Trimethoxy(methyl)silan

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Strukturformel
Strukturformel von Methyltrimethoxysilan
Allgemeines
Name Trimethoxy(methyl)silan
Andere Namen
  • Methyltrimethoxysilan
  • Trimethoxymethylsilan
Summenformel C4H12O3Si
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit fruchtigem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1185-55-3
EG-Nummer 214-685-0
ECHA-InfoCard 100.013.350
PubChem 14456
ChemSpider 13803
Wikidata Q21099559
Eigenschaften
Molare Masse 136,22 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[1]

Dichte

0,96 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

< −77 °C[1]

Siedepunkt

102–103 °C[1]

Dampfdruck

29,9 hPa (20 °C)[1]

Löslichkeit

zersetzt sich in Wasser[1]

Brechungsindex

1,371 (20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 225
P: 210​‐​233​‐​240​‐​241​‐​242​‐​243[1]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Trimethoxy(methyl)silan (IUPAC) ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der siliciumorganischen Verbindungen.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trimethoxy(methyl)silan kann durch Reaktion von Methyltrichlorsilan mit Methanol gewonnen werden.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trimethoxy(methyl)silan ist eine leicht entzündbare, feuchtigkeitsempfindliche, farblose Flüssigkeit mit fruchtigem Geruch, die sich in Wasser zersetzt.[1]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trimethoxy(methyl)silan kann als Kieselsäurequelle zur Synthese von Polyethylenimin-Kieselsäure (PEI-Kieselsäure) organisch-anorganischen Hybridpartikeln, zur Umwandlung hydrophiler Keramikoberflächen in hydrophobe Oberflächen durch Modifizierung der -OH-Gruppen und zur Modifizierung von Silica-Aerogelen durch Induktion von Hydrophobie und Verbesserung der mechanischen Eigenschaften ohne Beeinträchtigung der Transparenz verwendet werden.[2] Die Verbindung wird auch als Säurefänger eingesetzt, z. B. bei der Bildung von substituierten Azulenen aus Allylsilanen und Tropyliumtetrafluoroborat.[4]

Sicherheitshinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dämpfe von Trimethoxy(methyl)silan können mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch (Flammpunkt 7,7 °C, Zündtemperatur 238 °C) bilden.[1]

Risikobewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trimethoxy(methyl)silan wurde 2013 von der EU gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH) im Rahmen der Stoffbewertung in den fortlaufenden Aktionsplan der Gemeinschaft (CoRAP) aufgenommen. Hierbei werden die Auswirkungen des Stoffs auf die menschliche Gesundheit bzw. die Umwelt neu bewertet und ggf. Folgemaßnahmen eingeleitet. Ursächlich für die Aufnahme von Trimethoxy(methyl)silan waren die Besorgnisse bezüglich Verbraucherverwendung, hoher (aggregierter) Tonnage und weit verbreiteter Verwendung sowie der vermuteten Gefahren durch sensibilisierende Eigenschaften. Die Neubewertung fand ab 2013 statt und wurde von Schweden durchgeführt. Anschließend wurde ein Abschlussbericht veröffentlicht.[5][6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k l Eintrag zu Methyltrimethoxysilan in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 15. November 2022. (JavaScript erforderlich)
  2. a b Datenblatt Trimethoxymethylsilane, 98% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 3. Januar 2019 (PDF).
  3. Datenblatt Trimethoxymethylsilan bei Merck, abgerufen am 3. Januar 2019.
  4. Datenblatt Methyltrimethoxysilane, 97% bei Alfa Aesar, abgerufen am 3. Januar 2019 (Seite nicht mehr abrufbar).
  5. Europäische Chemikalienagentur (ECHA): Substance Evaluation Conclusion and Evaluation Report.
  6. Community rolling action plan (CoRAP) der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA): Trimethoxy(methyl)silane, abgerufen am 6. März 2022.