Escallonia myrtilloides

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Escallonia myrtilloides

Escallonia myrtilloides var. macrantha

Systematik
Asteriden
Euasteriden II
Ordnung: Escalloniales
Familie: Escalloniaceae
Gattung: Escallonia
Art: Escallonia myrtilloides
Wissenschaftlicher Name
Escallonia myrtilloides
L.f.

Escallonia myrtilloides ist eine Pflanzenart der Gattung Escallonia in der Familie Escalloniaceae. Sie ist in den Anden heimisch.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Escallonia myrtilloides wächst als Strauch, der drei[1] bis sieben Meter Wuchshöhe erreicht.[2] Seine Zweige sind lang und geradegestreckt. Sie tragen kurze, dicht wechselständig belaubte, blütentragende Seitenzweige. Die etwa 9–12 mm langen und etwa 5 mm breiten, dunkel glänzenden, drüsigen Laubblätter sind keilförmig verkehrt eiförmig und leicht gezähnt.[3][4]

Escallonia myrtilloides

Die zwittrigen, radiärsymmetrisch fünfzähligen, bis zu 1,5 cm langen, mehr oder weniger nickenden Blüten stehen einzeln. Der glatte oder leicht drüsige, verwachsene Kelch trägt fünf etwa 3 mm lange Zähne und ist beständig. Die fünf grünen bis grünlich-weißen, spatelförmig verkehrt eiförmigen, etwa 6 mm langen Kronblätter sind hinfällig. Der Griffel überragt den Kelch bei der Fruchtreife um etwa 5 mm und hat mit der großen Narbe eine nagelartige Form. Die Blütezeit ist im Juni und Juli. Die Früchte sind zweikammerige Kapseln.[3][4]

Trivialnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Quechua heißt diese Art t'asta[5] (bei Ruiz und Pavón tassta),[3] monte chachakuma, hispanisiert monte chachacoma[6] oder auch einfach chachakuma bzw. hispanisiert chachacoma,[7] was auch die Quechua-Bezeichnung für Escallonia resinosa ist[3].

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Escallonia myrtilloides wächst in den Anden von Venezuela bis Bolivien. In Peru wächst es in Höhenlagen von 3500 bis 3900 Metern.[5]

T'asta bildete einen wichtigen Bestandteil der natürlichen Vegetation der Anden, doch ist sein Bestand durch Nutzung für Feuerholz, Bauholz und Überweidung zurückgegangen.[8][9]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Escallonia myrtilloides besitzt sehr hartes Holz, aus dem traditionell Werkzeuge hergestellt werden. Aus den biegsamen, langgestreckten Sprossachsen werden Körbe geflochten. Außerdem wird die Pflanze als Brennholzlieferant genutzt.[5]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstbeschreibung von Escallonia myrtilloides, der Typusart der durch den Botaniker José Celestino Mutis gleichzeitig beschriebenen Gattung Escallonia wurde von Carl Linné dem Jüngeren 1781 veröffentlicht.[10] Hipólito Ruiz López und José Antonio Pavón y Jiménez beschrieben 1798 dieselbe Art unter dem Synonym Stereoxylon patens (als Typusart einer Gattung Stereoxylon), wiesen dabei jedoch auf die Synonymie mit Escallonia myrtilloides hin.[3] Die an gleicher Stelle beschriebenen Stereoxylon-Arten wurden von Christiaan Hendrik Persoon 1805 zur Gattung Escallonia gestellt.[11]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. MOBOT: Escallonia myrtilloides
  2. 4 Klafter laut Ruiz und Pavón.
  3. a b c d e Systema vegetabilium florae peruvianae et chilensis, anno 1798, auctoribus Hippolyto Ruiz et Josepho Pavon. Tomus primus. Pagina 66. Stereoxylon patens.
  4. a b J. Francis McBride (1935): Flora of Peru, p. 1029.
  5. a b c Christine Franquemont, Timothy Plowman, Edward Franquemont, Steven R. King, Christine Niezgoda, Wade Davis, Calvin R. Sperling (1990): The Ethnobotany of Chinchero, an Andean Community in Southern Peru. Fieldiana Botany, New Series No. 24, 1-126, (PDF; 9,8 MB) p. 96.
  6. Beispiel: http://www.edym.com/pm/promanu/web07/28cap02anex01.pdf
  7. Beispiel: http://www.parkswatch.org/parkprofile.php?l=eng&country=bol&park=apna&page=bio
  8. Daniel W. Gade (1999): Nature and culture in the Andes. P. 42-48: Deforestation and reforestation of the central andean highlands.
  9. Südamerika – Reise der Fachgruppe Botanik des NWV 16.08. – 03.09. 2001 (Memento des Originals vom 30. Mai 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.naturwissenschaft-ktn.at
  10. Carl von Linné (filius): Supplementum plantarum systematis vegetabilium editionis decimae tertiae, generum plantarum editionis sextae, et specierum plantarum editionis secundae. Brunsviga 1781
  11. Christiaan Hendrik Persoon: Synopsis plantarum. Pars prima. Parisii Lutetiorum, 1805. p. 234., n. 522. Escallonia.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Escallonia myrtilloides – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien