Escherndorfer Berg (Weinlage)

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Der Escherndorfer Berg

Escherndorfer Berg ist eine Weinlage im Anbaugebiet Franken. Sie liegt in der Gemarkung des Volkacher Ortsteils Escherndorf.

Geografische Lage und Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lage Escherndorfer Berg befindet sich am Rande der Volkacher Mainschleife und teilt sich zusammen mit dem bekannteren Escherndorfer Lump den gleichnamigen Escherndorfer Berg bzw. Vogelsberg. Südwestlich schließt sich der Escherndorfer Fürstenberg an. Die Weinlage wird von der Kreisstraße KT 31 geteilt, die Staatsstraße 2260 begrenzt sie im Norden. Am Rande der Lage befindet sich das Naturschutzgebiet Mainhang an der Vogelsburg. Westlich beginnt die Gemarkung von Untereisenheim im Landkreis Würzburg, die ebenfalls Anteil an der Weinlage hat.

Die Weinlage nimmt heute eine Fläche von etwa 33 ha ein und ist Teil der Großlage Volkacher Kirchberg im Bereich Volkacher Mainschleife. Die Weinberge sind nach Süden bzw. Osten ausgerichtet mit einer Neigung von 10 bis 30 %, was den „Berg“ von den anderen Escherndorfer Lagen unterscheidet.[1] Dort werden vor allem Weine der Sorten Müller-Thurgau und Bacchus angebaut. Sie wachsen auf Böden aus Lößlehm, Muschelkalk und Lettenkeuper.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Mainschleife ist die Weinrebe erstmals im Jahr 906 nachgewiesen. In einer Urkunde bestätigte König Ludwig das Kind die Schenkungen seines Vaters an das Kloster Fulda. Neben mehreren Orten waren auch Weinberge um die Vogelsburg zur Bonifatiusabtei gekommen. Wahrscheinlich ist allerdings, dass der Wein bereits im 7. Jahrhundert von den fränkischen Siedlern in die Region gebracht wurde.

Im Zuge der Gründung eines Karmelitenklosters auf dem Vogelsberg im Jahr 1282 wurde der Escherndorfer Berg ein zusammenhängendes Weinbauareal. Die Bevölkerung bestand zu dieser Zeit in Escherndorf bereits fast ausschließlich aus Winzern. Das Kloster Ebrach, das nach 1500 über einen Teil des Dorfes herrschte, besaß auch mehrere Weinberge am Berg. Im 19. Jahrhundert nahm die Rebfläche am Escherndorfer Berg wegen des Aufkommens der Reblaus stark ab.[3]

Die heutigen Weinlagen entstanden durch das Weingesetz von 1971, als man die zumeist nach einzelnen Fluren benannten Lagen zu größeren Einheiten zusammenfasste. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte der fränkische Weinbau auch durch verbesserte Düngemethoden einen Aufschwung. Der Escherndorfer Berg erhielt seinen Namen nach dem Berg oberhalb des Dorfes Escherndorf.[4] Heute taucht die Weinlage nicht überall in der Literatur auf.

Weingüter (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mehrere renommierte Weingüter besitzen heute Rebstöcke am Escherndorfer Berg. Neben einigen lokal anerkannten Betrieben gibt es auch etliche überregional bekannte Weinbauern und ausgezeichnete Güter:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Bauer: Landkreis Kitzingen. Ein Kunst- und Kulturführer. Marktbreit 1993.
  • Franz Pfrang: Die Geschichte des Weinbaus an der Mainschleife. In: Ute Feuerbach (Hrsg.): Unsere Mainschleife. 1978–1992. Volkach 2008. S. 23–28.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Escherndorfer Berg (Weinlage) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nordheim-Main: Weinlagen Weinschleife (Memento des Originals vom 28. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nordheim-main.de, PDF-Datei, abgerufen am 30. Juli 2018.
  2. Escherndorf: Escherndorfer Berg (Memento des Originals vom 5. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.escherndorf.de, abgerufen am 30. Juli 2018.
  3. Vgl.: Pfrang, Franz: Die Geschichte des Weinbaus an der Mainschleife.
  4. Bauer, Hans: Landkreis Kitzingen. S. 190.

Koordinaten: 49° 52′ 0,7″ N, 10° 9′ 45,7″ O