Fluorsilikonkautschuk

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Fluorsilikonkautschuk (genaue Bezeichnung: Fluor-Vinyl-Methyl-Silikon-Kautschuk = FVMQ) ist eine spezielle Art von Silikonkautschuk, der sich durch das Ersetzen eines Teils der Methylgruppen durch Fluorsubstituenten auszeichnet. Diese Modifikation verleiht dem Material eine Reihe von besonderen Eigenschaften, wie eine hohe Beständigkeit gegenüber Wärme, Öl, Kraftstoffen und anderen Flüssigkeiten, die es für verschiedene Anwendungen in der Industrie und Technik attraktiv machen.[1]

Geschichte und Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

FVMQ wurde in den frühen 1950er Jahren von Dow Corning erfunden. Es entsteht durch die Substitution von Methylseitengruppen in Polysiloxan-Ketten durch Trifluorpropyl-Gruppen. Diese Modifikationen verleihen dem Material nahezu die gleichen mechanischen und physikalischen Eigenschaften wie herkömmlichem Silikonkautschuk (VMQ), jedoch mit verbesserter Beständigkeit gegen viele Flüssigkeiten, insbesondere gegen Öle und Kraftstoffe.[2]

Eigenschaften und Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

FVMQ kann Temperaturen von −60 °C bis 200 °C widerstehen und behält seine mechanischen Eigenschaften über einen breiten Temperaturbereich bei.

Anwendungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

FVMQ wird in der Herstellung von Dichtungen, O-Ringen, Schlauchauskleidungen und Dämpfungselementen eingesetzt, z. B. in der Automobilindustrie für Kraftstoffsysteme, in der Luft- und Raumfahrttechnik sowie in der Öl- und Gasindustrie.[3]

Darüber hinaus wird FVMQ auch in folgenden Industriezweigen eingesetzt:

  1. Chemische Industrie: FVMQ wird für Dichtungen und Schläuche verwendet, die mit einer Vielzahl von Chemikalien, Lösungsmitteln und anderen aggressiven Stoffen in Kontakt kommen können.
  2. Lebensmittel- und Getränkeindustrie: FVMQ wird hier für Dichtungen und Schläuche eingesetzt, die direkt mit Lebensmitteln oder Getränken in Kontakt kommen.
  3. Medizin- und Pharmaindustrie: FVMQ wird in der Medizin- und Pharmaindustrie für Anwendungen wie Schläuche, Dichtungen und andere Komponenten verwendet, die in sterilen oder kontrollierten Umgebungen eingesetzt werden.
  4. Elektronik- und Elektroindustrie: Einsatz als Isolierstoff.
  5. Maschinen- und Anlagenbau: Verwendung für Dichtungen und Schläuche.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fluoro Silicone Rubber FVMQ - SILASTIC - XIAMETER - DOW CORNING | Biesterfeld AG. Abgerufen am 27. November 2023.
  2. RADO Gummi GmbH: FVMQ. Abgerufen am 27. November 2023 (englisch).
  3. FVMQ O-Ringe | Werkstoffe einfach erklärt | Dichtungsakademie. In: NH O-Ring - Einfacher geht´s nicht. 29. September 2022, abgerufen am 27. November 2023 (deutsch).