Estouffade

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Estoufade mit Wurzelgemüse
Zubereitung einer Estouffade de boeuf à la provençale

Estouffade bezeichnet in der Küchensprache eine Fleischspeise, die in Wein langsam gedünstet wird,[1] dabei ist am häufigsten gedünstetes Rindfleisch in Weinsoße mit Karotten und kleinen Zwiebeln gemeint.[2][3]

Wortherkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zubereitungsart und Name Estouffade kommen aus dem Italienischen (stufato).[3][2][4] Stufato leitet sich von „stufa“ (Herd, Ofen) ab, was eher einen Heiz- als einen Kochherd meint, bei dem man einen fest verschlossenen Topf sehr lange köcheln lassen kann.[5]

In der Altwiener Küche kann die Rindfleischzubereitung unter unterschiedlichen Schreibweisen (Stufato, Stoffat, Stofade, Stuffada) in alten Kochbüchern seit 1699 nachgewiesen werden.[3] Die Kochbuchautorin Katharina Prato (1818–1897) bezeichnete es als „Gedünstetes Rindfleisch auf italienische Art oder Stufato“.[3]

In der traditionellen Küche ist das Wort Estouffade auch die Bezeichnung für eine klare braune Brühe, die zum Herstellen brauner Soßen und Ragouts und Schmorgerichten verwendet wird.[2]

Zubereitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Estouffade wählt man Rindfleisch von Schulter und Nacken.[2] Magerer Speck wird angebräunt und beiseite gestellt, dann werden im Bratfett die großen Fleischwürfel und anschließend die Zwiebelviertel mitgebraten.[2] Rotwein, ein Bouquet garni, Thymian, Knoblauch, Lorbeerblatt, Pfeffer und Salz werden zugefügt und alles zusammen einige Stunden gedünstet.[2][3] Der Bratsaft wird abgeseiht, entfettet und eingekocht, danach zurück über das Fleisch gegeben, dem sautierte Champignons sowie die gerösteten Speckwürfel beigefügt wurden.[2]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stifado.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Culinary Institute of America (Hrsg.): The Professional Chef. John Wiley & Sons, 2011, ISBN 978-0-470-42135-2, S. 1173.
  2. a b c d e f g Hamlyn: New Larousse Gastronomique. Octopus, 2018, ISBN 978-0-600-63587-1 (E-Book).
  3. a b c d e Franz Maier-Bruck: Das Große Sacher-Kochbuch. Wiener Verlag, 1975, S. 221.
  4. Alan Davidson: The Oxford Companion to Food. OUP Oxford, 2014, ISBN 978-0-19-104072-6, S. 73, 290.
  5. Gillian Riley: The Oxford Companion to Italian Food. Oxford University Press, 2007, ISBN 978-0-19-156700-1 (E-Book).