Ernst Wilhelm Handschumacher

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ernst Wilhelm Handschumacher (* 30. November 1924 in Rheydt; † 14. November 2014 auf Gut Reichenstein, Monschau[1]) war ein deutscher Rechtsanwalt. Von 1970 bis 1979 war er Bürgermeister von Meerbusch.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ernst Wilhelm Handschumacher war der Sohn des Anwalts und Oberbürgermeisters von Gladbach-Rheydt, Johannes Handschumacher (1887–1957), und der Emilie Antoniette Auguste Meyer (1894–1944). Er studierte Rechtswissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und promovierte mit einer Arbeit über das Wohnungseigentumsgesetz zum Dr. iur. Er führte die von seinem Vater gegründete Anwaltskanzlei nach dessen Tod 1957 weiter.[2][3] Er war Vorstandsmitglied, später Aufsichtsratsvorsitzender der ARAG Allg. Rechtsschutz-Versicherung AG in Düsseldorf sowie stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der TERRA Allgemeine Versicherungs-AG, die 1979 in ARAG Allgemeine Versicherungs-AG umbenannt wurde. Die Republik Liberia ernannte ihn zum Honorarkonsul.

Handschumacher war von 1970 bis 1979 erster Bürgermeister der 1970 gegründeten Stadt Meerbusch.[4] Mit der Kommunalen Neugliederung sollte die gerade einmal sechs Jahre alte Stadt 1976 wieder aufgelöst werden; Bürgermeister Handschumacher widersetzte sich erfolgreich.[5]

Zusammen mit seiner Frau Helma erwarb er 1973 das ehemalige Kloster Reichenstein bei Monschau und engagierte sich für eine Sanierung der Klosterkirche und der Klostergebäude. 2006 übertrug er die Klosteranlage an das französische Kloster Notre-Dame de Bellaigue mit dem Ziel einer Wiederbesiedlung als Kloster. Am 22. September 2008 erfolgte die Schlüsselübergabe an den Verein St. Benedikt.[6]

1972 wurde Handschumacher vom Kardinal-Großmeister Maximilien Kardinal de Fürstenberg zum Ritter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem ernannt und am 9. Dezember 1972 im Aachener Kaiserdom durch Lorenz Kardinal Jaeger, Großprior der deutschen Statthalterei, und Hermann Josef Abs, Statthalter in Deutschland, investiert. Er war Großoffizier des Ordens und engagierte sich für zahlreiche Sozialprojekte im Heiligen Land. Seit 1947 war er Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Alania Bonn im CV.

Ehrungen und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Bundesrepublik Deutschland Staatshandbuch: Landesausgabe Land Nordrhein-Westfalen, C. Heymanns 1976, S. 366
  • World guide to foreign services 1986, S. 457
  • Wer ist Wer?: Das deutsche Who’s Who 1992, Band 31, S. 495

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dr. Ernst Wilhelm Handschumacher: Traueranzeige, Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ, 22. November 2014
  2. Rechtsanwalt Dr. Ernst Wilhelm Handschumacher: Traueranzeige, Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ, 29. November 2014
  3. Rheinische Persönlichkeiten: Johannes Handschumacher, Landschaftsverband Rheinland: Informationssystem zur rheinischen Geschichte, eingesehen am 5. Dezember 2015
  4. Rat, Verwaltung und Bürger trauern um Dr. Ernst Handschumacher. Pionier der jungen Stadt und Retter Meerbuschs gegen den Zugriff der großen Nachbarn (Memento des Originals vom 5. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.meerbusch.de, Stadt Meerbusch, 25. November 2014
  5. Heike Schoog: Männer der ersten Stunde, Rheinische Post, 22. Januar 2010
  6. Heiner Schepp: Die Mönche auf Reichenstein lassen sich Zeit (Memento des Originals vom 5. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aachener-zeitung.de, Aachener Zeitung, 20. Januar 2014