Emmler

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Emmler

Der Emmler mit Langenberg im Vordergrund

Höhe 575,3 m ü. NHN [1]
Lage Raschau-Markersbach, Erzgebirgskreis, Freistaat Sachsen, Deutschland
Gebirge Erzgebirge
Koordinaten 50° 32′ 28″ N, 12° 50′ 21″ OKoordinaten: 50° 32′ 28″ N, 12° 50′ 21″ O
Emmler (Sachsen)
Emmler (Sachsen)
Gestein Quarzit-Glimmerschiefer

Der Emmler (veraltet auch Mem(m)ler) ist ein Berg in Raschau-Markersbach im Erzgebirge.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Emmler liegt westlich von Langenberg, einem Ortsteil von Raschau-Markersbach. Die Kuppe ist mit 575,3 m ü. NHN höchster Teil eines Höhenzuges, der sich über mehrere Kilometer in west-östlicher Richtung erstreckt. Die höchsten Teile bilden eine Felsformation, die aus westlicher Richtung aufragt.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name geht auf den Familiennamen Ämmler zurück.

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Fuße des Emmlerfelsens

Der Emmler besteht aus einem besonders quarzitischen Glimmerschiefer, der nach dieser Lokalität auch Emmler-Quarzit genannt wird. Dieser bildet einen 50–150 m mächtigen Horizont innerhalb der Raschau-Formation[2][3], der tiefsten (d. h. ältesten) Einheit des Unterkambriums.

Bergbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reste der Halden vom Eisenerzbergbau

Am Fuße des Emmlerfelsens herrschte bedeutender Eisenerzbergbau. Dessen Blütezeit wird auf die Zeit vor 1525 veranschlagt, als das Gebiet den Zisterziensern des Klosters Grünhain gehörte. 1534 verhängte Johannes Göpfert, der letzte Abt des Klosters, eine Bergordnung und ein Ausfuhrverbot für die Erze, um damit eigene Hämmer versorgen zu können. Als Kurfürst August das Gebiet übernahm, war dieser allerdings nur noch unbedeutend.

Die Erze wurden in mehreren Hämmern der Umgebung verarbeitet. Bereits der 1401 erwähnte Raschauer Hammer dürfte hierauf die Erze verarbeitet haben, wie auch der kurfürstliche „Kugelhammer“ in Schwarzenberg sowie die Hämmer von Sachsenfeld, Tännicht und Förstel.

Die Erze wurden über den Emmlerweg nach Schwarzenberg transportiert.

Später kam es in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem bedeutenden Abbau auf Kalk im Kalkwerk Langenberg.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Von Annaberg bis Oberwiesenthal (= Werte der deutschen Heimat. Band 13). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1968, S. 83 f.
  • Hans Prescher (Hrsg.): Zeugnisse der Erdgeschichte Sachsens. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1987, ISBN 3-342-00115-1, Kambrische quarzitische Glimmerschiefer auf dem Emmler bei Raschau, Kreis Schwarzenberg, S. 64.
  • Karsten Richter: 425 Jahre Langenberg? Über die Anfänge einer Bergarbeitersiedlung im Erzgebirge. Robin Hermann, Chemnitz 2013, ISBN 978-3-940860-10-1, Der Bergbau auf dem Emmler im 16. Jahrhundert, S. 4–6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Emmler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sachsenatlas des Freistaates Sachsen (Hinweise)
  2. Raschau-Formation (Memento vom 1. Januar 2017 im Internet Archive) (Lithostratigraphisches Lexikon)
  3. Dietrich Franke: Regionale Geologie von Ostdeutschland – Ein Wörterbuch. 2016 (regionalgeologie-ost.de [PDF; 15,6 MB; abgerufen am 1. Januar 2017]).