Felsgräber und Fundplätze auf Gozo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die sechs Felsgräber und Fundplätze auf Gozo liegen auf den zwischen 90 und 150 m hohen Höhenrücken im Mittelteil, der zum Archipel von Malta gehörenden Insel Gozo.

Phasenübersicht der maltesischen Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Żebbuġ-Phase 4. Jahrtausend v. Chr.
  • Tempelkultur 1; Mġarr-Phase
  • Tempelkultur 2; Ġgantija-Phase
  • Tempelkultur 3; Tarxien-Phase (etwa 2500 v. Chr.)
  • Tarxien-Cemetery-Phase

Fundplätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Xagħra Nordplateau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • nördlicher Fundpunkt Għajn Damma: Schwer zu lokalisierende Megalithreste und Keramikfunde aus der Tarxien-Phase.
  • östlicher Fundpunkt Calypso's Cave: Abri mit Scherbenfunden aus der Tarxien-Phase; wahrscheinlich nur temporäre Nutzung.
  • südlicher Fundpunkt il-Pergla: Felshöhle (oder Felsgrab) mit Keramik der Ġgantija- und Tarxien-Phasen sowie Geräte Menschen- und Tierknochen.

Is-Sruġ[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abri mit Herdstelle mit verkohlten Tierknochen, Keramik der späten Tempelkultur

Xagħra (Ort)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diverse Keramikfunde aus einer Siedlung (?)

Xagħra Südplateau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • North Cave: Felskammer im Korallenkalkplateau 54 m nördlich der Ġgantija Bestattungen mit Keramik der Tarxien-Phase. Nach Bonanno/Gouder/Malone/Stoddart zugleich Deponie für ausgediente Kultgeräte und Votivgaben aus den Tempeln der Ġgantija.
  • Brochtorff Circle (auch Xagħra Stone Circle) Megalithreste (von dem dän. Maler Charles de Brochtorff 1827 als Steinkreis angesehen); der Bau scheint wie der ursprüngliche Eingang des Hypogäums auf Malta mit einer Felsgrabanlage in Verbindung zu stehen (vgl. Luqa, it-Tumbata). Die Nutzung erfolgte offensichtlich bereits seit der Zebbug-Phase. Einmalig ist Fund einer Skulptur in Art eines Statuenmenhirs (sh. Gräber von Żebbuġ, Ta' Trapna ż-Żgħira) Neue Grabungen begannen 1988.

Xagħra Felsgrab[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Felskammergrab mit außergewöhnlicher Keramik in der Nähe des Brochtorff Circle (Grab nach John Davies Evans nicht zur Tempelkultur gehörend).

Għar ta' Għejżu[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Megalithreste und Höhle in einer Felsstufe ca. 300 m südwestlich der Ġgantija. Das Bauwerk, kombiniert mit Höhle enthielt nach Evans Funde aus Ġgantija-Phase (Gefäßfragment mit applizierter Gestalt); nach Bonanno/Gouder/Malone/Stoddart zugleich Deponie für ausgediente Kultgeräte und Votivgaben aus den Tempeln der Ġgantija.

Tas-Salib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Megalith-Reste und Keramik aus der Ġgantija-Phase.

Għajnsielem[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spektakulärer Fund differenzierter Architektur eines großen Oval- und eines kleinen Rundbaus mit Lehmziegelpfeilern wurde 1987 von der Universität Cambridge gemacht. Der wichtige Komplex tal-Qigħan und l-Imrejżbiet, wird jetzt durch die moderne Straße Rabat – Xewkija getrennt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joachim von Freeden: Malta und die Baukunst seiner Megalith-Tempel. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1993, ISBN 3-534-11012-9.
  • Jürgen E. Walkowitz: Das Megalithsyndrom. Europäische Kultplätze der Steinzeit (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Bd. 36). Beier & Beran, Langenweißbach 2003, ISBN 3-930036-70-3.