Erol Yesilkaya

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Erol Yesilkaya (2019)

Erol Yesilkaya (* 6. Juni 1976 in Istanbul) ist ein deutsch-türkischer Drehbuchautor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erol Yesilkaya wurde in Istanbul geboren und wuchs in Krefeld auf.[1] Nach dem Abitur arbeitete er als Aufnahmeleiter und studierte an der Philipps-Universität Marburg Neuere Deutsche Literatur und Medienwissenschaften. Während seines Studiums war Yesilkaya an Film- und Kulturprojekten als Veranstalter, Organisator oder Filmvorführer beteiligt und verfilmte verschiedene Kurzfilmdrehbücher, davon oftmals eigene.[2]

Nach der erfolgreichen Beendigung seines Marburger Studiums 2004 zog Yesilkaya nach Hamburg. Seit 2008 lebt er in Berlin. Dort gehört er zum Autorenkollektiv Schreibkombinat Kurt Klinke.[3][4] Er verfasste Drehbücher für die Fernsehreihe Tatort und die Fernsehserien Dogs of Berlin, Sløborn, Hausen und Notruf Hafenkante.

Die erste gemeinsame Arbeit von Yesilkaya und dem Regisseur Sebastian Marka, die sich 2012 kennenlernten, war die Folge Vergessene Wahrheit der Fernsehserie Notruf Hafenkante. In Zusammenarbeit mit Marka entstanden die Tatort-Folgen Das Haus am Ende der Straße, Die Wahrheit, Ein Tag wie jeder andere, Es lebe der Tod, Hinter dem Spiegel, Meta und Parasomnia. In einem Interview mit der Fachzeitschrift Blickpunkt:Film verglich Marka ihre Kooperation mit dem „Showrunner - Prinzip“. Bei der Entstehung eines Filmes von der Ideeentwicklung bis zur Filmmontage würden Yesilkaya und Marka in ständigem Austausch stehen, um ein gutes Endergebnis zu erzielen.[5]

2020 wurde der dystopische Fernsehfilm Exit in Das Erste ausgestrahlt. Für den Film schrieb Yesilkaya das Drehbuch und Marka führte wieder Regie.[6]

Zudem verfilmten Marka und Yesilkaya Der Greif von Wolfgang Hohlbein als Serie für den Streamingdienst Amazon Prime Video. Hier war Yesilkaya neben Marka Showrunner und mit für die Drehbücher verantwortlich. Die Serie erschien am 25. Mai 2023 bei Amazon Prime Video.[7][8][9]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einige der Tatortfolgen, zu denen Yesilkaya die Drehbücher schrieb, gewannen nationale und internationale Preise.

Der Spiegel-Online-Kritiker Christian Buß nannte in einer Tatort-Kritik 2015 das Duo aus Regisseur Marka und Drehbuchautor Yesilkaya „Die jungen Wilden“.[10] Er stellte in einer weiteren Kritik von 2019 lobend fest, „Das Tolle in den Krimis von Yesilkaya und Marka ist ja, dass sie ausgerechnet in dem oft als verdruckst empfundenen Fernsehkrimi eine unaufhaltsame Mechanik des Grauens in Gang setzen“.[11]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drehbuch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2011: Tatort: Borowski und der coole Hund (Fernsehkrimi), (Drehbuchberatung)
  • 2023: Der Greif (Fernsehserie), (Idee, Produzent, Showrunner)

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2016: Austin Film Festival – Nominierung für den Publikumspreis in der Kategorie Stories from Abroad für den Tatort: Es lebe der Tod
  • 2017: Deutscher Fernsehkrimipreis – Nominierung für den Deutschen Fernsehkrimipreis für Erol Yesilkaya (Drehbuch) und Sebastian Marka (Regie) für den Tatort: Die Wahrheit
  • 2017: Deutscher Fernsehkrimipreis – Nominierung für den Deutschen Fernsehkrimipreis für Erol Yesilkaya (Drehbuch) und Sebastian Marka (Regie) für den Es lebe der Tod[13]
  • 2017: Nominierung für den Grimme-Preis für Erol Yesilkaya (Drehbuch) und Sebastian Marka (Regie) in der Kategorie Fiktion für den Tatort: Die Wahrheit
  • 2019: Grimme-Preis für Erol Yesilkaya (Drehbuch) und Sebastian Marka (Regie) in der Kategorie Fiktion / Spezial für den Tatort: Meta
  • 2020: Deutscher Fernsehkrimipreis – Nominierung für den Deutschen Fernsehkrimipreis für Erol Yesilkaya (Drehbuch) und Alex Eslam (Regie) für den Tatort: Das Nest[14]
  • 2022: Cannes International Series Festival | Canneseries – Preis Bestes Drehbuch für Erol Yesilkaya (Drehbuch), Alex Eslam (Schöpfer), Lisa van Brakel (Drehbuch) und Senad Halilbasic (Drehbuch) für Souls

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Erol Yesilkaya – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christian Oscar Gazsi Laki: „Muss mich in viele Köpfe versetzen“ - Interview. In: Westdeutsche Zeitung. 8. November 2020, abgerufen am 3. März 2023.
  2. Vom Marburger Studenten ... ... zum Drehbuchautor für den „Tatort“. In: Marburger UniJournal. 2017, abgerufen am 1. Februar 2021.
  3. Schreibkombinat Kurt Klinke - Das Autorenkollektiv - Das Autorenkollektiv im Grespräch mit Stichwort Drehbuch. In: Verband Deutscher Drehbuchautoren e.V. (VDD). 31. Juli 2014, abgerufen am 1. Februar 2021.
  4. Kurzbiografie von Erol Yesilkaya auf der Website des Grimme-Preises (Memento des Originals vom 5. Februar 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.grimme-preis.de, abgerufen am 1. Februar 2021.
  5. Yesilkaya/Marka: Nach dem Showrunner-Prinzip. In: Blickpunkt:Film. 28. Oktober 2020, abgerufen am 31. Januar 2021.
  6. Karsten Umlauf: KI-Thriller „Exit“ in der ARD Mediathek. In: swr.de. 22. Oktober 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Oktober 2020; abgerufen am 28. Oktober 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.swr.de
  7. Wolfgang Hohlbein Fantasy-Roman «Der Greif» wurde seit dem Erscheinen 1989 mehr als eine Million Mal verkauft. Jetzt soll das Buch verfilmt werden. In: Stern. 2. Februar 2021, abgerufen am 3. Februar 2020.
  8. Alexander Krei: Dreharbeiten gestartet: "Der Greif" kommt 2023 zu Amazon - Hohlbein-Roman wird zur Serie. In: DWDL.de. 9. November 2021, abgerufen am 30. Dezember 2020.
  9. Max Wieseler: Deutscher Fantasy-Bestseller wird zur Amazon-Serie: Erster Trailer verrät endlich den Start von Der Greif. In: Moviepilot. 16. Februar 2023, abgerufen am 3. März 2023.
  10. Christian Buß: Eier zeigen? Lieber nicht - Kluger Retro-"Tatort" aus Frankfurt. In: Spiegel Online. 11. September 2015, abgerufen am 1. Februar 2021.
  11. Christian Buß: Hannibal in Bayreuth - Franken-"Tatort" über Wagner-Festspiele. In: Spiegel Online. 22. Februar 2019, abgerufen am 1. Februar 2021.
  12. Fallin Inside Filminfo auf der Website des BR
  13. DEUTSCHES FERNSEHKRIMI-FESTIVAL: Das Programmheft der Festivalausgabe von 2017, abgerufen am 20. Februar 2023.
  14. DEUTSCHES FERNSEHKRIMI-FESTIVAL: Das Programmheft der Festivalausgabe von 2020, abgerufen am 20. Februar 2023.