Erhard Großmann

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Erhard Großmann (* 17. Januar 1936 in Dresden; † 11. November 2023) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abschluss der Grundschule machte Großmann von 1950 bis 1953 in Dresden eine Lehre als Farblithograf. Von 1953 bis 1956 besuchte er die Arbeiter- und Bauern-Fakultät für Bildende Künste an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Anschließend studierte er bis 1961 an der Hochschule bei Erich Fraaß, Rudolf Bergander und Hans Theo Richter Malerei. Für seine Diplomarbeit schuf er das Ölgemälde „Nach der Versammlung auf dem Lande“.[1] Seit 1961 war Großmann als Maler und Grafiker freischaffend tätig, zuerst in Neubrandenburg und seit 1990 in Cosa (Friedland). In Neubrandenburg schuf er von 1967 bis 1982 auch mehrere Wandbilder im öffentlichen Raum. Für den Broterwerb arbeitete er zeitweilig u. a. im Neubrandenburger Zentrum Bildende Kunst.[2]

Großmann erhielt in der DDR eine Anzahl staatlicher und gesellschaftlicher Auszeichnungen. Er war ein typischer Vertreter des sozialistischen Realismus in der Malerei.

Großmann starb am 11. November 2023.[3]

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Sein Schaffen ist dem Realismus verpflichtet und von einer großen Kontinuität. Zahlreiche Landschaften und figürliche Darstellungen, vor allem weibliche Akte, kennzeichnen sein Œuvre.“[5]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tafelbilder (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Brigade vom LTW Prenzlau (Öl, 1966/1967; 1967/1968 ausgestellt auf der IV. Deutschen Kunstausstellung in Dresden; im Bestand des Kunstarchivs Beeskow)[6][7]
  • Stehendes Mädchen (Öl, 1966; 1967/1968 ausgestellt auf der IV. Deutschen Kunstausstellung in Dresden)[8]
  • Tadshikistan (Tempera, 1975; Arbeit für die Galerie im Palast der Republik, Berlin)[9]

Werke im öffentlichen Raum (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ein Sommertag (Wandbild im Speisesaal einer Neubrandenburger Schule; Tempera, 1968; 2011 zerstört)[10][11]
  • Kinder-Träume-Zukunft (Entwürfe für ein Wandbild in einer Neubrandenburger Schülergaststätte. Unterglasmalerei auf Meißner Kacheln; 1972)[12]

Grafik (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ein Tag in der Familie (Folge von acht Aquatinta-Radierungen, 1969; Auftragsarbeit für den Demokratischen Frauenbund Deutschlands) u. a.[13]
  • Bei Freunden (Federzeichnung, 1970; 1972/1973 ausgestellt auf der VII. Kunstausstellung der DDR)[14]
  • Närrisches Treiben (Aquatinta, 1971)[15]
  • Liegender weiblicher Akt (Zeichnung, Rötel und Kohle, 1983; im Bestand des Otto-Dix-Hauses Gera)[16]
  • Herbstliches Stillleben (Aquarell, 1983; im Bestand des Otto-Dix-Hauses Gera)[16]

Buchillustrationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1969 Schwerin, Staatliches Museum Schwerin,
  • 1969 Frankfurt (Oder), Galerie Junge Kunst
  • 1969 Schwedt, Kunsthaus
  • 1972 Rostock, Kunsthalle Rostock
  • 1975 Röbel, Kulturhaus
  • 1977 Neustrelitz, Museum Neustrelitz
  • 1986 Neubrandenburg, Haus der Kultur und Bildung
  • 1992 Zislow, Dorfkirche
  • 1993 Neubrandenburg, Galerie am Friedländer Tor (Arbeiten auf Papier)
  • 1996 Neubrandenburg, Kunstsammlung Neubrandenburg
  • 2016 Neubrandenburg, Kunstsammlung Neubrandenburg

Literatur (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Grossmann, Erhard. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin, 2010, S. 283.
  • Traugott Stephanowitz: Erhard Grossmann. In: Bildende Kunst, Berlin, 1966, S. 344–345.
  • Waltraut Westermann: Ein Tag in der Familie. In: Bildende Kunst, Berlin, 1/1970, S. 8–11.
  • Lothar Lang: Malerei und Graphik in der DDR. Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig, 1983; S. 90, 272.
  • Schichtwechsel – Kunst aus 40 Jahren DDR / Katalog: Eine Ausstellung des Kunstarchivs Beeskow mit einem Beitrag von Dr. Herbert Schirmer. 2010 bis 2013.
  • Erhard Grossmann und Anita Schubert: Erhard Grossmann, Malerei, Zeichnung, 2000–2016,  Steffen Media, Berlin, 2016.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Komposition „Nach der Versammlung auf dem Lande“. In: deutschefotothek.de. Abgerufen am 18. Januar 2024.
  2. Erhard Großmann. In: kunst-mse.de. Abgerufen am 18. Januar 2024.
  3. Traueranzeige. Abgerufen am 18. Januar 2024.
  4. Mitglied: Erhard Großmann. In: kuenstlerbund-mv.de. Abgerufen am 18. Januar 2024.
  5. Kunstsammlung widmet Maler Erhard Großmann eine zweite Ausstellung. In: strelitzius.com. 18. Dezember 2016, abgerufen am 18. Januar 2024.
  6. Brigade vom LIW Prenzlau. In: bildatlas-ddr-kunst.de. Abgerufen am 18. Januar 2024.
  7. Brigade vom LTW Prenzlau. In: deutschefotothek.de. Abgerufen am 18. Januar 2024.
  8. Stehendes Mädchen. In: deutschefotothek.de. Abgerufen am 18. Januar 2024.
  9. Tadshikistan. In: deutschefotothek.de. Abgerufen am 18. Januar 2024.
  10. Ein Sommertag. In: deutschefotothek.de. Abgerufen am 18. Januar 2024.
  11. Erhard Großmanns Bild "Ein Sommertag": 1974 Bild des Monats, 2011 zerstört. 1. September 2014, abgerufen am 18. Januar 2024.
  12. Frühere Schülergaststätte diente bis 1973 der bauarbeiterversorgung. In: meckpress.de. Abgerufen am 18. Januar 2024.
  13. Egon; Großmann Fischer: Ein Tag in der Familie. 1969, abgerufen am 29. November 2022.
  14. Bei Freunden. In: deutschefotothek.de. Abgerufen am 18. Januar 2024.
  15. Närrisches Treiben. In: deutschefotothek.de. Abgerufen am 18. Januar 2024.
  16. a b Werke Großmann, Erhard. In: Bildindex der Kunst & Architektur. Abgerufen am 18. Januar 2024.