Enkel Willy Brandts

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Als politische Enkel Willy Brandts wurden jüngere Spitzenpolitiker der SPD bezeichnet, die nicht direkt seine Nachfolge antraten wie Helmut Schmidt als Bundeskanzler und Hans-Jochen Vogel als SPD-Vorsitzender, sondern zur Zeit von Brandts SPD-Vorsitz noch eine Führungsreserve der SPD darstellten.

Dazu rechnete man die SPD-Ministerpräsidenten und späteren Parteivorsitzenden Björn Engholm, Rudolf Scharping, Oskar Lafontaine und Gerhard Schröder. Den beiden ersten kann man wenig Erfolg als Parteivorsitzenden nachsagen, Lafontaine zeigte als Bundespolitiker beim Versuch, sich gegenüber Schröder zu behaupten, dramatische Schwächen. Schröder selbst reüssierte als Kanzler wesentlich besser denn als Parteivorsitzender. Heidemarie Wieczorek-Zeul, die auch zu der „Enkelgeneration“ gezählt wurde, hatte nie eine ganz herausragende Position inne und wurde deshalb nicht so verschlissen. Ihr Scheitern bei der Urabstimmung unter den Parteimitgliedern von 1993 zur Nachfolge Björn Engholms kann man freilich als frühes Ausscheiden aus dem Kreis der Enkel werten.

Seltener wurden auch noch jüngere SPD-Politiker, z. B. Andrea Nahles, als Urenkel Willy Brandts bezeichnet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Matthias Micus: Die »Enkel« Willy Brandts – Aufstieg und Politikstil einer SPD-Generation, Campus Verlag, 2005

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „Die Enkel verspielen das Erbe“. In: www.sonntagsblatt.de. Das Sonntagsblatt – Nr. 40, 6. Oktober 1995; ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar);.@1@2Vorlage:Toter Link/www.sonntagsblatt.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  • Rezensionsnotizen zu Enkel Willy Brandts bei Perlentaucher.