Ermag

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Ermag war eine in Erlangen von 1923 bis 1932 beheimatete Firma und Motorradmarke.

Unternehmensgeschichte und Produkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegründet wurde die Firma am 10. September 1923 von Karl Zirkel, Albert Roder und Hans Siebenkees.[1]

Im Jahr 1923 wurden die 250-cm³-Zweitaktmaschinen mit Stufenkolben, Drehschieber und Kompressor unter der Marke E.M.A.G. (für Erlanger Motoren Aktien Gesellschaft) vertrieben, ehe ab 1924 dann die Bezeichnung Ermag Verwendung fand. Diese ungewöhnliche Konstruktion stammte aus der Feder von Albert Roder, dem Konstrukteur u. a. der Ziro und später der NSU Max.

Als Mitinhaber der Firma konstruierte Roder im Jahr 1925 eine obengesteuerte Viertaktmaschine mit ebenfalls 250 cm³ Hubraum, die als normale Straßenmaschine angeboten wurde. Dieser Viertakter hatte Haarnadelventilfedern für Drehzahlen jenseits der 5000er-Marke und leistete für die damalige Zeit erstaunliche 12 PS. Es war praktisch ein Rennmotor, und es wurden auch viele Erfolge im Rennsport erzielt. So konnte Hans Hieronymus beim Feldbergrennen die schnellste Zeit aller gestarteten Maschinen erreichen, obwohl Maschinen bis 1000 cm³ Hubraum am Start waren.

Neben dieser Sportmaschine wurde ab 1925 eine seitengesteuerte 497-cm³-Tourenmaschine angeboten. Dieses Motorrad war hervorragend für den Einsatz im Gespannbetrieb geeignet.

Die Geschäfte der kleinen Firma liefen in den folgenden Jahren hervorragend, und man wollte die Produktion ausweiten. Die Banken sperrten sich aber, hervorgerufen wohl auch durch viele Pleiten in der Branche in der damaligen Zeit. So sah Albert Roder keine Zukunft mehr bei Ermag und verließ das Werk im Alter von 32 Jahren.

Die Motorradproduktion lief zwar noch weiter, es wurden aber nur die vorhandenen 500 cm³-Motorenbestände aufgebraucht. Dann kamen Schweizer M.A.G.-Motoren zum Einbau, anfangs seiten-, ab 1930 wechselgesteuerte Versionen in geringer Anzahl. Mehr und mehr wurde nur noch auf Einzelbestellung hin gefertigt, und im Jahr 1932 schloss man die Tore vollständig.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Tilman Werner: Von Ardie bis Zündapp. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1989, ISBN 3-613-01287-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Erlanger Stadtlexikon, Onlinesuche nach ERMAG: Stichwort: Erlanger Motoren AG (ERMAG) Text: Am 10.9.1923 gründeten der Fürther Karl Zirkel, der Nürnberger Albert Roder und der E Hans Siebenkees in der Gräfenberger Straße in Buckenhof die "E Motorenwerke AG". Als erste Maschine der Firma wurde die EM 24-Zweitakt bis 1926 gefertigt. Ihr folgte u. a. die EM 24-Viertakt, die zu den besten Motorrädern ihrer Zeit zählte und v. a. im Rennsport erfolgreich war. Im Zuge des allgemeinen Motorradbooms verlegte die expandierende Firma, die inzwischen rund 40 Mitarbeiter beschäftigte, 1926 ihren Sitz in die Rathenaustr. 16. Lediglich der Motorenbau verblieb am alten Standort. Fehlendes Kapital und das Ausscheiden der Gründer (so ging etwa Roder als erster Konstrukteur zu Zündapp nach Nürnberg) leiteten den Niedergang dieser einzigen E Motorradfabrik ein, die bis zu ihrer Stilllegung 1931 rund 2000 Maschinen produziert hatte. 1934 wurde die Firma aus dem Handelsregister gestrichen. Quellen: StadtAE III.109.E.1.; 33.Nr.2.E.1–17. Literatur: Planert, R./Funk, T.: Die Geschichte der ERMAG, E o.J. (1985); Reinwald, T.: Motorräder aus Nürnberg, E 1994, 115ff. Autor: : MB