Eva-Maria Obermann

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Eva-Maria Obermann (* 1987 in Speyer) ist eine deutsche Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obermann wurde in Speyer als Kind einer Arbeiterfamilie geboren und wuchs in Schifferstadt auf. 2006 machte sie das Abitur und begann, Biologie zu studieren. 2009 wechselte sie zur Germanistik, worin sie 2012 den Bachelor erwarb. 2014 folgte der Master in Medien- und Kommunikationswissenschaften, 2023 die Promotion in Germanistik mit einer Arbeit über die „Mutterfigur in der Gegenwartsliteratur“. Das Studium wurde ab 2011 mit einem Stipendium der Universität Mannheim gefördert, ab 2012 von der Studienstiftung des deutschen Volkes, die Dissertation schließlich von der Friedrich-Ebert-Stiftung.[1]

Obermann ist seit 2009 als freie Redakteurin beim Schifferstadter Tagblatt tätig.[2] Von 2015 bis 2023 arbeitete sie in verschiedenen Funktionen für die Universität Mannheim. 2019 kandidierte sie für die SPD bei der Kommunalwahl,[3] verpasste den Einzug in den Stadtrat von Schifferstadt aber knapp.

Die Geschlechtsidentität Eva-Maria Obermanns wurde 2022 auf der von ihr mitinitiierten Plattform #DiverserLesen mit den Personalpronomen sie/ihr gekennzeichnet;[4] auf dem eigenen Buchblog stellt sie sich als „Eva“ mit dem deutschen Pronomen sie und dem nichtbinären englischen Pronomen they vor.[5] Sie ist seit 2012 verheiratet[1] und lebt mit dem Ehemann und fünf Kindern in Schifferstadt.

Literarisches Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obermann schreibt seit dem zwölften Lebensjahr und veröffentlichte 2009 einen ersten Gedichtband.[6] Kurz darauf folgten Kurzgeschichten in verschiedenen Anthologien, 2017 schließlich der erste Roman. Die Werke sind im Wesentlichen der Phantastik zuzuordnen, darunter auch Märchenadaptionen.[7] Sie war auch mehrfach Herausgeberin von Anthologien und arbeitet als Lektorin und Sensitivity Readerin.

2017 war sie Mitgründerin des Nornennetzes, eines „Netzwerk[s] deutschsprachiger Autor:innen, die sich der Fantastik mit ihren Subgenres (Fantasy, Science Fiction, Steampunk, Dark etc.) verschrieben haben“.[8] Zum Weltfrauentag 2019 rief sie die Aktion #WirLesenFrauen ins Leben[9], welche Aufmerksamkeit auf Frauen als Schriftstellerinnen lenken sollte.[10] 2021 wurde daraus #DiverserLesen, wodurch sich der Fokus von Frauen auf alle marginalisierten Menschen erweiterte.[11]

2018 und 2021 war sie Jurorin des Ernst-Johann-Literaturpreises.[12]

Bibliographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wissenschaftlich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Immer diese Mütter. wbg Academic, Darmstadt 2023. ISBN 978-3-534-40784-2.
  • Muttersein? In: Mutterschaft und Wissenschaft in der Pandemie. Verlag Barbara Budrich, Leverkusen 2022. ISBN 978-3-8474-2654-7.
  • Die Uni, vier Kinder und ein Abschied. In: Mutterschaft und Wissenschaft. Springer Wiesbaden, Wiesbaden 2020. ISBN 978-3-658-30931-2.
  • Wo ist meine Sprache? In: Exil: Forschung, Erkenntnisse, Ergebnisse, Nr. 1, Jahrgang 35, Frankfurt 2016. ISSN 0721-6742.
  • Manchmal ging mir Mama verloren. AV Akademikerverlag, Saarbrücken 2015. ISBN 978-3-639-85435-0.

Romane[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lyrik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herausgeberin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Eva-Maria Obermann. In: Speakerinnen. Abgerufen am 18. Oktober 2023.
  2. Das Team vom Schifferstadter Tagblatt. In: Schifferstadter Tagblatt. Abgerufen am 18. Oktober 2023.
  3. Unsere Kandidatin im Interview: Eva-Maria Obermann. SPD Schifferstadt, 16. Mai 2019, abgerufen am 18. Oktober 2023.
  4. Diverser Lesen mit Ask. Folge 10: Eva-Maria Obermann auf YouTube, 16. Mai 2022, abgerufen am 9. Dezember 2023.
  5. Schreibbetrieb. Der Buchblog. Abgerufen am 9. Dezember 2023.
  6. Sahra Dülg: Kill your Darlings. Von Slammern und Schriftstellern. In: uniMAgazin. Nr. 2. Mannheim 2012, S. 10 (uni-mannheim.de [PDF; 6,2 MB; abgerufen am 18. Oktober 2023]).
  7. Rapunzel mal anders. In: Die Rheinpfalz. 13. Juli 2018, abgerufen am 18. Oktober 2023.
  8. Nornennetz. In: Nornennetz. Abgerufen am 19. Oktober 2023.
  9. Mechthild Möbus: Initiative „WirlesenFrauen“: Schifferstadter Bücherei mit besonderem Bücherregal dabei. In: Die Rheinpfalz. 9. August 2019, abgerufen am 18. Oktober 2023.
  10. Anna Kohn: Bücher von Frauen sichtbar machen. In: Deutschlandfunk Nova. 23. März 2019, abgerufen am 18. Oktober 2023.
  11. Nora Bendzko: #WirLesenFrauen wird zu #diverserlesen, und ich organisiere mit! In: norabendzko.com. 12. Februar 2021, abgerufen am 18. Oktober 2023.
  12. „Eine Ausnahmeerscheinung“. In: Die Rheinpfalz. 22. Oktober 2018, abgerufen am 29. November 2023.