Elmar Mock

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Elmar Mock (2017)

Elmar Mock (* 2. Februar 1954 in La Chaux-de-Fonds, Schweiz) ist ein ausgebildeter Schweizer Uhrmacheringenieur mit Spezialwissen in Polymeren, Industriedesigner und Erfinder.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elmar Mock studierte als Mikrotechnik-Ingenieur an der Technischen Universität Biel. Er wurde von der ETA Manufacture Horlogère eingestellt. Er absolvierte eine von seinem Arbeitgeber finanzierte einjährige Nachschulung zum Thema Kunststoffe in Aarau, da er für weitere zwei Jahre im Unternehmen arbeitete.

Elmar Mock ist mit Jacques Mueller[1], Miterfinder der SWATCH-Uhr unter der Leitung von Ernst Thomke in den frühen 1980er Jahren[2]. Diese Erfindung hat die Schweizer Uhrenindustrie revolutioniert[3]. Mock und Mueller hatten die Idee, Uhren aus Kunststoff herzustellen[4]. Die klassische Schweizer Uhr benötigte zwischen 90 und 125 Teile – die SWATCH hat nur 55[5]. Das Uhrwerk ist in das Uhrengehäuse integriert, das Uhrenarmband besteht aus Polyurethane, alles ist in einem Block montiert, und die von Mock entwickelte Ultraschallschweißtechnik verschweißt das Plexiglas mit dem Uhrengehäuse und macht es widerstandsfähig und wasserdicht – aber auch irreparabel.

Im ersten Jahr wurden 500.000 Uhren zu einem Preis zwischen 39,90 und 49,90 Schweizer Franken verkauft, bei Produktionskosten von 5 Schweizer Franken. Bis 2018 wurden weltweit mehr als 700 Millionen SWATCH-Uhren verkauft[6]. Mock arbeitete dann an der ROCKWATCH-Uhr für die Uhrenmarke Tissot, die das unverwechselbare Merkmal hat, ein Zifferblatt aus Granit aus den Schweizer Alpen zu haben; jede Uhr ist tatsächlich ein Unikat.

Mock verließ dann die Uhrmacherei und gründete in 1986 in Biel sein eigenes Ingenieurbüro für Innovation/Kreativität und Produktentwicklung unter dem Namen Createc. Diese Firma wurde später zu Creaholic. 2018 beschäftigte das Unternehmen 55 Mitarbeiter. Die Swisscom ist an Creaholic mit einem Anteil von 5 % beteiligt[7]. Creaholic arbeitet an Projekten für IKEA, Leica, Lufthansa und BMW[8][9].

Mock ist Miterfinder von mehr als 180 Patentfamilien in unterschiedlichen Branchen wie der Uhren-, Automobil-, Lebensmittel- und der Pharmazeutikindustrie und hat 750 Projekte und 8 Startups ins Leben gerufen[8]. Er gilt als Veteran der Schweizer Innovation. 2008 trat er in das „Forum der 100 Persönlichkeiten der Westschweiz“ ein, das jedes Jahr von der Schweizer Monatsschrift „l'Hebdo“ erstellt wurde[10]. 2017 war er Finalist aus einem Pool von 400 Kandidaten für den European Inventor of the Year Award in der Kategorie – Lifetime Achievement – der Europäischen Patentorganisation[11]. Laut Benoît Battistelli, dem Ex-Präsidenten des EPO, „Mock ist ein Erfinder, der den Status Quo immer wieder in Frage stellt. Indem der mit Konventionen brach, gab er der Welt nicht nur ein Kultobjekt. Er baute auch ein erfolgreiches Unternehmen auf, bei dem sich alles um Erfindungen dreht“.[12] 2019 wurde er zu einem der führenden Experten ernannt, der Vorschläge für diese Auszeichnung bewertet[13].

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2010: Prix Gaïa mit Jacques Mueller[14]
  • 2017: Finalist für den European Inventor of the Year Award in der Kategorie – Lifetime Achievement[12]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Entwicklung: «Es war zermürbende Monsterarbeit». In: Bilanz. 12. April 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 31. Juli 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bilanz.ch
  2. Christine Talos: La Swatch souffle ses 30 bougies. In: Bilan. 26. Februar 2016, abgerufen am 31. Juli 2019 (französisch).
  3. Erfinder Elmar Mock: Dank ihm gibt es die Swatch Uhr - TV. In: SRF. 16. Juli 2018, abgerufen am 31. Juli 2019.
  4. Philippe Testard-Vaillant: Elmar Mock :la tête dans les rouages. In: Libération. 13. Juni 1995, abgerufen am 31. Juli 2019 (französisch).
  5. Le mythe des origines. In: Domaine Public Nº1647. 27. Mai 2005, abgerufen am 31. Juli 2019.
  6. Jürg Ackermann: Ein Legastheniker auf der Überholspur. In: Luzernerzeitung. 13. Juni 2018, abgerufen am 31. Juli 2019.
  7. Markus Knöpfli: Das Telko beteiligt sich an Creaholic und schafft ein "Innovationshaus" in Biel. In: Horizont. 8. März 2017, abgerufen am 13. Januar 2020.
  8. a b Rettungsring am Handgelenk. In: Bilanz. 5. Januar 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 31. Juli 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/image-store.slidesharecdn.com
  9. European Patent Office: Elmar Mock (Schweiz). Abgerufen am 31. Juli 2019.
  10. Forum des 100 - 2008. Abgerufen am 31. Juli 2019.
  11. Gabriel Knupfer: Grosse Ehre für den Erfinder der Swatch. Handelzeitung, 26. April 2017, abgerufen am 31. Juli 2019.
  12. a b Schweizer Ingenieur Elmar Mock als Finalist für den Europäischen Erfinderpreis 2017 nominiert. In: Europäisches Patentamt. Abgerufen am 31. Juli 2019.
  13. European Patent Office: Europäischer Erfinderpreis: Die Jury. Abgerufen am 31. Juli 2019.
  14. Les pères de la Swatch à l'honneur. In: Journal du Jura. 28. September 2010, abgerufen am 31. Juli 2019 (französisch).