Eleonoren-Gymnasium Worms

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Eleonoren-Gymnasium
Schulform Gymnasium
Schulnummer 50390[1]
Gründung 1874
Adresse

Karlsplatz 3
67549 Worms

Ort Worms
Land Rheinland-Pfalz
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 38′ 0″ N, 8° 20′ 54″ OKoordinaten: 49° 38′ 0″ N, 8° 20′ 54″ O
Schüler 1125[2] (2023/24)
Lehrkräfte 89 (2020)
Leitung Rita Lodwig
Website Eleonoren-Gymnasium

Das Eleonoren-Gymnasium (kurz Elo) ist eines der drei Gymnasien in der rheinhessischen Stadt Worms. Benannt ist es nach der Großherzogin Eleonore von Hessen-Darmstadt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haupteingang des Eleonoren-Gymnasiums mit historischen Inschriften

Das Gymnasium wurde 1874 als überkonfessionelle Höhere Mädchenschule aufgrund der privaten Initiative mehrerer Wormser Bürger gegründet. Es war damals die vierte Mädchenschule neben den drei bestehenden, konfessionell getrennten, Privatinstituten. Anfangs am heutigen Weckerlingplatz beheimatet, zog die Schule nach Vereinigung mit den Instituten für evangelische und jüdische Mädchen 1891 in die heutige Hagenstraße um.

1904 konnte mit dem lange in Aussicht gestellten Neubau am damaligen Wasserturmplatz begonnen werden, eingeweiht wurde das Gebäude am 18. Oktober 1906. Seit jenem Tag trägt die Schule offiziell den Namen der Großherzogin Eleonore von Hessen-Darmstadt.

Das Schulgebäude entstammt der Planung des Wörrstädter Architekten Georg Metzler und wurde mehrfach erweitert. Ursprünglich war die Gebäudeecke mit dem Haupteingang von einem schlanken Turm bekrönt, der nach Schäden im Zweiten Weltkrieg nicht wiederaufgebaut wurde. Teile des Schulgebäudes stehen unter Denkmalschutz.[3]

In der Zeit ab 1945 wurde das Gebäude von Dienststellen der Stadtverwaltung und der Polizei belegt, die Turnhalle (heute Aula) wurde zum Roxy-Kino umgebaut. Der Schulbetrieb fand deshalb zuerst in der Oberrealschule statt, ab 1951 in der Neusatz-Schule. Erst 1963 konnte die Schulgemeinschaft in den Gebäudekomplex am Karlsplatz zurückkehren. Die Baumaßnahmen an der Schulhauserweiterung und den neuen Sporthallen in der Brucknerstraße wurden 1964 abgeschlossen.

1971 endet die Zeit als reine Mädchenschule durch Einführung der Koedukation. 1975[4] begann die Einführung der reformierten rheinland-pfälzischen gymnasialen Oberstufe, MSS, und erforderte eine erneute Erweiterung des Gebäudekomplexes. Diese konnte 1976 bezogen werden.

Bemerkenswert ist die Generalsanierung im Schuljahr 1991/1992, die eine Auslagerung des gesamten Unterrichts erforderte. Knapp 1.100 Schüler in 48 Klassen mussten dafür auf vier Schulen im Stadtgebiet verteilt werden[5]. Mit der Sanierung und Modernisierung wurden die Erweiterungen aus den 1960er und 1970er Jahren mit Klassensälen und einer neuen Schulbibliothek aufgestockt sowie in der Aula die Einbauten aus der Zeit des Kinobetriebs entfernt.

Die Schule heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Schuljahr 2023/24 besuchten etwa 1130[2] Schülerinnen und Schüler das Eleonoren-Gymnasium. Seit dem 2. Juni 2014 ist Rita Lodwig die Schulleiterin. Sie war bereits von 2005 bis 2011 stellvertretende Schulleiterin des Wormser Eleonoren-Gymnasiums und von 2011 bis 2014 Schulleiterin des Wilhelm-von-Humboldt-Gymnasiums in Ludwigshafen am Rhein.[6]

Zentrales Treppenhaus

Pädagogisches Angebot[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BEGYS[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1997 wurden durchgehend BEGYS-Klassen eingerichtet. Das Akronym steht für Begabtenförderung am Gymnasium durch Schulzeitverkürzung. Es beschreibt ein Modell, durch das besonders leistungsbegabte Schülerinnen und Schüler in einer eigens eingerichteten BEGYS-Klasse die Mittelstufe in drei statt vier Jahren durchlaufen. Die Teilnahme ist freiwillig, nur bedingt durch die Zustimmung der Eltern und der Klassenkonferenzen.[7]

Fremdsprachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Schülern der fünften Klassen werden als erste Fremdsprache Englisch oder Französisch angeboten. Ab der sechsten Klasse wird als zweite Fremdsprache zwischen Französisch, Englisch und Latein gewählt. Hinzu kommen optional ab Klassenstufe neun Italienisch oder Latein als dritte Fremdsprache und Arbeitsgemeinschaften in Russisch sowie Chinesisch.

Im Frühjahr 2018 wurde das Eleonoren-Gymnasium als eine Europa-Schule des Landes Rheinland-Pfalz zertifiziert.[8]

MINT-Fächer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gymnasium wurde 2020 zum dritten Mal als „MINT-freundliche Schule“ ausgezeichnet und war Teil des SINUS-Programms. Es besteht die Möglichkeit, Informatik als Leistungskurs zu belegen.

Musische Fächer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Besonderheit gilt das Angebot einer Gesangsklasse ab der fünften Klassenstufe. Hier werden musikalisch interessierte Schüler im Klassenverband zusammengezogen und erhalten u. a. für zwei Jahre eine zusätzliche Unterrichtsstunde in Musik.

In den Fächern Bildende Kunst und Musik werden jeweils Leistungskurse angeboten.

Darstellendes Spiel“ kann seit 2013 in der Oberstufe als Grundfach gewählt werden; mit der Möglichkeit darin die mündliche Abiturprüfung abzulegen.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lehrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schüler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eleonoren-Gymnasium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bildungsserver Rheinland-Pfalz. Abgerufen am 24. September 2023.
  2. a b Schulverzeichnis. (XLXS) Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, April 2024, abgerufen am 9. April 2024 (Erhebung: Herbst 2023).
  3. Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler / Kreisfreie Stadt Worms. (PDF) Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, abgerufen am 14. Juli 2017.
  4. Hans-Georg Herrnleben: Aus der Geschichte des Eleonoren-Gymnasium in Worms. Abgerufen am 14. Juli 2017.
  5. Günter Heiland (Schuldezernent): Ende der Landschulzeit. In: Staatl. Eleonoren-Gymnasium Worms (Hrsg.): Jahresschrift 1992. 1992, S. 20.
  6. Sandra Dörr: Rita Lodwig tritt die Nachfolge von Schulleiter Eger am Eleonoren-Gymnasium an. (Memento des Originals vom 3. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wormser-zeitung.de auf der Webseite der Verlagsgruppe Rhein Main, 4. Juni 2014.
  7. BEGYS-Schulen: Bildungsserver Rheinland-Pfalz. Abgerufen am 24. April 2019.
  8. Elo GY Worms: EU-INT: Bildungsserver Rheinland-Pfalz. Abgerufen am 24. April 2019.
  9. Prof. Peter Schubert. (PDF) Technische Universität Dortmund, abgerufen am 16. Januar 2024.