Else Gabriel

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Hanna-Elisabeth Else Gabriel (* 20. Februar 1962 in Halberstadt) ist eine deutsche Künstlerin und Professorin der Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Else Gabriel wurde 1962 in Halberstadt geboren. Sie absolvierte eine Ausbildung zur nebenamtlichen Kantorin und studierte danach von 1982 bis 1987 Bühnen- und Kostümbild an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Günther Hornig. 1982 war sie gemeinsam mit Micha Brendel, Rainer Görß und Via Lewandowsky Mitbegründerin der Künstlergruppe der Auto-Perforations-Artisten.[1] Gabriel zog 1987 nach Ost-Berlin. Ihre Übersiedelung nach West-Berlin 1989, noch vor dem Fall der Berliner Mauer, wurde durch eine Ehe mit dem Schriftsteller Max Goldt möglich,[2] die bald darauf wieder geschieden wurde.[3]

Mit Ulf Wrede arbeitet Gabriel seit 1988 zusammen und seit 1991 nennen sie sich in dieser Zusammenarbeit (e.) Twin Gabriel. Ihr Werk besteht aus Performances, Installationen, Video- und Fotoinszenierungen und wurde in Galerien, Museen und Kunstvereinen gezeigt.[4]

Dank eines Stipendiums vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und dem Berliner Senat konnte Gabriel im Jahr 1992 ein Jahr in Los Angeles verbringen und einem Lehrauftrag am Art Center College of Design in Pasadena nachgehen. Ein Arbeitsstipendium des Kunstfonds Bonn folgte 1994 und 1997/98 bekam sie erneut ein Auslandsstipendium vom DAAD und Berliner Senat, diesmal in London.[4]

Else Gabriel erhielt 1997 einen Ruf an die Hochschule für bildende Künste Hamburg. Dort war sie bis 2004 als Professorin für künstlerische Grundlagen tätig. Sie übernahm 2004/2005 die Vertretung von Marina Abramovic an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und übernahm die Performance-Klasse. Danach lehrte sie 2006/07 an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel Medienkunst/Kunst mit Medien. Zum Wintersemester 2007/08 wurde sie an die Hochschule der Bildenden Künste Saar berufen.[4] Seit 2009 ist Else Gabriel an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee tätig.[5]

Else Gabriel und Ulf Wrede leben in Berlin und haben zwei Kinder.[4]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gabriels Arbeit fußt auf intensiver Recherche und verbindet diese mit alltäglichem Dialog. Aus ihrer Biografie sind Grenzerfahrung und Grenzüberschreitung ein Thema. Beobachtung mit dem Besteck der Verhaltensbiologie kennzeichnet ihre Inszenierungen, in denen oft gesellschaftlich kontrovers diskutierte Phänomene von globaler Bedeutung auf ganz persönliche Versuchsanordnungen heruntergebrochen werden. Diese werden als Rauminstallationen, Bildserien und/oder Videos in Ausstellungen gezeigt.[4]

Die Installation „Deutscher 1“ und „Deutscher 2“ (1992 / 2001) von (e.) Twin Gabriel befindet sich in einem Innenhof des Paul-Löbe-Hauses in Berlin.[6]

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Valerie Hortolani: Künstlerbiographien: Else Gabriel. In: Hinter der Maske. Künstler in der DDR. Ortrud Westheider und Michael Philipp (Hrsg.), Prestel Verlag, München 2017, S. 255
  2. Paul Kaiser, Claudia Petzold: Boheme und Diktatur in der DDR: Gruppen, Konflikte, Quartiere 1970-1989. Fannei & Walz, 1997, ISBN 978-3-927574-39-7, S. 104 (google.de [abgerufen am 30. Juli 2022]).
  3. jetzt – Gesellschaft, Netz, Leben, Lieben, Job & Pop. Abgerufen am 1. August 2022.
  4. a b c d e Alle Infos zur Person: Else Gabriel. In: hbksaar.de. Abgerufen am 12. August 2023.
  5. Personalien: Knut Ebeling, Else Gabriel, Susanne Schwarz-Raacke. In: art-in-berlin.de. Abgerufen am 12. August 2023 (deutsch).
  6. Dr Andreas Kaernbach: Deutscher Bundestag - (e.) Twin Gabriel. In: bundestag.de. Deutscher Bundestag, abgerufen am 12. August 2023.
  7. Badische Zeitung: Der Kunstverein Offenburg stellt Gretel Haas-Gerber und Else Gabriel gegenüber. In: bz-ticket.de. Badische Zeitung, 2022, abgerufen am 12. August 2023.
  8. Fazit der neuen Ausstellung in Offenburg: Kunst muss wahrhaftig sein. In: bo.de. Nachrichten der Ortenau - Offenburger Tageblatt, abgerufen am 12. August 2023.
  9. The Wende Museum: The Medea Insurrection: Radical Women Artists Behind the Iron Curtain. Abgerufen am 19. August 2023
  10. ART@Berlin: Ausstellung else (Twin) Gabriel - pavlov’s dog – ART at Berlin. In: artatberlin.com. 2017, abgerufen am 12. August 2023 (deutsch).
  11. "Es spielt eine Rolle, wer woher kommt" – Monopol. In: monopol-magazin.de. www.monopol-magazin.de, abgerufen am 12. August 2023.
  12. SKD – Online Collection. In: skd.museum. skd-online-collection.skd.museum, abgerufen am 12. August 2023.
  13. „Mind the Gap“, (e.) Twin Gabriel, 1999. In: berlin.de. 2017, abgerufen am 12. August 2023.
  14. Museum of Modern Art (MoMa): Berlin Divided: Sissel Tolas, Milovan Markovic, Else Gabriel, Rolf Julius. Abgerufen am 19. August 2023
  15. Michael Philipp: Kunstpolitik 1945–1989. In: Hinter der Maske. Künstler in der DDR. Prestel Verlag, München 2017, S. 268–269

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]