Eleonore von Österreich (1582–1620)

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Frans Pourbus der Jüngere – Erzherzogin Eleonore (1582–1620), Öl auf Leinwand, um 1603, Kunsthistorisches Museum, Wien

Eleonore von Österreich (* 25. September 1582 in Graz; † 28. Jänner 1620 in Hall in Tirol) aus dem Haus der Habsburger war Erzherzogin von Österreich.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eleonore war eine Tochter des Erzherzogs Karl II. von Österreich-Steiermark (1540–1590) aus dessen Ehe mit Maria Anna (1551–1608), Tochter des bayrischen Herzogs Albrecht V.

Bei Eleonore und ihren Schwestern soll die berühmte Habsburger Unterlippe wieder deutlich zum Vorschein gekommen sein.[1] Eleonore galt als intelligent, launenhaft und von sehr schwächlicher Gesundheit, die auf eine Pockenerkrankung in der Kindheit zurückzuführen war.

Gemeinsam mit ihren Schwestern Gregoria und Margarete war Eleonore als Braut des nachmaligen spanischen Königs Philipp III. im Gespräch; entsprechende Porträts der Prinzessinnen wurden nach Madrid geschickt, aber Eleonore kam nicht in die nähere Auswahl.[2] Weitere Eheprojekte mit verschiedenen italienischen Fürsten zerschlugen sich.

Gemeinsam mit ihrer Schwester Maria Christina, die nach unglücklicher Ehe an den Wiener Hof zurückgekehrt war, trat Eleonore 1607 in das adlige Damenstift in Hall ein.[3] Die beiden adligen Frauen brachten 100.000 Gulden als "geistliches Heiratsgut" in das Stift mit. In der Folge wurden sie vom Arzt Hippolyt Guarinoni medizinisch und auch persönlich ausgezeichnet beraten.[4] Weiterhin kränklich, verbrachte Eleonore ihre letzten Lebensjahre erblindet. Sie wurde in der Haller Jesuitenkirche beigesetzt. Guarinoni schrieb eine Biographie der Erzherzogin nieder, die aber nicht gedruckt wurde.

Vorfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 
 
 
 
 
Philipp I. von Kastilien (1478–1506)
 
 
 
 
Kaiser Ferdinand I. (1503–1564)
 
 
 
 
 
Johanna von Kastilien (1479–1555)
 
 
 
Karl II. von Innerösterreich (1540–1590)
 
 
 
 
 
 
Vladislav II. von Böhmen und Ungarn (1456–1516)
 
 
 
Anna von Böhmen und Ungarn (1503–1547)
 
 
 
 
 
Anne de Foix-Candale (1484–1506)
 
 
 
Eleonore von Österreich (1582–1620)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wilhelm IV. von Bayern (1493–1550)
 
 
 
Albrecht V. von Bayern (1528–1579)
 
 
 
 
 
Maria Jakobäa von Baden (1507–1580)
 
 
 
Maria Anna von Bayern (1551–1608)
 
 
 
 
 
 
 
 
Kaiser Ferdinand I. (1503–1564)
 
 
 
Anna von Österreich (1528–1590)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Anna von Böhmen und Ungarn (1503–1547)
 
 

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich Emanuel von Hurter: Bild einer christlichen Fürstin Maria Erzherzogin zu Österreich, Herzogin von Bayern, Hurter, 1860, S. 329 f.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutsche Gesellschaft für Rassenhygiene: Archiv für Rassen- und Gesellschafts-Biologie einschließlich Rassen- und Gesellschafts-Hygiene, Band 8, S. 779 Digitalisat
  2. Karl Acham: Kunst und Geisteswissenschaften aus Graz, Band 2, Böhlau Verlag Wien, 2009, S. 88
  3. Jahrbuch für Europäische Geschichte 2007, Band 8, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2007, S. 35 Digitalisat
  4. Eleonore. In: Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger, 1988, S. 78.