Elisabeth von Braunschweig-Calenberg

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Elisabeth von Braunschweig-Calenberg (* 8. April 1526 in Nienover; † 19. August 1566 in Schleusingen) war eine Prinzessin von Braunschweig-Calenberg und durch Heirat Gräfin von Henneberg.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elisabeth war das älteste Kind des Herzogs Erich I. von Braunschweig-Calenberg (1470–1540) aus dessen Ehe mit Elisabeth (1510–1558), Tochter des Kurfürsten Joachim I. von Brandenburg. Elisabeth wurde durch ihre Mutter streng protestantisch erzogen.

Elisabeth heiratete am 19. August 1543 in Münden Graf Georg Ernst von Henneberg (1511–1583). Drei Jahre später heiratete Elisabeths verwitwete Mutter dessen jüngeren Bruder Poppo. Für die Mitgift der Prinzessin von 20.000 Gulden kamen ihre Mutter, ihr Bruder Erich sowie ihr Cousin Joachim auf. Teile der Aussteuer und des Ehegelds Elisabeths übernahm das Kloster Weende mit 350 Gulden.[1] Als Wittum wurden Elisabeth die Ämter Schleusingen, Themar und Suhl[2] zugesichert. Durch seine Ehe mit Elisabeth kam Georg Ernst mit den vornehmsten protestantischen Häusern Deutschlands in Verbindung.

Die 23-jährige Ehe Elisabeths galt als „friedsam“, blieb aber kinderlos. Elisabeth widmete sich der Frömmigkeit und der Wohlfahrt. Auch unter dem Einfluss der streng evangelischen Landesmutter wurde die Reformation in der Grafschaft Henneberg entscheidend gefördert.[3] Elisabeth nahm in der Grafschaft vertriebene evangelische Prediger auf.[4]

Elisabeth wurde in Schleusingen bestattet, wo in der dortigen Schlosskirche ein Epitaph ihr Grabmal schmückt, das schon zu ihren Lebzeiten fertiggestellt wurde.[5] Georg Ernst hatte mit dem Tod seiner Gemahlin die Verlegung der Familienbegräbnisstätte der Henneberger aus dem Kloster Veßra in die Ägidienkapelle nach Schleusingen veranlasst.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klettke-Mengel, Ingeborg: "Elisabeth". In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 443 f. (Digitalisat).
  • Deutsche Biographische Enzyklopädie. Bd. 3, S. 86f.
  • Heinrich Wilhelm Rotermund: Das Gelehrte Hannover oder Lexikon von Schriftstellern und Schriftstellerinnen, gelehrten Geschäftsmännern und Künstlern, die seit der Reformation in und außerhalb der sämtlichen zum Königreich Hannover gehörigen Provinzen gelebt haben und noch leben, aus den glaubwürdigsten Schriftstellern zusammengetragen. Bd. 1, Bremen 1823, S. 542ff.
  • E. A. Niebig: Elisabeth, Herzogin von Calenberg. 2006
  • A. Lilienthal: Die Fürstin und die Macht. Welfische Herzoginnen im 16. Jahrhundert: Elisabeth, Sidonia, Sophia. 2007
  • Johann Adolph Schultes: Diplomatische Geschichte des Gräflichen Hauses Henneberg. Böhme, 1791, S. 194 f.
  • Carl Wernicke: Die Geschichte der Welt. Teil 1, Band 3, Duncker, 1855, S. 13
  • Klaus Mlynek: ELISABETH, Herzogin von Braunschweig-Calenberg, seit 1546 Gräfin zu Henneberg. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 107; online über Google-Bücher
  • Klaus Mlynek: Elisabeth, Herzogin von Braunschweig-Lüneburg (Calenberg), seit 1546 Gräfin zu Henneberg. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 158.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Elisabeth von Braunschweig-Calenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilhelm Havemann: Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg, 1855, S. 349
  2. Ferdinand Werther: Chronik der Stadt Suhl in der gefürsteten Grafschaft Henneberg, Band 1, Manitius, 1846, S. 113
  3. Johann Jakob Herzog: Real-encyklopädie für protestantische Theologie und Kirche, R. Besser, 1862, S. 136
  4. Ernst Daniel Martin Kirchner: Die Churfürstinnen und Königinnen auf dem Throne der Hohenzollern, Wiegandt & Grieben, 1866, S. 287
  5. Hennebergischer Altertumsforschender Verein: Einladungsschrift zur ... Jahresfestfeier des Hennebergischen Alterthumsforschenden Vereins in Meiningen, Band 11, 1843, S. 14 Digitalisat
  6. Archivlink (Memento des Originals vom 14. Juli 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schleusingen.de