Elfenau/Brunnadern

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Wappen von Bern
Wappen von Bern
Elfenau/Brunnadern
Gebräuchliches Quartier von Bern
Karte von Elfenau/Brunnadern
Karte von Elfenau/Brunnadern
Koordinaten 602178 / 198427Koordinaten: 46° 56′ 13″ N, 7° 28′ 2″ O; CH1903: 602178 / 198427
Höhe 519–559 m
Fläche 0,78306 km²
Einwohner 4040 ( 2022)
Bevölkerungsdichte 5159 Einwohner/km²
Ausländeranteil 19,5 % ( 2022)
Quartiernummer 433
Postleitzahl 3005, 3006
Statistischer Bezirk Brunnadern
Stadtteil Kirchenfeld-Schosshalde

Elfenau/Brunnadern (auch: Brunnadere) ist das grösste Quartier der Stadt Bern. Das Villenquartier gilt als ein Diplomatenviertel.[1]

Geographie und Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Quartier Elfenau/Brunnadern gehört zu den 2011 bernweit festgelegten 114 gebräuchlichen Quartieren und liegt im Stadtteil IV Kirchenfeld-Schosshalde, dort im statistischen Bezirk Brunnadern. Es grenzt an die Quartiere Elfenau-Park und Egghölzli, sowie das Dählhölzli, Gryphenhübeli/Thunplatz, das Murifeld und bildet im Westen die Stadtgrenze zu Muri.[2]

Im Westen wird das Quartier Elfenau/Brunnadern durch den Tierpark Bern begrenzt. Im Norden wird das Quartier durch den Thunplatz, die Thunstrasse, den Platz Burgernziel und die Muristrasse begrenzt. Im Osten wird es durch die Mülinenstrasse und kleine Quartierstrassen begrenzt. Im Süden wird es durch das Herrenhaus im Elfenau-Park und verschiedene Quartierstrassen begrenzt.[2]

2022 waren 4040 Einwohner im Quartier gemeldet, davon 3252 Schweizer und 788 Ausländer.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bezeichnung Brunnadern für das Gebiet zwischen Dählhölzli und Elfenauhölzli weist auf gute Quellen hin, es bestanden mehrere Landgüter. Nahe der heutigen Liegenschaft «Brunnadere-Huus» gründete Mechtild von Seedorf 1285 ein Frauenkloster, was 1286 den Dominikanern unterstellt und später in die Stadt verlegt wurde (Inselkloster).[4][5] Nach seiner Zerstörung wurde ein neues Gebäude errichtet, das verschiedenen Zwecken diente – auch einer Wäscherei und Bügelei. 1855 wurde ein Erziehungsheim für junge Mädchen gegründet – ab 1940 als «Evangelisches Mädchenheim Brunnadern» und heute nach Sanierung vom Brunnadere-Huus als Aussenwohngruppe.[6] Das Gelände ist heute in das Wohn- und Pflegeheim «ElfenauPark» eingebunden.[7]

Den Namen Elfenau ersann die russische Grossfürstin Anna Feodorowna, die um 1816 das Grundstück als Rückzugsort kaufte.[8]

Bauwerke und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strassenbahnlinien 6, 7 und 8 verbinden das Quartier mit dem Zentrum. Die Buslinien 19 und 31 verkehren durch das Quartier.

Im Quartier haben zahlreiche Botschaften ihren Sitz in repräsentativen Stadtvillen, darunter die Deutsche, Polnische und Türkische Botschaft.[1]

Zwischen den repräsentativen Gebäuden finden sich vereinzelt Villen und Wohnhäuser „normaler“ Bürger sowie eine beträchtliche Anzahl von Alters- und Pflegeheimen sowie Seniorenresidenzen. Im Zentrum des Quartiers befindet sich das Brunnadere-Huus. Ursprünglich als "Rettungsanstalt für gefallene Mädchen" im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts gegründet, diente es bis 1975 als „Evangelisches Mädchenheim Brunnadern“. Heute fungiert es als Einrichtung für Menschen mit Behinderungen.[1]

Die Wohnbebauung des Quartiers besteht aus oftmals villenartigen Ein- und Mehrfamilienhäusern. Die Wohnanlage Brunnadern, die das Atelier 5 1970 an der Brunnadernstrasse 62–68 fertigstellte, besteht aus vier Mehrfamilienhäusern aus Sichtbeton.[9][10] An der Mülinenstrasse 6 befindet sich die Schulanlage Manuel (Kindergarten bis 9. Klasse).[11] Die reformierte Petruskirche befindet sich an der Brunnadernstrasse 40.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Willy Schäfer: In Brunnadern engagiert. Vom mittelalterlichen Kloster zum modernen Heim Brunnadere-Huus und zur Residenz Elfenau Park in Bern. Bern: Rub Media, 2011. ISBN 978-3-907663-30-1

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Elfenau/Brunnadern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Urs M. Hemm: Brunnadern: Zentrum der Diplomatie. In: St. Galler Tagblatt, 18. Juli 2016.
  2. a b Interaktiver Stadtplan der Stadt Bern (Auswahl unter «Themen»).
  3. Die Wohnbevölkerung der Stadt Bern 2022. (PDF) Stadt Bern, März 2023, S. 20, abgerufen am 6. Februar 2024.
  4. Kathrin Utz Tremp: Mechtild von Seedorf. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2. Juni 2010.
  5. Pressemitteilung zum Erscheinen des Buches In Brunnadern engagiert von Willy Schäfer.
  6. Brunnadere Huus: Die Geschichte im Zeitraffer auf brunnadere-huus.ch.
  7. Website des Wohn- und Pflegeheims ElfenauPark.
  8. Brunnadern auf der Website der Quartiervertretung Stadtteil IV.
  9. Architekturführer Schweiz. Artemis, 1978, S. 74
  10. (Wohnanlage Brunnadern in ArchInform)
  11. https://kirchenfeld-schosshalde.ch/manuel Manuel], kirchenfeld-schosshalde.ch