können kopiert und ausgedruckt werden. Neu entdeckte Briefe werden kontinuierlich hinzugefügt.

EE erlaubt auch den Zugriff im Volltext auf 2.877 Briefe der Korrespondenz Jean-Jacques Rousseaus.

Auszeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Projekt wurde 2010 von der British Society for Eighteenth-Century Studies (BSECS)[4] ausgezeichnet.

In Deutschland ist der kostenfreie Zugriff auf diese Datenbank an manchen Universitätsbibliotheken möglich. Außerhalb der Institute ist der Zugang gebührenpflichtig.[5]

Das Projekt « Tout Voltaire »[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teil des Electronic Enlightenments ist das Projekt « Tout Voltaire »[6], eine Datenbank, die von der Oxforder Voltaire Foundation in Zusammenarbeit mit der University of Chicago[7] entwickelt und unterhalten wird. Die Nutzung dieser philologischen Volltext-Suchmaschine, welcher die Software[8] zugrunde liegt, ist gebührenfrei. « Tout Voltaire » erlaubt die Suche nach allen Schriften Voltaires und führt den Nutzer bis zum Volltext hin.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • François Bessire: « Du jardin des Délices à celui de Candide : une interrogation de la correspondance électronique de Voltaire ». In : Revue Voltaire, 9 (2009), p. 157-170. Aufsatz Bessires im Volltext.
  • Nicholas Cronk und Robert McNamee: Le projet Electronic Enlightenment de la Voltaire Foundation. In: Cahiers de l'AIEF, 2005, 57, Seiten 303-311. (französisch) Volltext – auf Persée.
  • Susan Whyman: Electronic Enlightenment. Rezension von 2011 auf der Website der British Society for Eighteenth-Century Studies (BSECS).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. (Englisch) About EE
  2. (Französisch) François Bessire : « Du jardin des Délices à celui de Candide : une interrogation de la correspondance électronique de Voltaire ». In : Revue Voltaire, 9 (2009), p. 157-170. Aufsatz Bessires im Volltext.
  3. Theodore Besterman et al.: Correspondence [of Voltaire] and related documents, definitive edition. In: Œuvres complètes de Voltaire (OCV) Bände 85–135. Voltaire Foundation, Oxford 1968–1977, ISBN 978-0-7294-0049-7.
  4. The Electronic Enlightenment (EE) database – Rezension über EE auf der Website der British Society for Eighteenth-Century Studies (BSECS)
  5. OUP – Oxford University Press.
  6. Tout Voltaire
  7. ARTFL-Projekt der University of Chicago
  8. Philologic4