Endverzweiger

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Ein Endverzweiger (Abkürzung EVz) ist ein Bauteil der „Linientechnik“ des deutschen Telefonnetzes. Er ist vorgesehen zum Abschluss des (meistens unterirdisch) ins Haus oder an die Außenwand geführten Telefonkabels („Ortsanschlusskabel“). Von dort aus führen die Endstellenleitungen zu den Endgeräte-Anschlussdosen (TAE); in der Regel mit einem Installationskabel an die „1. TAE“.

Verwendungszweck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Endverzweiger werden häufig als APL eingesetzt.

Ausführungen bzw. Typen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch einen weiteren an die Bezeichnung EVz angehängten Buchstaben werden die älteren EVz-Typen entsprechend ihrer Verwendungsmöglichkeit genauer spezifiziert:

  • EVzi („i“ für Innenbau), geeignet für den trockenen Innenbereich
  • EVza („a“ für Außenbau), geeignet für feuchte Räume und im Freien

Bei neueren EVz ist diese zusätzliche Angabe nicht mehr zu finden, da sie grundsätzlich für außen und innen geeignet sind. Heute ist eine Anbringung im Inneren eines Gebäudes üblich, vorzugsweise im Hausanschlussraum. Nur wenn kein geeigneter Innenraum zur Verfügung steht (z. B. bei nicht unterkellerten Gebäuden) wird der EVz außen angebracht. Die Anbringung an der Außenwand hat zwar den Vorteil leichter Zugänglichkeit, dafür besteht die Gefahr der Beschädigung, zufällig oder bewusst zur Störung des Telefonanschlusses.
Im Laufe der Zeit wurden viele verschiedene EVz-Typen eingesetzt. Aufgrund der Langlebigkeit der Kabelinfrastruktur sind noch EVz aller Typen anzutreffen.

Typenübersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zahl gibt die zweistellige Jahreszahl (19xx) der Einführung bzw. Konstruktion des jeweiligen EVz-Typs bei der Deutschen Reichs-, Bundespost oder der Deutschen Telekom an:

Links im Bild ein EVz Typ 78
Typ Anzahl
Doppeladern
Kontakttechnik Bemerkung
Anschlusskabel Installationsseite
EVza 25 5 oder 10 Lötöse Schraubklemme aus Gusseisen
EVzi 5 oder 10 Lötöse Schraubklemme Vorgänger des EVzi 57 a
EVzi 57 a 5 oder 10 Lötöse Schraubklemme
EVza 59 10 Lötöse Schraubklemme
EVza 64 a 10 Lötöse Schraubklemme
EVza 72 10 Schraubklemme Schraubklemme
EVz 78 10 Schraubklemme Schraubklemme
EVz 80 6 Schraubklemme Schraubklemme
EVz 83 2 LSA LSA
EVz 84 6 LSA LSA
EVz 85 10 LSA LSA
EVz 88 30 LSA LSA
EVz 89 50 LSA LSA Baugleich EVs 90, erweiterbar auf 100 DA
EVz 90 100 LSA LSA
EVz 50-100/00 50-100 LSA LSA ausbaubar mit AsLe80
EVz 98 10 (2 bis 200) LSA LSA auch mit Schraubklemmen
  • Angegeben ist die übliche Anzahl der Doppeladern, die im EVz aufgelegt werden können. Einige neuere EVz-Typen gibt es auch mit abweichender Doppeladernanzahl.
  • LSA bedeutet Löt-, Schraub und Abisolierfreie Anschlusstechnik, siehe auch Schneidklemme

EVza 25[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der EVza 25 war für den Kabelabschluss im Freien oder in feuchten Räumen bestimmt. Er wurde in zwei Größen hergestellt, für fünf und für zehn Doppeladern. Sein Gehäuse besteht aus Gusseisen. Der EVza 25 ist in zwei Räume unterteilt, den Kabelabschlussraum und den Schaltraum. Der Kabelabschlussraum ist an der Rückseite des EVz durch einen Deckel mit Gummidichtung und der Schaltraum auf der Vorderseite durch einen gewölbten Deckel mit Gummidichtung verschlossen. Der Schaltraumdeckel ist mit einem Scharnier am Gehäuse befestigt. Die Drähte des Anschlusskabels werden im Kabelabschlussraum auf Löthaken aufgelegt; die Drähte der Installationskabel im Schaltraum unter Messingschrauben geklemmt. EVza 25 findet man nur noch selten im Einsatz.

EVza 59[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wegen der aufwändigen Nachpflege des EVza 25 (entrosten und streichen), wurde 1959 der EVza 59 als Nachfolger entwickelt. Er besteht aus Polyesterharz und ist wie der EVza 25 in Kabelabschlussraum und Schaltraum unterteilt. Der Kabelabschlussraum ist mit einem Deckel mit Gummidichtung verschlossen, der Schaltraum hat keinen eigenen Deckel. Die Drähte des Anschlusskabels werden im Kabelabschlussraum auf Löthaken aufgelegt; die Drähte der Installationskabel im Schaltraum unter Schraubklemmen geschaltet. Als Wetterschutz dient eine Schutzhaube, die von oben, ohne zusätzliche Dichtung, aufgesetzt ist. Die Befestigung an der Wand erfolgt mit einer separaten Konsole, auf die der Endverzweiger gesetzt wird. Trotz ihres Alters sind EVza 59 bei Altbauten in den alten Bundesländern noch häufig anzutreffen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Endverzweiger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien