Etonitazen

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Strukturformel
Strukturformel von Etonitazen
Vereinfachte Strukturformel
Allgemeines
Freiname Etonitazen
Andere Namen
  • 2-[(4-Ethoxyphenyl)methyl]-N,N-diethyl-5-nitro-1H-benzimidazol-1-ethanamin
  • 1-[(2-Diethylamino)ethyl]-2-(p-ethoxybenzyl)-5-nitrobenzimidazol
  • 2-p-Ethoxybenzyl-1-(2-diethylaminoethyl)-5-nitrobenzimidazol
  • Englisch: Etonitazene
Summenformel C22H28N4O3
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 213-009-1
ECHA-InfoCard 100.011.827
PubChem 13493
ChemSpider 12908
DrugBank DB01462
Wikidata Q5404835
Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Opioid-Analgetikum

Eigenschaften
Molare Masse 396,49 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

110–120 und 163–164,5 °C (Hydrochlorid mit Doppelschmelzpunkt)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Etonitazen ist ein vollsynthetisch hergestelltes Opioid aus der Gruppe der Benzimidazole mit sehr starker schmerzstillender Wirksamkeit. Etonitazen ist ein reiner Agonist am μ-Opioid-Rezeptor.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etonitazen ist in der Bundesrepublik Deutschland ein nicht verschreibungsfähiges Betäubungsmittel.

Chemie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etonitazen wird vollsynthetisch hergestellt. Es sind mehrere Syntheseverfahren bekannt, von denen das 1960 in Basel entwickelte nachfolgend aufgeführt ist. Ein aromatisches Diamin wird mit 4-Ethoxybenzylnitril zur Reaktion gebracht, wodurch sich ein Heterocyclus (1) bildet. Anschließend wird mit 2-Chlorethyl-N,N-diethylamin alkyliert, wobei Etonitazen entsteht:[3]

Übersicht der Etonitazen-Synthese von 1960
Übersicht der Etonitazen-Synthese von 1960

Andere Synthesemethoden sind ebenfalls bekannt.[3][4][5][6]

Wirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etonitazen hat als Opioid dasselbe Wirkungs- und Nebenwirkungsprofil und somit im Wesentlichen dasselbe Gefahrenpotential wie andere Opioide.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. P. H. List, L. Hörhammer: Allgemeiner Teil. Wirkstoffgruppen I. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-47985-4, S. 883 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. a b A. Hunger, J. Kebrle, A. Rossi, K. Hoffmann: Benzimidazol-Derivate und verwandte Heterocyclen. II. Synthese von 1-Aminoalkyl-2-benzyl-benzimidazolen Helvetica Chimica Acta 43 (1960) S. 800–809, doi:10.1002/hlca.19600430323.
  4. A. Hunger, J. Kebrle, A. Rossi, K. Hoffmann: Synthese basisch substituierter, analgetisch wirksamer Benzimidazol-Derivate Experientia 13 (1957) S. 400–401, doi:10.1007/BF02161116.
  5. Frank Carroll, Michael Coleman: Etonitazene. Improved synthesis Journal of Medicanal Chemistry (1975) 18 S. 318–320, doi:10.1021/jm00237a024.
  6. Yong Kim, Manian Rajesh Kumar, Namjin Park, Yumi Heo, Sunwoo Lee: Copper-Catalyzed, One-Pot, Three-Component Synthesis of Benzimidazoles by Condensation and C-N Bond Formation Journal of Organic Chemistry (2011) 76 S. 9577–9583, doi:10.1021/jo2019416.