Elsa Gidoni

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Elsa Gidoni-Mandelstamm (* 12. März 1899[1] in Riga, Gouvernement Livland; † 19. April 1978 in Washington) war eine deutsch-amerikanische Architektin und Designerin für Innenarchitektur.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elsa Mandelstamm war deutsch-jüdischer Abstammung. Sie war eine Cousine des Dichters Ossip Mandelstam. Gidoni machte ihren Schulabschluss in Berlin[3] und studierte danach an der Kunstakademie St. Petersburg und an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg Kunst, Design und Architektur.

1929 gründete sie ihr eigenes Büro für Innenarchitektur in Berlin-Schöneberg, das sie bis 1933 führte. Nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler flüchtete Elsa Gidoni 1933 nach Palästina und eröffnete in Tel Aviv ein Architekturbüro, das unter dem Namen Elsa Gidoni zahlreiche Bauwerke errichtete. 1938 emigrierte sie in die USA und war bis 1942 für die Architekten Meyer & Whittlesey in New York tätig. 1942 bis 1945 war Elsa Gidoni für Fellheimer & Wagner in New York als Innenarchitektin tätig und von 1945 bis 1967 als Structural Engineer bei Kahn & Jacobs, New York.

Mitte 1967 ging Elsa Gidoni in Rente und erhielt den Emeritus-Status des American Institute of Architects (AIA)[4] und siedelte zusammen mit ihrem Ehemann Alexis Gluckman nach Washington, D. C. um.

Im April 1978 verstarb Elsa Gidoni im Alter von 77 Jahren in ihrem Haus in Washington.

Werke (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Moderner Geschirrschrank für Speisezimmer, Berlin, 1930
  • Schwedischer Pavillon für die Levante-Messe, Tel Aviv, 1934
  • Haus der Pionierinnen „Beith Hachalutzot“, Tel Aviv, 1936
  • Café-Restaurant am Strand von Tel Aviv, 1936
  • Mitarbeit an der Ausstellungseinrichtung „General Motors Futurama“ auf der New Yorker Weltausstellung, 1939
  • Verschiedene Industriebauten für die Chemietechnik, New York, 1942–1945 (für Fellheimer & Wagner)
  • Inneneinrichtung einer Bibliothek, Council for Pan-American Democracy, 1946
  • Bei Kahn & Jacobs Mitarbeit an zahlreichen Bauten und Projekten in New York und Umgebung, 1945–1967
  • Konstruktion des Seagram Building, zusammen mit Ludwig Mies van der Rohe, New York, 1954
  • Entwürfe für das Kaufhaus „Hecht und Co.“ mit Parkhaus, Ballston, Virginia, 1956

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Susanne Torre: Women in American architecture. A historic and contemporary perspective, Ausstellungskatalog der Whitney Library of Design, New York 1977.
  • Robert Stern, Thomas Mellins und David Fishman (Hrsg.): New York 1960. Architecture and Urbanism between the Second World War and the Bicentenniel, New York/Köln 1995.
  • Irmel Kamp-Bandau / Pe'era Goldman: Tel Aviv. Neues Bauen 1930–1939, Tübingen Wasmuth 1993, ISBN 3-8030-2810-8, S. 247.
  • Despina Stratigakos: Reconstructing a Lost History: Exiled Jewish Women Architects in America, in: The Transatlantic Jewish Paper, Vol. LXVIII, Nr. 22 (31. Oktober 2002).
  • Edina Meyer-Maril: Drei Frauen, drei Wege, eine Moderne: Genia Averbuch, Judith Segall-Stolzer und Elsa Gidoni-Mandelstamm planen und bauen in Eretz Israel. In: Jörg Stabenow / Ronny Schüler: Vermittlungswege der Moderne – Neues Bauen in Palästina (1923–1948), Berlin: Gebr. Mann 2019, ISBN 978-3-7861-2781-9, S. 69–82.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Edina Meyer-Maril: Drei Frauen, drei Wege, eine Moderne: Genia Averbuch, Judith Segall-Stolzer und Elsa Gidoni-Mandelstamm planen und bauen in Eretz Israel. In: Jörg Stabenow / Ronny Schüler: Vermittlungswege der Moderne – Neues Bauen in Palästina (1923–1948), Berlin: Gebr. Mann 2019, ISBN 978-3-7861-2781-9, S. 69–82, hier: S. 74.
  2. IAWA database information for Elsa Mandelstamm Gidoni, IAWA-Eintrag Universitätsbibliotheken Virginia Tech
  3. Sigal Davidi: German and Austrian Women Architects in Mandatory Palestine (English and German). In: Frau_Architekt Exhibition Catalog. (academia.edu [abgerufen am 2. Februar 2021]).
  4. The American Institute of Architects Archives, Washington, D. C. (Mitglieds-Akte)