Erich Grandeit

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Erich Grandeit (* 5. Januar 1915 in Magdeburg; † 3. Februar 2001 in Hamburg) war ein deutscher Maler, Illustrator, Graphiker und Bühnenbildner.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grabstätte auf dem Friedhof Blankenese

Erich Grandeit wurde als Sohn von Arthur und Emma Grandeit geboren.[1] Sein Vater war Schauspieler, seine Mutter Souffleuse.[2] 1926 zog die Familie nach Karlsruhe[3], wo Grandeit 1931 eine Ausbildung zum Bühnenbildner am Badischen Staatstheater Karlsruhe begann und parallel dazu an der dortigen Badischen Landeskunstschule bei Karl Hubbuch studierte. Aus politischen Gründen (seine Mutter war Jüdin und wurde im KZ Theresienstadt ermordet[2]) musste Grandeit Ausbildung und Studium 1933 abbrechen und arbeitete anonym an der Hamburger Schilleroper.[4] 1943 leistete er Dienst bei der Flak der Kriegsmarine in Holland und Frankreich.[5] Nach Kriegsende arbeitete er als Maler, Zeichner und Druckgrafiker, bis er 1952 Helmuth Gmelin kennenlernte, der ihn als Bühnenbildner an sein Theater im Zimmer verpflichtete.[4] Daneben lehrte Grandeit von 1953 bis 1962 als Dozent an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.[6] Ab 1958 wirkte Grandeit auch an anderen Hamburger Theatern, wie den Kammerspielen, dem Thalia Theater und dem Jungen Theater, dem späteren Ernst-Deutsch-Theater, wo er mit Regisseuren wie Karl Paryla, Richard Münch oder Eberhard Möbius zusammenarbeitete. Von den über 360 Bühnenbildern, die er im Laufe seiner Karriere entwarf, entstanden etwa 300 alleine an den genannten Hamburger Bühnen.[4] Weitere Aufträge erhielt Grandeit daneben u. a. vom Wiener Burgtheater oder der Tribüne in Berlin.[7]

Erich Grandeits letzte Arbeit war 1995 das Bühnenbild für Die Ermittlung von Peter Weiss am Ernst-Deutsch-Theater.[2] Danach widmete er sich bis an sein Lebensende der Malerei[4], wobei er dem Realismus und der Neuen Sachlichkeit zugeordnet wird.[6] Seit 1945 hatte Grandeit zahlreiche Ausstellungen seiner Werke im In- und Ausland, darunter auch seiner Bühnenbildentwürfe.[3] Nach seinem Tod zeigte die Hamburger Galerie Rose Bilder und Entwürfe seiner Bühnenbilder in einer Werkschau.[2] Sein Nachlass wird von der Hamburger Theatersammlung verwaltet.[6]

Seine letzte Ruhestätte fand Erich Grandeit auf dem Friedhof Blankenese.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erich Grandeit Website (mit einer ausführlichen Auflistung seiner Ausstellungen)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Biographie auf der Website der Universität Hamburg (Memento vom 13. Mai 2007 im Internet Archive), abgerufen am 5. September 2015
  2. a b c d Zum Tode des Bühnenbildners Erich Grandeit, Die Welt vom 7. Februar 2001, abgerufen am 5. September 2015
  3. a b Biographie auf der Website Grandeits
  4. a b c d Marilen Andrist: wir treten auf! Ernst Deutsch Theater, S. 70/71, Verlag Dölling und Gallitz, Hamburg 2001, ISBN 3-935549-07-5
  5. Gemeindebrief Nr. 50 der ev.-luth. Kirchengemeinde Blankenese, Juni bis August 2008 (Memento des Originals vom 6. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.blankenese.de, abgerufen am 5. September 2015
  6. a b c Kurzbiographie auf der Website der Galerie Harmstorf in Hamburg (Memento vom 15. Juli 2015 im Internet Archive), abgerufen am 5. September 2015
  7. Dagmar Harms: Das Neueste aus der Welt der Bühne, Hamburger Abendblatt vom 29. Mai 1965, abgerufen am 5. September 2015
  8. Chr. Otto Frenzel: Preis für einen Bühnenbildner, Hamburger Abendblatt vom 25. Mai 1962, abgerufen am 5. September 2015
  9. Bühnenbildner Erich Grandeit geehrt, Hamburger Abendblatt vom 15. September 1981, abgerufen am 5. September 2015