Ermengol III. (Urgell)

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Ermengol III. der von Barbastro (katalanisch Ermengol el de Barbastre; * Juni 1032; † 1065 in Barbastro) war ein Graf von Urgell aus dem Haus Barcelona. Er war ein Sohn des Grafen Ermengol II. von Urgell († 1038/39).

Die ersten Jahre seiner Herrschaft hatte Ermengol unter der Vormundschaft seiner Mutter Velasquita „Constança“ gestanden, die am 4. April 1048 in seinem Namen die Besitzrechte auf die Täler von Andorra an das Bistum Urgell verkaufte.[1] Laut der Urkunde zu dem Verkauf war er zu diesem Zeitpunkt fünfzehn Jahre und zehn Monate alt. Nach seiner persönlichen Machtübernahme hatte er sich mit Graf Raimund Berengar I. von Barcelona gegen den Grafen Raimund Wilfried von Cerdanya verbündet.[2] Im Jahr 1064 hatte sich Ermengol an dem von Papst Alexander II. initiierten Feldzug gegen die Mauren beteiligt, der von Historikern oft als ein „Vorkreuzzug“ charakterisiert wird. Nach der Eroberung von Barbastro wurde er hier von König Sancho Ramírez von Aragón als Statthalter eingesetzt. Als die Mauren die Stadt bereits im folgenden Jahr zurückeroberten, wurde Ermengol im Kampf getötet.[3] Er wurde in der Abtei Sant Pere von Àger bestattet.[4]

Ermengol war nacheinander verheiratet mit Adalaiz (1036 genannt)[5], Clemencia (1059 genannt)[6] und Sancha von Aragón (1065 und 1072/73 genannt)[4]. Letztere war eine Tochter des Königs Ramiro I. von Aragón.[7] Aus erster Ehe sind zwei Kinder hervorgegangen:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alberto Ferreiro: The siege of Barbastro 1064-1065: a reassessment, in: Journal of Medieval History, Vol. 9 (1983), S. 129–144.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marca Hispanica sive limes Hispanicus, hrsg. von Petrus de Marca (1688), Nr. 233, Sp. 1093.
  2. Marca Hispanica sive limes Hispanicus, hrsg. von Petrus de Marca (1688), Nr. 235, Sp. 1096.
  3. Gesta Comitum Barcinonensium, §12, in: Recueil des Historiens des Gaules et de la France, Vol. 11 (1876), S. 290. Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §29, S. 114.
  4. a b Collecció diplomàtica de Sant Pere d’Àger fins 1198, Vol. I, hrsg. von R. Chesé Lapeña (2011), Nr. 69, S. 299.
  5. Colección de Fueros municipales y cartas pueblas, Vol. 1, hrsg. von T. Muñoz Romero (1847), S. 185. Abschrift einer auf 1036 datierten Urkunde aus dem Jahr 1290.
  6. Collecció diplomàtica de Sant Pere d’Àger fins 1198, Vol. I, hrsg. von R. Chesé Lapeña (2011), Nr. 42, S. 261.
  7. Diego Monfar y Sors: Historia de los condes de Urgel, Bd. 1 (1853), S. 331–332.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

VorgängerAmtNachfolger
Ermengol II.Graf von Urgell
1038/39–1065
Ermengol IV.