Elena Langer

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Elena Langer (russisch: Елена Лангер; geboren 1974 in Moskau) ist eine in London lebende russisch-britische Komponistin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elena Langer ist die Tochter eines Musikwissenschaftlers. Bereits im Alter von sechs Jahren erhielt sie parallel zum normalen Schulbesuch Klavierunterricht in einer Musikschule und mit dreizehn Jahren Privatunterricht. Mit fünfzehn Jahren verließ sie die Schule, um am Gnessin-Institut Moskau Musikwissenschaft und Klavier zu studieren. Dort schrieb sie auch ihre erste Komposition, eine Sammlung von Klavierstücken in der Art Prokofjews. Mit neunzehn Jahren wechselte sie an das Moskauer Konservatorium, wo sie bei Yuri Vorontsov[1] Komposition studierte, aber weiterhin Klavierrezitale gab. Im selben Alter heiratete sie einen Ukrainer, dessen Familie in die USA ausgewandert war. Er selbst war nach Moskau zurückgekehrt, wo er für verschiedene staatliche Agenturen tätig war. 1999, zwei Jahre nach dessen Versetzung nach London, folgte sie ihm dorthin und setzte ihr Studium am Royal College of Music bei Julian Anderson[2] bis zum Master of Music fort.[1] Anschließend machte sie ihren Ph.D.[1] an der Royal Academy of Music bei Simon Bainbridge[3] und beschloss, in London zu bleiben.[4]

Zu ihren Werken zählen Konzert- und Kammermusik, Chorwerke und mehrere Opern. 2002/2003 wurde sie zum ersten „Jerwood Composer in Association“ der Almeida Opera London ernannt. In diesem Zusammenhang erhielt sie die Aufträge für ihre ersten beiden Kurzopern, Ariadne (2002) und The Girl of Sand (2003). Ihre ersten größeren Opern sind The Lion’s Face (2010) und Four Sisters (2012).[4]

2009 gewann sie den Publikumspreis des Kompositionswettbewerbs „Teatro Minimo“ der Oper Zürich für die Kurzoper The Present.[5]

Internationale Aufmerksamkeit erhielt ihre 2016 in Cardiff uraufgeführte Oper Figaro Gets a Divorce, eine Fortsetzung von Rossinis Il barbiere di Siviglia und Mozarts Le nozze di Figaro. Im selben Jahr erschien im Label Harmonia Mundi die CD Langer: Landscape With Three People mit mehreren ihrer zwischen 2002 und 2013 entstandenen Werke, darunter dem Monodram Ariadne und dem Liederzyklus Landscape With Three People.[6]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Werkliste basiert, wenn nicht anders angegeben, auf der Website der Komponistin (Stand November 2017).[7][8]

Opern und Multimedia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orchester- und Ensemblewerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Platch für Solovioline und Streichorchester
  • Second Movement für Oboe, Violine und Streichorchester
  • Rain-Bows für Streicherensemble/-orchester

Kammermusik mit Stimmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Songs At The Well für zwei Soprane und Ensemble
  • Two Cats Songs für Sopran, Violoncello und Klavier
  • TuDa für fünf Volksmusik-Frauenstimmen, Streichtrio und Klavier
  • Late Autumn Lullaby II für Sopran und Klavier
  • Landscape with Three People, Lieder für Sopran, Countertenor, Oboe, Violine, Violoncello und Cembalo[16]

Kammermusik ohne Stimmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Duduk für Klarinette, Violoncello und Klavier
  • The Re-turn für Oboe, Violine, Violoncello und Cembalo
  • Nocturne für zwei Gitarren
  • Transformations für Violine und Klavier

Chorwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • The Prayer für Violine und jüdischen Männerchor
  • Havdala für jüdischen Männerchor
  • Jisei für gemischten Chor

Solowerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Triste Voce für Solo-Viola
  • Late Autumn Lullaby I für Klavier
  • Utrecht Chimes für Klavier
  • Coda für Orgel
  • Reflection für Klavier/Cembalo

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Biografie (Memento vom 1. Juni 2018 im Internet Archive) auf der Website der Komponistin, abgerufen am 30. November 2017.
  2. Michael Billington: Sound and vision. In: The Guardian vom 15. Februar 2002.
  3. George Hall: Figaro Gets a Divorce. Rezension (Memento vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive). In: Opera News. 21. Februar 2016.
  4. a b Elena Langer in Conversation: Figaro Gets a Divorce, WNO. Interview mit der Komponistin auf walesartsreview.org (englisch), abgerufen am 29. November 2017.
  5. Anno Schreier gewinnt Kompositionswettbewerb „Teatro Minimo“. Auch Erin Gee und Elena Langer wurden mit Auftragswerken bedacht. Artikel vom 28. Januar 2009 auf klassik.com, abgerufen am 30. November 2017.
  6. a b Uwe Schweikert: Jenseits der Avantgarde. Vokalmusik von Hans Werner Henze und Elena Langer. In: Opernwelt Juni 2016, S. 33.
  7. Opera & Multimedia (Memento vom 31. Juli 2017 im Internet Archive) auf der Website der Komponistin, abgerufen am 30. November 2017.
  8. Concert Repertoire (Memento vom 4. Juni 2018 im Internet Archive) auf der Website der Komponistin, abgerufen am 30. November 2017.
  9. Tim Ashley: L’Altra Euridice. Aufführungsrezension. In: The Guardian. 17. Juli 2002, abgerufen am 30. November 2017.
  10. Andrew Clements: The Girl of Sand – Almeida, London. Aufführungsrezension. In: The Guardian. 15. Juli 2004, abgerufen am 30. November 2017.
  11. The Present. Werkinformationen. In: Opening Night! Opera & Oratorio Premieres der Stanford University, abgerufen am 17. Dezember 2020.
  12. Songs at the Well. Werkinformationen. In: Opening Night! Opera & Oratorio Premieres der Stanford University, abgerufen am 17. Dezember 2020.
  13. The Lion’s Face. Pressemitteilung. In: Wellcome. 20. Mai 2010, abgerufen am 30. November 2017.
  14. Andrew Clements: The Lion’s Face. Aufführungsrezension. In: The Guardian. 25. Mai 2010, abgerufen am 30. November 2017.
  15. Four Sisters. Werkinformationen. In: Opening Night! Opera & Oratorio Premieres der Stanford University, abgerufen am 17. Dezember 2020.
  16. Elena Langer: Landscape with Three People. CD-Informationen bei Allmusic, abgerufen am 30. November 2017.