Emil Boethke

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Emil Boethke, fotografiert von Georg Brokesch

George Emil Boethke (* 21. Juni 1828 in Bromberg[1]; † 4. November 1896 in Berlin[2]) war ein deutscher Architekt und Militär-Baumeister.

Leben und Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Emil Boethke machte nach dem Abitur eine Ausbildung zum Feldmesser und bestand 1849 in Bromberg die Prüfung.[3] Anschließend studierte er an der Berliner Bauakademie und schloss 1856 mit dem Bauführerexamen ab. Es folgten praktische Tätigkeiten bei der Hinterpommerschen und der Bergisch-Märkischen Eisenbahn. 1862 machte er das zweite Staatsexamen (Baumeisterprüfung). In der Zeit von 1862 bis 1871 arbeitete er erst bei der Vorpommerschen Eisenbahndirektion in Marienwerder, dann bei der Postverwaltung Elberfeld, für die er Postgebäude errichtete, und bei der Ministerialbaukommission. In den 1860er Jahren war er ordentliches Mitglied des Copernicus-Vereins für Wissenschaft und Kunst in Thorn, war dort von 1865 bis 1866 und 1869 Vorstandsmitglied.[4]

Von 1871 bis 1873 war er Kreisbaumeister in Weißenfels. 1873 ging er nach Berlin, wo er als Privatbaumeister und Direktor des Aktienbauvereins Thiergarten tätig war. Von 1873 bis 1875 arbeitete er mit Wilhelm Böckmann zusammen. Gemeinsam veröffentlichten sie Schriften zur städtebaulichen Entwicklung Berlins. Emil Boethke war an Bauten für die Königliche Porzellanmanufaktur in Berlin beteiligt, baute 1874/75 die Corneliusbrücke in der Hitzigstraße (heute Stülerstraße) über den Landwehrkanal (1945 gesprengt) und 1876 das Friedebergsche Haus Unter den Linden 40 (nicht mehr vorhanden).

Ab 1877 war er bei der Militärbauverwaltung angestellt, wurde Garnisonbaumeister und Intendantur- und Baurat beim III. Armeekorps. Er war u. a. 1886/87 am Entwurf für die Garnisonskirche in Spandau beteiligt (Entwurf August Roßteuscher). 1892 wurde ihm der Charakter als Geheimer Baurat verliehen[5] und 1895 wurde er pensioniert.

Emil Boethke war mit einer Schwester Wilhelm Böckmanns verheiratet. Der Sohn Julius Boethke wurde ebenfalls Architekt.

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Über die Hafenanlage der Kgl. Porzellan-Manufaktur bei Charlottenburg. In: Deutsche Bauzeitung. Band 5, Nr. 2, 12. Januar 1871, S. 12 f.
  • Die Neubauten für die Königl. Porzellan-Manufaktur zu Berlin. In: Deutsche Bauzeitung. Band 5, Nr. 41, 19. Oktober 1871, S. 323–326.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Uwe Kieling: Berliner Baubeamte und Staatsarchitekten im 19. Jahrhundert. Kulturbund der DDR, Berlin 1986, S. 13.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Taufbuch der evangelischen Gemeinde zu Bromberg, Nr. 247b/1828
  2. Sterberegister Standesamt Berlin 3, Nr. 1045/1896
  3. Bekanntmachung [167]. In: Amtsblatt der Königlichen Preußischen Regierung zu Bromberg. Band 15. Bromberg 13. April 1849, S. 106 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  4. A. Prowe: Die ersten 16 Jahre des Copernicus-Vereins in Thorn. In: Rudolf Reicke und Ernst Wichert (Hrsg.): Altpreußische Monatsschrift. Band 7. Ferd. Beyer, Königsberg in Pr. 1870, S. 69 f. (Volltext in der Google-Buchsuche).
  5. Amtliche Mitteilungen, Preußen. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 12. Jahrgang 1892, Nr. 1, S. 1. (Digitalisat, zuletzt abgerufen am 20. August 2023)