Emil Lugo

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Albert Lang: Bildnis des Malers Emil Lugo
Am Chiemsee

Emil Lugo (* 24. Juni 1840 in Stockach; † 4. Juni 1902 in München) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sohn des Juristen Karl Alphons Lugo begann im Alter von 16 Jahren 1856 sein Studium an der Großherzoglich Badischen Kunstschule Karlsruhe bei dem ersten Direktor dieser Kunstschule, dem Düsseldorfer Landschaftsmaler Johann Wilhelm Schirmer (1807–1863). Hier lernte er den Maler Hans Thoma kennen, der ab Oktober 1859 die Kunstschule besuchte und mit dem ihn später eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte.

Schirmer starb im September 1863, sein Nachfolger wurde Hans Fredrik Gude, ein Schüler Schirmers, dessen Arbeitsweise ein Grund für den Weggang Lugos aus der Kunstschule sein könnte. Dies geht aus einem Brief des Malers Julius Uetz (1829–1885) vom 10. November 1869 an den Großherzog hervor, in dem Gude angegriffen wird, „der jedes selbständige, sich von seiner Richtung entfernende Talent unterdrücke“ und dadurch u. a. Lugo bereits von der Anstalt vertrieben habe.[1] Lugo und Uetz standen im Briefwechsel.[2] 1867 wurde Lugo als hospes perpetuus Mitglied der Freiburger Burschenschaft Teutonia.

Grabstätte Emil Lugo, Friedhof Fraueninsel

Lugo ging 1869 nach Dresden und dann nach Weimar, wo er den Maler Friedrich Preller d. Ä. traf und von ihm nachhaltig beeinflusst wurde. Von 1871 bis 1873 ging er in Begleitung von Max Wilhelm Roman nach Rom und wiederholte die Reise 1876 mit seinem Freund Thoma, den er mit seinen Reiseschilderungen dazu überzeugen konnte, und Fräulein Kappler, einer befreundeten Schweizerin.[3]

Ab 1875 ließ er sich dauerhaft in Freiburg nieder und erkundete als Landschafter die Umgebung Freiburgs und den Schwarzwald. In dieser Zeit lernte er den Dichter Wilhelm Jensen kennen, der aus Norddeutschland stammte und mit Wilhelm Raabe verbunden war. Wilhelm Jensen wollte eine umfassende Beschreibung des Schwarzwalds schaffen und konnte Emil Lugo als Illustrator gewinnen. Neben 50 Vorlagen von Lugo finden sich in Jensens Werk auch Bilder von Wilhelm Hasemann sowie von Max und Victor Roman.[4]

Als die Familie Jensen 1888 nach München übersiedelte, wurde sie vom befreundeten Emil Lugo und seinem Bruder Karl begleitet. Die Familie Jensen besaß ab 1895 bei Prien am Chiemsee einen Sommersitz, der Emil Lugo zur künstlerischen Erkundung der Chiemseegegend diente. Mit Jensens unternahm er von 1892 bis 1894 und 1901 noch mehrere Italienfahrten.

Das Grab Emil Lugos befindet sich auf der Fraueninsel im Chiemsee. Der Großteil seines zeichnerischen Nachlasses befindet sich im Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, die im Frühjahr 2003 eine größere Ausstellung von Lugos Werken veranstaltete.[4]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Emil Lugo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Adolf von Oechelhaeuser: Geschichte der grossh. badischen Akademie der bildenden Künste. Festschrift zum 50jährigen Stiftungsfeste. Karlsruhe 1904.
  2. Landesarchiv Baden-Württemberg, Bestand N Behringer Nr. 736.
  3. Hans Thoma: Im Winter des Lebens. Aus acht Jahrzehnten gesammelte Erinnerungen. Jena 1919. (zeno.org)
  4. a b Karlsruhe: Pressetexte Kultur Dezember 2002 und Januar 2003: Ausstellung Landschaften auf Papier. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Januar 2006; abgerufen am 5. Juli 2012.
  5. Adolf von Oechelhaeuser: Geschichte der grossh. badischen Akademie der bildenden Künste. Festschrift zum 50jährigen Stiftungsfeste. Karlsruhe 1904.
  6. Wilhelm Neu, Volker Liedke (Bearb.): Oberbayern. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmäler in Bayern. Band I.2.) Oldenbourg, München 1986, ISBN 3-486-52392-9.