Elias Dollhopf

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„Der Mann mit der Uhr“

Elias Dollhopf (~ 13. Januar 1703 in Tachau;[1]12. Dezember 1773 in Schlaggenwald) war ein Porträt- und Freskenmaler des Barocks in Böhmen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elias Dollhopf war der Sohn des aus einer Metzgerfamilie stammenden Johann Adam Dollhopf (~ 1665 in Tachau, † 5. Oktober 1752 ebenda) und der Magdalena Maria. Seine Eltern hatten 1690 in Tachau geheiratet und insgesamt sieben Kinder: Elias, Johann (~ 1706 in Tachau), Maria Catharina (~ 24. April 1708 in Tachau),[2] Anna Sophia (~ 24. Februar 1710 in Tachau),[3] Adam Philipp (um 1710), Johann Franz (~ 29. Oktober 1711 in Tachau)[4] und Johann Adam (~ 29. März 1714 in Tachau).[5] Der Bürger Johann Adam Dollhopf übte neben dem Fleischhauerhandwerk ab 1737 auch das Amt des Bürgermeisters von Tachau aus und wird zudem als „Kirchenvater“ genannt.

Elias Dollhopf erhielt seine Ausbildung in der Werkstatt des seinerzeit bedeutenden Tachauer Malers Mathiowetz. Als Gehilfe unterstützte er diesen bei größeren Aufträgen in Schlaggenwald und wurde 1737 dort ansässig. Seinen Weglaßbrief aus Tachau erhielt er jedoch erst 1739. Er heiratete Anna Marie Sofie und wohnte im Haus Nr. 269, das kurz vor der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei die Hausnummer 8 trug.

Der Künstler, der auch als guter Musiker galt, wurde zum angesehenen Bürger der kaiserlichen Bergstadt Schlaggenwald. Er war dort ab 1754 im Kollegiat der Ratsherrn und wurde 1773 zum Bürgermeister der Stadt gewählt.

„Elias Dollhopf pictor et consul obiit die 12. Decembris 1773“ steht unter anderem zu seinem Tode im Kirchenbuch verzeichnet.

Die Bürger von Schlaggenwald weihten zu Ehren des Künstlers nach dessen Tod am Markt eine Gedenktafel. Einer seiner Nachkommen war der Baumeister und Maler Reinhold Dollhopf (1875–1963).

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Porträt von Abt H. Ambros von Tepl
  • Altarbild, St.-Maria-Magdalenen-Kirche, Karlsbad
  • Fresken und Altarbild, Kleine Kappl, Bad Neualbenreuth
  • Ausgestaltung des Festsaal der klösterlichen Sommerresidenz Kloster Fockenfeld: Fresken zum Letzten Abendmahl, 1768
  • Fresken, Jakobikirche, Marchaney, 1915 bei einem Brand zerstört
  • Fresken, Wallfahrtskirche Maria Kulm
  • Fresken über dem Eingang in die Kapelle und Bild des seligen Hroznata als Ritter, Stiftskirche Mariä-Verkündigung, Stift Tepl
  • Fresken, Stadtkirche St. Ägidius, Tepl
  • Fresken und Hauptaltar der Dekanatskirche, Mies
  • Fresken und Altarbild, Bartholomäuskirche, Pistau bei Kuttenplan, nach 1750
  • Fresken des Kreuzwegs, Stadtkirche St. Joachimsthal, Joachimsthal, 1775 vollendet
  • Der Mann mit der Uhr, heute im Bezirksmuseum Schlaggenwald
  • Fresken, Dreifaltigkeitskapelle, ehemals Friedhofskapelle, Falkenau an der Eger
  • Gemaltes Antependium an der Steinmensa, Kirche St. Wenzel in Loket
  • Altarbild, Heilige Cäcilia mit Himmelsboten, Kirche St. Georg in Horní Slavkov (Schlaggenwald)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. Herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum (Institut), Bd. 1, R. Oldenbourg Verlag München Wien, 1979, ISBN 3-486-49491-0, S. 269
  • Martin Fitzthum: Der Kirchenmaler der Oberpfalz und des Egerlandes – Elias Dollhopf. In: Die Oberpfalz. Bd. 51, 1963, ISSN 0342-9873, S. 41–44.
  • Johann Hahn: Elias Dollhopf. Ein vergessener Meister. In: Mitteilungen des Vereines für Geschichte der Deutschen in Böhmen. Bd. 50, 1912, ZDB-ID 516634-2, S. 147–149.
  • Wolfgang Rappel: Dollhopf, Elias. In: Karl Bosl (Hrsg.): Bosls bayerische Biographie. Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-0792-2, S. 149 (Digitalisat).
  • Gertrud Träger: Elias Dollhopf (1703–1773). Die Tätigkeit des großen Egerländer Barockmalers im Stiftsland. In: Edda Preißl (Red.): Festschrift 23. Bayerischer Nordgautag Waldsassen. Stiftland – Land, Leute, Kultur. Laßleben, Kallmünz 1980, S. 59–61.
  • Zbyněk Černý: Eliáš Dollhopf – barokní malíř západních Čech. Muzeum Cheb 2013, ISBN 978-80-85018-79-0 (cz)

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pfarramt Tachau, Taufmatrikel, Laufzeit von 1669–1706, Seite 381, 13. Januar 1703. Taufpate: Elias Cantzler; Taufzeugen: Johannes Mangl, Magdalena Laiboldin
  2. Pfarramt Tachau, Taufmatrikel, Laufzeit von 1707–1716, Seite 20, 24. April 1708. Taufpatin: Marie Catharine Grünin; Taufzeugen: Elias Cantzler, Johannes Manzl, Margarithe Englin
  3. Pfarramt Tachau, Taufmatrikel, Laufzeit von 1707–1716, Seite 47, 24. Februar 1710. Taufpatin: Anna Maria Kreuzerin; Taufzeugen: Franz Grün, Johann Mangl, Magdalena Englin
  4. Pfarramt Tachau, Taufmatrikel, Laufzeit von 1707–1716, Seite 73, 29. Oktober 1711. Taufpate: Franz Grün; Taufzeugen: Chris. Cantzler, Margaretha Manglin, Magdalena Liebmans
  5. Pfarramt Tachau, Taufmatrikel, Laufzeit von 1707–1716, Seite 109, 29. März 1714. Taufpate: Philip Engl; Taufzeugen: Johannes Mangl, Sophia Englerin, Catharina Grünin

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]